Zweite Woche Madeira

Mittwoch 12. Februar 

Ein 5 Sterne Hotel ist wirklich etwas besonderes. Unglaublich wie die mit ihrem Personal auf Service ausgelegt sind. Angesprochen wurden wir förmlich mit Madam und Sir, für jeden Teller, der abgeräumt wurde, wurde sich bedankt, wo wir uns eigentlich bedanken müssten. Mit 6 Personen plus einem Chef wurde beim Frühstücken bedient. …

Da werden wir uns nicht steigern können 🙁

Schnell waren wir auf der Autobahn, da das nächste Hotel nicht so weit weg war, fuhren wir noch zu einer Wanderung an die Ostspitze von Madeira. Vorher noch schnell tanken, für das Protokoll, 1,60 € zahlten wir hier pro Liter E95 Benzin. 

An der Ostspitze war schon richtig viel los, parkende Autos links und rechts vom Straßenrand, wo es wegen der Felsen möglich war. Fast 800 Meter hatten wir es dann zum Einstieg in den Wanderweg. 

Hier wurde richtig kontrolliert und ohne ein Ticket von einem dem Anschein nach Offiziellen, kam man nicht auf den Weg. Eine richtige Volkerwanderung. 

Die Bilder sprechen für sich.

Ca 1300 Stufen hat Sabine geschätzt. 

Aber bis ans Ende haben wir es nicht geschafft.

Hier mein Video

https://s.insta360.com/p/d2faa0801d7ae94a14ed2e8f2d2e3c6d

Im Nachbarort von Funchal war wir unser nächstes Hotel gebucht. Mitten in der belebten Altstadt direkt am Hafen. Ob das das richtige für uns ist ?

Kein guter Start, da man mit dem Wagen nicht bis ans Hotel kam und es auch keinen Hotelparkplatz gab. Punkt abzug. Den Wagen mussten wir fussläufig 5 Minuten weiter in ein kostenpflichtiges Parkhaus bringen. Noch einen Punkt abzug. Dann kam noch die neue Madeira Kurtaxe dazu, von der Sabine im Netz gelesen hatte, dass man nur die ersten 7 Tage zahlt. Hier war man der Meinung, dass das nur für einen Ort bzw ein Hotel gilt. Wir mussten also weiter voll zahlen. Noch einen Punkt abzug. 

Als ich dann noch eine Ratte die Aussentreppe runter laufen sah, war meine  Stimmung ganz unten.

Wir haben zwar gleich nebenan nett gegessen und dann noch einen kleinen Wein auf dem Balkon getrunken, aber morgen muss noch etwas positives kommen, das diesen Ort retten kann. 

Hoffentlich ist es nicht zu laut heute Nacht. 

Und es wurde laut, ein Küchenlüfter (?) bis 2 Uhr morgens 🙁


Donnerstag 13. Februar

Wir hatte heute nicht viel auf dem Programm, es sollte einen Promenaden Weg nach Funchal geben. Doch leider erfuhren wir von unseren Frühstücksnachbarn, dass der Weg am Ortsausgang wegen Bauarbeiten gesperrt war. 

Sabine hatte für heute versprochen, dass wir keine Treppen haben, sondern dass laut Google Maps alles ganz eben ist. ‚Überwiegend flach‘ heißt das bei Google.

Und dann gleich nach dem Hafen wieder diese Treppen. 

Ja, wann kommt so der Punkt, wo ein sehr ursprünglicher Fischerort,  der ein paar schöne Restaurants hat, nachher nur noch aus Hotels besteht und von Touristen überflutet wird ?

Unsere Hotelkette hatte hier unten am Hafen gleich mehrere Hotels. Mit Bussen kamen die Touristen ( alles Kreuzfahrer ?) neben denen, die wie wir hier wohnten. 

Morgen geht es zu dieser Madeira Wein Factory, das war heute schon zu spät vor der Mittags Pause bzw für uns zu früh, um schon Wein zu probieren.

Wir verzogen uns zum Lesen auf die Dach Terrasse. 

Kleiner Cocktail zum Sonnenuntergang.

Es waren nur 12 Schritte aus dem Restaurant zu unserem Hotel. Was macht diese Reise so anders als unsere letzten Reisen mit Wohnmobil oder in Ferienwohnungen ? 

Als erstes ist da die Fremdbestimmung beim Essen zu nennen. 

Und jeden Tag Essen gehen und nicht mal sich selber eine Kleinigkeit selber machen zu können. 

Dann dass jemand ständig zum Betten machen etc ins Zimmer kommen darf. 

Bettwäsche gewechselt wird, weil wir keinen Zettel auf das Bett gelegt haben. 

Dieses Leben aus dem Koffer. Nix hat einen festen Platz, nach einer Woche ist der Koffer auch nicht mehr wie er gepackt wurde. 


Freitag 14.  Februar 

Gut geschlafen, dank der neuen Oropax. Draussen war es wieder ziemlich laut gewesen gestern Abend. Eigentlich waren es nur 2 Personen, die sich im Suff lautstark unterhielten/anschriehen, muss man besser sagen. Balkontür zu, Oropax rein. Schade eigentlich. 

Der Himmel war grau.

Heute Vormittag nur ein ‚Spaziergang‘ in die Bananenplantagen direkt aus dem Ort heraus. 

Wollte die EU nicht auch mal nur gerade Bananen zulassen ? Von hier kommen die jedenfalls nicht.

Ein Fußweg brachte uns zu einer alten Brücke.

Man kann sich kaum vorstellen, wie die Leute hier zu ihren Häusern kommen, denn es gibt bei vielen keinen Straßenzugang, viele waren nur über enge Gassen und steile Treppen bzw Wege zu erreichen.

Auf dem steilen Anstieg neben einem verfallenen Haus kamen uns ein dt Ehepaar entgegen, bei ihnen hätte jemand ohne Baugenehmigung direkt gegenüber gebaut. Jetzt ist der Bau stillgelegt und sie dürfen auf die Bauruine blicken. Auch nicht besser als diese verfallene Bude. 

Die Dachterrasse war nur kurz etwas zum ausruhen, bis ein leichter Nieselregen einsetzte. Der vertrieb zumindest den Typen, der lauthals unseres Balkon telefonierte. Direkt nebenan war wohl eine der letzten heimischen Kneipen hier am Hafen. Seien wir ehrlich, wir sind die Eindringlinge in diese Fischer/Hafenwelt.

Stören tut es trotzdem 🙁

Vor der geplanten Weinprobe noch einen Kuchen und Kaffee als Grundlage.

Vier verschiedene Madeira Weinproben bekamen wir kostenfrei auf einem netten Tablett hingestellt.

Von Dry bis Sweet. Klar haben wir anschließend auch etwas gekauft. 


Samstag 15. Februar

Es hatte die Nacht über ziemlich geregnet. Damit war auch draussen vor der Kneipe neben an gestern Abend nicht viel los.

Nix unternommen, den Tag auf der Dachterrasse verbracht. 

Obwohl das Wasser im Pool ziemlich kalt war, sind wir beide mal rein. 

Ich komme endlich auch mal mit dem Buch voran, das Jan mir geschenkt hatte. Es war etwas schwer reinzukommen, dann aber sehr beeindruckend. 

Den Fehler von gestern erst um 19 Uhr zum Essen zu gehen machen wir nicht noch einmal. Gestern war es auch wegen des Regens ziemlich voll gewesen. Heute landeten wir in dem Restaurant, von dem auch Churchill schon den Hafen gemalt haben soll.

Hier mein Scan zu Churchill unten am Hafen.

Gute Fischplatte und schöner Sonnenuntergang. Das schöne an Madeira bzw Portugal, man kann schon ab 18 Uhr zu Essen gehen. In Spanien muss man bis 20 Uhr warten, was uns immer zu spät ist.

Samstag Abend und ziemliches Stimmengewirr unterhalb von unserem Balkon.