Samstag 13. Juni
Wir starteten ganz gemütlich in den Urlaub, kein Streß und noch Freitag Abend los, ganz in Ruhe am Samstag. Freitag Abend war der erste Abend, wo man so richtig schön draussen auf der Terrasse sitzen konnte. Wir genossen es bis nach Mitternacht bei einem oder zwei Caipi. Gestern Abend flogen noch die zwei Fledermäuse unter unser Glasdach, heute trauten sie sich wohl nicht.
Die Autobahn ab Schneverdingen bestand bis Göttingen fast nur aus Baustellen. Und dann noch so enge Spuren, dass man eigentlich mit Tempo 60 versetzt fahren sollte, nur hielt sich keiner dran. Hinzu kam kurz vor Göttingen ein unheimliches Gewitter auf uns nieder. Wir kamen fast zum Stehen, weil so viel Wasser auf der Autobahn war. So macht die Urlaubsanreise keinen Spaß und wir waren froh, als wir auf dem Campingplatz in Witzenhausen an der Werra gelandet waren und die Sonne schien.
Der ursprüngliche Plan war Nachmittags noch eine Radtour Richtung Hannoversch Münden zu unternehmen, doch dafür war es jetzt zu spät und evtl kommt das Gewitter ja noch hier her.
Sabine hatte noch am Freitagnachmittag noch Rababerkuchen gebacken. Viel zu viel, das bekommen wir gar nicht auf bevor er trocken wird. So beglückte sie einen von 2 Radfahrer, die neben uns zelteten mit einem Stück Kuchen. So kam en wir gleich in Kontakt.

Wir radelten 10 Minuten nach Witzenhausen rein, die Kirschenstadt, wie wir lernten. Schöne alte Fachwerkhäuser in der Altstadt, doch auch hier war zu spüren, dass kleine Geschäfte kaum noch lebensfähig sind. Döner und Pizzastuben waren in der Überzahl. Ich fand noch ein paar schöne Türenmotive.
Ich hatte noch die Stühle für das Abendessen rausgestellt, aber bevor unser Abendessen aus Mangold und roter Beete aus unserem Garten auf den Tisch kam, fing das Gewitter schon an und wir zogen in den Wagen. Die Hagelkörner hämmerten ordentlich auf das Wagendach und es regnete heftig. Doch als Sabine die Zwiebeln andünstete, mussten die Fenster auf. Es war drinnen fast 30 Grad und die Luft stechend.
Wir genossen unser Essen, leid taten uns unsere Nachbar und die Jugendlichen einen Platz weiter, die mit Zelt unterwegs waren. Da kommen immer unsere Erinnerungen an den kräftigen Regen am Kummerower See hoch, als dann das Wasser auf den Schlafsäcken stand. Das war unsere letzte Tour mit Zelt und jener Schauer brachte uns zu der Entscheidung auf ein Wohnmobil umzusteigen.
Sonntag 14. Juni


Wir wagten trotz der dunkelgrauen Wolken am Himmel mit den Rädern auf dem Werraradweg uns Richtung Bad Soden-Allendorf aufzumachen. Der Regen der Nacht hing noch in Wolken in den Hängen des Werratales. Etwa ab der Hälfte der Strecke fing es an zu regenen, aber wir liessen uns nicht beirren, Regenjacken an und weiter. Nette kleine Orte an der Werra, wie z.B. Linne-Werra, den wir auf dem Rückweg uns noch näher ansahen, da dort ein neuer Stellplatz direkt an der Werra entstanden war. An eine Stelle wurde es so end, dass nur noch ein Pfad zwischen den Felsen und der Werra waren. Es wurde groß auf die Absturzgefahr hingewiesen, was mal wieder völlig übertrieben war.
Wir fuhren direkt auf dem Weg, den die ehemaligen Grenzsoldaten der DDR nahmen, um die Grenze zu bewachen, zwischen dem jetzigen Radweg und der Werra war dann noch die Grenzmauer mit dem Stacheldraht oben drauf. Eine Tafel an einer Hütte erinnerte dadran.
Wir kamen in Allendorf nördlich der Werra gelegenen Ortsteil von Bad Soden-Allendorf an und waren überrascht von den tollen Fachwerkhäuser nicht nur in der Hauptstaße sondern auch toll renovierte Fachwerkhäuser in den Nebenstraßen.
Aber leider fehlte die Sonne, es hatte zwar aufgehört zu regneren und es war auch nicht kalt, könnte aber beid en richtigen Lichtverhältnissen richtig nett sein. Schien auch ein gutbesuchter Touristenort zu sein, nur jetzt war nichts los. Hinter der Kirche ein nett angelegter Rosengarten.
Über die Werrabrücke und durch einen Fußgängertunnel kam man direkt bei Gradierwerk raus. Die Soletherme war leider noch wg Corona so wie das Schwimmbad bei uns am Campingplatz geschlossen.

Überrascht hat uns dan das Essamble der alten Fachwerkäuser rund um den Kurgarten. Wir erstanden noch einen alten Emailietopf beim Trödelladen und Sabine holte sich engültig noch eine nasse Hose, als sie sich beim Eiscafe auf einen nassen Stuhl setzte.
Zurück ging es wie immer schneller, jetzt ging es ja auch die Werra talabwärts.
Wir konnen dann zwar noch draussen Kaffee trinken und unsere Abendbrot bei grauem Himmel essen, dann fing der Regen an und hörte die ganze Nacht nicht auf. Teilweise trommelte der Regen so laut auf das Wagendach, dass wir beide wegen des Lärmes nicht schlafen konnten.
Montag 15. Juni
Es war keine schöne Nacht gewesen, mehmals von den Regengüssen, die auf unser Dach trommelten sind wir beide wieder aufgewacht. Die Wettervorhersage war für die nächsten Tage nicht gut. Wir sagten unseren reservierten Campingplatz für die nächsten 2 Nächte wieder ab und entschieden wieder nach Norden zu fahren, denn ab Hannover sollte das Wetter wieder gut und sommerlich warm sein. Die Idee war, eine Nacht zuhause zu verbringen, uns neu zu orientieren und uns mit den richtigen Fahrradkarten und Stellplatzführern zuversorgen.
Die Rückfahrt war eine Katastrophe, denn auf der Autobahn A7 war ab Dreieck Salzgitter eine Vollsperrung. 90 Minuten ging es so gut wie nicht weiter. Schließlich entschieden wir an der ersten möglich Abfahrt nicht dem Strom der Auto und LKW Massen zu folgen, sondern sind dann über Peine und Celle nach Hause gefahren. Auch die Strecke zog sich in die Länge und alles bei schönstem Sommerwetter, nach dem wir uns so sehnten.