Dritte Woche Spanien

Dritte Woche Spanien

Es hatte frühen Morgen angefangen zu regnen und es hörte nicht auf. Auch auf dem Radar war meine Besserung zu sehen. 

Der Campingplatz war unsagbar günstig, nur 11 Euro incl Strom für die Nacht. Sonst sind wir über 20 Euro. Duschen sauber, heisses Wasser, was will am mehr ?

BESSERES WETTER 🙂

Wir beschlossen weiter zu fahren, obwohl wir eigentlich 2 Nächte hier geplant hatten. Groß zusammenpacken mussten wir nicht, wir hatten ja nichts ausgepackt. Seltsame Stimmung, es regnete leicht und nebenan im leeren Frei/Schwimmbad hatte jemand einen Radiosender mit flotter Musik auf die Lautsprecher gelegt. 

Grosse Aufregung, wo ist Sabines Schlüsselbund mit Auto- und Fahrradschlüssel ? Lange gesucht und schließlich war er bei mir in der Hosentasche, die ich schon in den Schrank gelegt hatte.

Zum Schluss, bei den letzten Aktivitäten, dem Wegnehmen der Keile, schüttete es dermaßen, dass wir nicht nur richtig nass wurden, auch lief das Wasser derart vom Dach des Bimos, dass es beim Öffenen der Beifahrertür innen in Bächen herunter- und reinlief. Das Wetter war so schlecht, dass wir von dem eigentlich netten und ruhigen Vampingplatz nicht mal ein Bild für unsere Liste der Campingplätze gemacht haben. 

Auf den letzten Kilometern in Portugal schickte Google uns noch mal richtig durch die engen Dörfer. Rache weil wir nicht Maut zahlen wollten ? Rache an wem ? Uns taten die Dorfbewohner leid, wenn hier mehr so Verrückte wie wir durchfahren. 

In Spanien konnten wir endlich auf die Autobahn, da hier keine Maut mehr verlangt wird. 

Müssen wir unser Konzept mit mautfrei fahren überdenken ? 

Einerseits sieht man viel mehr von den lokalen Gegebenheiten, ‚der Weg ist das Ziel‘ .

andererseits kommt man nicht recht voran. Und wenn das Wetter auch nicht entsprechend ist, und heute war auch noch Sonntag, da war absolut alles tot in den Dörfern bei diesem schlechten Wetter, dann ist auch nicht so recht etwas am Wegesrand zu sehen. Man will einfach nur weiter.

Weiter und raus aus dem Regen. Wir waren teilweise richtig in den Regenwolken gewesen. Den Halt und die Übernachtung in Cuidad de Rodrigo liessen wir auch fallen und fuhren weiter. 

Vor Salamanca wurde es zum Glück besser. Und ich konnte noch für sagenhafte 1,099 €/l tanken ! 

Wir konnten sogar eine trockene Phase nutzen, um mit den Rädern den Radweg in die Stadt von Salamanca zu erkunden. Super Radweg. Wir kehrten nur gleich wieder um, da der nächste Schauer angekündigt war.

Doch wir konnten trocken vor dem Wagen unser abendliches Bierchen trinken. 


Montag 7. Oktober – Salamanca

Das Wetter wird zunehmend unser Problem. Wenn es regnet und auf das Dach des Bimos leicht tropft, dann ist es anfangs noch romantisch, wenn man direkt darunter liegt und eigentlich einschlafen möchte, es übertönt immerhin die nahe Autobahn. 

Wenn es aber morgens nicht aufhört und man sich schon mehrfach umgedreht hat und eigentlich nicht mehr liegen kann, wird es unschön. 

Und es regnete weiter.

Aber es gab laut Wetterradar eine Lücke zwischen 12 und 17 Uhr. Diese wollten wir nutzen und sind mit den Rädern in die Innenstadt von Salamanca, wieder die gleiche Stecke wir gestern. Der Dieselpreis an der Tankstelle, bei denen wir gestern getankt hatten, war immer noch auf 1,09 € / Liter. Auch als wir zurückgekommen sind, war der Preis noch der gleiche. Was passiert da eigentlich bei uns in Deutschland, wo sich bis zu 24 Mal am Tag der Preis ändert und ich für den günstigsten Preis nach 21 Uhr noch mal los muss ? Vom Preisniveau mal ganz zu schweigen, zur Zeit soll der Dieselpreis bei ca 1,50 €/l bei uns liegen.

Ich hatte mir morgens von der AI noch eine Liste der Sehenswürdigkeiten von Salamanca geben lassen. 

2008 war Inga auf einer Sprachschule in Salamanca, lange ist es her.

Die wichtigsten Plätze haben wir gesehen, mit Fahrrädern ist es einfacher voranzukommen, obwohl wir in den Fußgängerzonen die meiste Zeit geschoben haben

Plaza Mayor

Catedral Nueva

Casa de las Conchas

Universität Salamanca

Römische Brücke

Und vieles mehr

Der Schauer ging um 17.30 Uhr wieder los, richtig kräftig, ich konnte fast meine ehemaligen Kollegen im VR Teamscall nicht verstehen, so laut prasselte der Regen auf das Wagendach. 

Anschließend hat noch Sabine die Räder wieder sauber gemacht. Waren die wieder dreckig ( dann knirscht es immer so bei den Bremsen 🙁 

Schon Vorbereitung für Halloween? Die Weges Beleuchtung auf dem Campingplatz blinkt , oder war das der Regen ? 

Uns hat Salamanca sehr gut gefallen


Dienstag 8. Oktober – Avila und Segovia

Wenn man die Autobahn hört, dann ist man auch schnell wieder auf der Autobahn.

Ziel war Avila. 

Von der Strecke gibt es nicht viel zu berichten, es ist flaches Land, durch den Sommer war das Gras braun, die einzelnen Bäume dunkel. Ein für uns unbekanntes Landschaftsbild.

Von der Schnellstraße ab ging es gleich auf einen Parkplatz, der Aussichtspunkt für Avila war. 

Wir liessen den Wagen dort stehen und gingen zu Fuß, erst steil abwärts zum Fluß, dann steil aufwärts zur Stadt innerhalb der gewaltigen Festung.

Durch die Altstadt 

Ging es zum Plaza Mayor

Zur Kathedrale 

Und auf der anderen Seite der Stadtmauer wieder raus, wo gerade das spanische Militär ihre Panzer und ihren Falken ( wer braucht heute noch Falken )

Man konnte oben auf der Stadtmauer laufen, aber das war eine Riesenrunde. Interessant war der Blick in die Hügel der Umgebung.

Zum ersten Mal probierte ich Google Maps Live View aus

Wir sind weiter nach Segovia. 

Es wurde schon fast dunkel, als wir beschlossen, doch noch mal auf die Räder zu steigen und in die Stadt zu fahren. Hier am Campingplatz führte eine Hauptstraße gleich in die Innenstadt. Es ging ziemlich steil nach unten. Wir wussten, das hätten wir mit normalen Rädern nicht gemacht und wir kamen direkt unten am Aqueduct raus.

Den Rückweg haben wir dann anders gestaltet. Wir haben noch kurz beim Chinesen etwas fürs Abendessen eingekauft und sind dann durch Nebenstraßen und nicht an der Hauptstraße zurück zum Campingplatz. 


Mittwoch, 9. Oktober  – Segovia

Alle auf dem Campingplatz sprachen schon gestern über den Sturm, der über uns hinweg wehen wird. Und früh morgens ging es schon los, der Wagen wackelte heftig.

Auf der Zufahrt vom Campingplatz war ein alter morscher Baum umgestürzt. Wir schliefen einfach länger und sind erst am ganz späten Vormittag in die Stadt gefahren. Jetzt kannten wir die Nebenstrecken und mussten nicht die Hauptstraße noch mal fahren.

Toller Ausblick über die Stadt.

Die alte Arena hatten wir gestern schon von der Hauptstraße ausgesehen. Hier war auch der Stellplatz für die Camper. Das ist sehr kuschelig:( wir stehen besser.

Wir kamen wieder beim alten römischen Aqueduct raus. Heute schien auch die Sonne, aber der Wind war immer noch heftig und auf der Tour durch die Stadt waren einige Parks mit roten Bändern abgesperrt und einmal hatte sogar die Polizei die Straße gesperrt, weil die Dachziegel vom Dach kamen. Es flogen nicht nur Äste durch die Straßen, sondern natürlich auch der Müll und ganz viel Sand und Staub. 

Oben in der Altstadt war nicht viel los

Aber es war wieder warm geworden. Jetzt um 17:30 Uhr wo ich diesen Text erstelle, sind noch 22° draußen aber es pfeift immer noch ordentlich. Das sollen die Ausläufer des Hurricanes sein, der letzte Woche über die USA ging.

Ein großes Dankeschön an Lars, der uns den Tipp für diese Stadt gegeben hat. Segovia hatten wir nicht auf dem Radar. 


Donnerstag 10. Oktober – Segovia Palacio

Heute morgen war der Wind dann weg. Aber es war noch bewölkt und um die 13 Grad kühl. 

Erst späten Vormittag, als die Sonne etwas durch kam, haben wir uns zum Palacio Real de La Granja de San Ildefonso aufgemacht. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_La_Granja

Den tollen breiten grünen Radweg in die Berge hatten wir schon bei der Anreise an der Autobahn Abfahrt gesehen. 

Eigentlich war das nur der nächste Ort, besser Dorf, es ging über den Rio Frio gleich zur Sehenswürdigkeit dem Schloss. 

Leider durften wir mit unseren Rädern nicht in den weitläufigen Park. Also Fahrräder angeschlossen und Fahrradhelme und -taschen dort gelassen.

Gute 2 Stunden sind wir durch den Park gelaufen, 

hier Wasserspiele

dort Wasserspiele, oder das, was in der Nachsaison davon noch Wasser hat. 

Sehr beeindruckend.

Wir sind noch hoch zum Teich, der die Wasserspiele speist und dachten wie andere, dort noch einen guten Blick zu bekommen, aber dem war nicht so 🙁

Auf ca 1200 Meter Höhe sind wir hier. Deshalb ist es auch recht frisch. 

Den Rest des Nachmittag verbrachten wir geschafft auf unseren Liegestühlen in der Sonne. Denn die waren seit Tagen nicht rausgekommen ( und wir auch nicht in die Sonne ) .

Schnell noch mit den Rädern zum Mercadona, es fehlte noch etwas im Kühlschrank.

Sabine kochte uns mal wieder den leckeren Stockfisch.


Freitag 11. Oktober – Vera de Moncayo

Wir kamen wie gewohnt los. Draussen waren es heute morgen 13 Grad, aber es kam langsam die Sonne durch. 

Wie beschreibe ich jetzt diese sagenhafte Strecke von Segovia nach Soria ? 

Teilweise Autobahn und teilweise gut ausgebaute Nationalstraße. 

Aber einsame Landstriche. Castillo Leon ist die am dünsten besiedelte Region Spaniens. Eine Hochebene, wir bewegten uns weiterhin auf der Höhe von ca 1000 Metern. Begrenzete Vegitation. Rechts noch viel höhere Gebirgszüge. 

Diese Weiten, häufig hatten wir einen guten Überblick über die Landschaft. Keine Ortschaften, Dörfer oder menschliche Zivilation zu sehen. So etwas kennen wir in Deutschland kaum noch.

Dann diese roten Erden, in allen Rottönen bis hin zu dunkelrot. Canyons ausgewaschen wie wir es nur von den USA her kennen. Erst kaum Landwirtschaft, mehr Viehzucht auf weiten Feldern. Später etwas Landwirtschaft, ergraute Gräser auf rotem Boden. Leider konnten wir nicht anhalten, um Bilder zu machen. Es war zwar nicht viel Verkehr, aber an den sehenwerten Punkten gab es leider keine Haltemöglickeiten. 

Dort wo man halten konnte, gab es keine gute Aussicht. 

Später wurden die Gesteine weiss. 

Die verblühten Sonnenblumenfelder müssen stark auf dem roten Boden bei voller Blütenpracht ausgesehen haben, jetzt waren es nur schwarze Köpfe, die traurig herabhingen.

Ein paar Ortschaften erinnerten etwas an alte Western.

Hinter Soria überquerten wir den Douro, der in Portugal Duro heisst und in Porto mündet.  

Erst ziemlich zum Schluss vor unserem Ziel, dem Weinbaugebiet Moncayo ging es von 1000 Meter auf 600 Meter kräftig runter. 

Gegen 15 Uhr kamen wir an unserem Ziel an. Der kleine Ort Vera der Moncayo hatte am Ende einen Campingplatz. Wir wollten mehr die Natur und nicht mehr die großen Städte. 

Ich hatte mir einen Campingplatz in den Weinbergen vorgestellt. War aber nicht so. Die ersten Bodegas waren aber hier.

Wir machen einen kleinen Fahrradausflug zum Kloster, das hatte aber schon so gut wie zu 🙁 Ist was für morgen.

Dank der eRäder kamen wir auf der gegenüberliegenden Seite vom Kloster schnell den Berg hinauf und hatten einen sagenhaften Ausblick.

Der Ort Vera den Moncayo hatte nichts sehenswertes zu bieten. Oder waren wir schon zu abgestumpft ? Die kleinen renovierte Altstadtgassen sprachen uns nicht mehr an. 

Nur diese Klöppelarbeiten, ausgestellt an der Kirche waren mir Fotos wert.

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