Wochenende der Einheit in Berlin

Wir wollten endlich mal die Wohnung von Rocio und Lars sehen, jetzt war es soweit, auch wenn wegen Corona die Fahrt in die Hauptstadt nicht gerade die erste Wahl für Reiseziele ist. Wir wollten gerne am Donnerstag schon los und die halbe Strecke bis Berlin fahren. Sabine musste noch bis 16 Uhr arbeiten und ich hatte auch noch meinen letzten Call bis 16:30 Uhr. Um 17 Uhr wollten wir los, deshalb hatten wir die Tage vorher schon schon alles vorbereitet. Um Pznkt 17 Uhr kamen wir los und steckten prompt im Stau am Harburger Dreieck Süd. Da hatte ich auch am Mittwoch morgen schon gestanden, als ich nach langem mal wieder im Hamburger Büro war. Leider hatten wir letzte Woche erfahren, dass wir aus der 5ten Etage auch raus müssen. Die soll zum Jahresende abgemietet werden. Es war ja auch wg Corona kaum was los dort. Als ich letzten Freitag im Büro wg eines Kundentermines war, hatte noch nicht mal das Bistro auf. Freitags geschlossen, es gab noch nicht mal einen Kaffee.

Es wurde gerade dunkel, als wir auf dem Barracuda Campingplatz in Neustadt Glewe ankamen. Hier waren wir schon mal 2018 gewesen. Gut von der Autobahn erreichbar und die halbe Strecke bis Berlin.

Wir machten noch einen Gang an den See, viel mehr Wasser als nach dem Sommer 2018 hatte er auch dieses Jahr nicht. Kurz nach 19 Uhr wurde es jetzt schon dunkel. Sabine kochte das Abendessen und ich ging noch in das virtuelle Rotary Meeting für eine Stunde.

Freitag 2. Oktober

Die Rezeption hatte nicht auf, Sabine hatte angerufen und war gebeten worden das Geld in den Briefkasten zu werfen. Deutschland voll digital 🙁 Das konnten die Holländer in Thüringen an dere Werra besser.

Von der Berliner Stadtautobahn war es nicht weit zum Campingplatz, der neben und voll in der Einflugschneise vom Berliner Flughafen Tegel auf einer Landzunge zwischen 2 Kanälen lag.

Wir parkten noch mal um, weil ein netter Nachbar mich drauf aufmerksam machte, dass ich unter Eichen stehe und die Eicheln gerade runterfallen. Es knallt dann richtig laut auf das Dach. Schlecht für einen ruhigen Schlaf. Ein paar Meter weiter nicht auf der eigentlichen attraktive Kanalseite stellten wir uns dann hin.

Die Starts der Flieger waren selten und sie störten kaum auf dem Campingplatz. Kurzes Mittagschläfchen und etwas Brot zum Mittag und es ging auf die Räder durch den Tegeler Wald nach Tegel. Den Flughafen Tower konnten wir hinter dem Flughafen See von einer Düne sehen. Ein paar Flieger kamen auch noch an, wo sonst sicher vor Corona reges Kommen und Gehen war. Ich wählte mich noch in den Call mit den US Kollegen ein. Jetzt auf dem Fahrrad, das sollten sie eigentlich auch machen 😉

Nicht so spaßig war es durch Tegel auf der Hauptstraße zum alten Hafen. Dort waren wir überrascht so etwas wie Amsterdam zu sehen, sehr neue und tolle Häuser direkt am Wasser, dann sogar noch mit eigenem Boot direkt vor der Tür.

Am Tegeler See entlang ging es zurück zum Campingplatz, aber es war zu früh um sich wieder in den Wagen zu setzen. So bogen wir Am Kanal noch mal ab Richtung Alt-Spandau. Unheimlich viel wurde hier gebaut und war gebaut worden. Im krassen Gegensatz dazu die alternativen Hausboote an der Havel. Der Radweg führte uns die ganze Zeit am Wasser entlang. Über die Havelinsel Eiswerder ging es zurück zum Campingplatz. Eine schöne Tour mit knapp 30 Kilometer nur durch diese kleine westliche Ecke Berlins.

Samstag, 3. Oktober Tag der deutschen Einheit und Tag der offenen Moscheen

Maschinen Salven von Eicheln prasselten bei größeren Windstößen auf die Wagen unter den Eichen runter. Bei uns war es ruhig, denn wir standen nicht unter den Eichen. Aber durch da geöffnete Fenster war es doch deutlich zu hören. Genau so wie das Starten der ersten Maschinen um halb Acht.

Nur ein schneller Kaffee und ein Joghurt mit etwas Obst und wir machten uns auf entlang des Kanals auf dem gut geteerten Fernradwanderweg in Richtung Berlin Mitte. 15 Kilometer sollten es bis zur Wohnung von Lars und Rocio sein. Die eine Hälfe ging es wirklich mam Wasser entlang, dann die andere Hälfte entlang einer Hauptstraße bis wir im Prenzlauer Berg angekommen waren. Gute Stunde waren wir unterwegs gewesen, Stopps später häufiger wegen Ampeln und Blick auf die Karte.

Es gab ein richtig gutes Frühstück mit selbstgebackenen Brötchen in der neuen Wohnung von Lars und Rocio, in der mal als Mieterin mit ihrer Freundin zusammen gewohnt hatte. Nett hatten beide sich eingerichtet.

Gemeinsamer langer Spaziergang durch Ihre nähere Umgebung am Prenzlauer Berg.

Das Wetter war toll und viele Leute saßen draußen. Viele junge deutsche Familien waren unterwegs. Von Corona und dass Berlin Mitte gerade zum Hotspot erklärt worden war, war hier nichts zu merken. Die Kellner trugen Masken und als wir uns Eis und Kaffee bestellten, mussten wir, bzw nur der Besteller Lars, die Maske aufsetzen.

Unser Plan war, die Strecke, die auf der zweiten Hälfte entlang des Kanals nicht beleuchtet war, noch im Hellen zurückzulegen. Damit war der Nachmittag nach der Rückkehr vom Spaziergang etwas gedrängt.

Es gab noch einen Snack auf dem Balkon und dann mussten wir schon gegen 17 Uhr mit dem Abendessen beginnen, denn um 18 Uhr wollten wir die Rückfahrt antreten. Sonnenuntergang war inzwischen bei 18:38 Uhr. Als wir am Kanal ankamen, ging schon die Sonne unter. Wir schafften es gerade noch bevor es richtig dunkel wurde.

Um 21 Uhr noch ein Feuerwerk in der Ferne, in Spandau ? Sehen konnten wir es nicht. Interessant war heute zu sehen, wie groß und grün doch Berlin ist. Mit dem Fahrrad sieht man doch einfach mehr. Die verschiedenen Kietze, die Kanäle, die Kleingärten hinter dem Tegeler Flughafen, das Strandbad mit den bunten Lichtern und der Musik am Abend, die vielen Dönerbuden, … Eine riesige Stadt

Rückfahrt in fast einem Rutsch. Kuze Stopps in Putlitz, wo wir eigentlich ein Kaffee trinken wollten, aber da war nichts, dafür noch ein nettes Gespräch mit einem schwedischen Ehepaar, die dort auf dem Stellplatz standen und sich für unser Bimobil interessierten. In Neustadt-Glewe sind wir auch noch mal abgefahren, wie ich meinte, dass ich mir beim Wenden an einem Baum die hintere Abdeckung der Markise abgerissen hatte und die vielleicht dort nochliegt. Da lag aber nix mehr 🙁

Kurz vor Hamburg noch ein riesiger Schreck, weil ganz plötzlich ein großer Vogel, Bussart ?, mir vor das Auto flog und so kräftig mit dem Bambino zusammenstieß, dass der Fahrerspiegel abklappte. Ich glaube nicht, dass der das überlebt hat. Wir hatten Glück, sonst kein Schaden. Der Vogel tat uns aber leid, aber ausweichen hätte ich nicht gekonnt.

Letztendlich war die Rückfahrt von 320 Kilometern an einem Stück dann aber doch zu lang gewesen.

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