Sonntag 15. September – San Sebastian
Arcachon hat uns wieder gut gefallen, ‚da könnte ich noch ein paar Tage bleiben‘ meinte Sabine.
Gestern hatte Sabine schon bezahlt und so konnten wir heute in Ruhe einpacken und abfahren. Ein- und Auspacken ist inzwischen schon Routine, wir sind immerhin schon 2 Wochen unterwegs.
Das Wetter war eigentlich zu gut zum Fahren. Es ging erst wieder die Autobahn Richtung Bordeaux und dann die Autobahn Richtung Süden. 2 Mal mussten wir raus, da eine Mautstelle kam. Aber diese Umwege sind auch nicht das Wahre, denn Google brachte uns wieder über schmalste Straßen an den nächste Autobahnzubringer.
Dafür sahen wir die Heide am Straßenrand blühen und in so manchen Dörfern die gefüllten Gaststätten am Straßenrand.
Über das Gewirr von Schnellstrassen ging es um SanSebastian rum, zum Glück wenig Verkehr.
Vor dem Campingplatz auf der sehr schmalen Zuwegung zwei Camper, die nicht aneinander vorbei kamen.
Diese Strecke, die wir dann anschließend mit unseren Rädern noch mal nach San Sebastian rein nahmen, waren sonst mit den Rädern immer eine Herausforderung, jetzt waren sie mit einer Unterstützungs Stufe mehr ein echter Spaßfaktor.
San Sebastian war ganz anders, als wir es beim letzten Mal gesehen hatten, es schien die Sonne, die Leute lagen am Strand und flanierten in Massen auf der Promenade.
Den guten französischen Käse werde ich vermissen 🙁 Eine französische Weinbox muss mich trösten?
Am Campingplatz waren neu die kleine Zeltecke mit festen Zelten.
Montag 16. September – San Sebastian
Wir standen ziemlich schräg, vorne wären doch Keile besser gewesen. Doch jetzt wo Markise befestigt ist und der Teppich liegt, ist es zu viel Aufwand noch mal neu zu Parken. Aber Nachts machte es sich doch etwas bemerkbar, ich rollte immer links zur Seite.
Schöne Fahrradtour heute durch San Sebastian.
Wir sind mal bis zu dem zweiten Strand gekommen. Dort waren die Surfer und Surfschulen.
Kurzer Gang durch die Altstadt bis zum Aquarium.
Den Abend stimmten wir mit einem Aperitif an der Bar ein, nachdem Sabine den Pool entdeckt hatte und wir baden waren.
Dienstag 17. September – Laredo
Die Küstenstraße N364 bot zwar wunderschöne Ausblicke auf die Küste und Einblicke in die Küstenstädte, aber ich war dann doch froh, als wir wieder kurz vor Bilbao auf autobahnähnliche Schnellstraßen kamen.
Bilbao hatten wir wieder umfahren und waren dann in Cantabrien. Hier sind auch die Autobahnen wieder frei befahrbar. Im Baskenland waren sie mautpflichig.
Vor dem Campingplatz sind wir noch schnell Lebensmittel einkaufen gewesen und alles was man so für die spanische Speisekarte benötigt.
Der Campingplatz war gut besucht und wir hatten uns einen extra großen Platz reserviert und damit auch etwas Sonne. Der Platz war im Sommer sicher wunderschön durch die Bäume schattig, jetzt wollte man doch gerne etwas Sonne haben.
Die Tour nach dem Kaffee ging an der Strandpromenade erst an die Landspitze dann in den Ort Laredo.
Es war schon etwas gruselig, wie tot der Ort jetzt in der Nebensaison war. Nur in der Saison möchte ich hier auch nicht sein. Wahnsinn, was hier so an Häusern hingeklotz worden ist.
Der Strand hinter der Düne war menschenleer.
Den Sonnenuntergang verpassten wir leider um ein paar Minuten.
Mittwoch 18. September
Wir wollten mit den Rädern auf die andere Seite der Bucht, eigentlich nur 14 Kilometer.
Hinter dem Campingplatz ging es schon los, der Weg war nicht für Fahrräder geeignet,
einfach zu sandig und an der Brücke abgesperrt. Der Ausblick war aber klasse, da kein Wasser da war.
Wir kamen am Hafen raus und
über die Brücke ging es dann über Seitenstraßen, teilweise ziemlich bergauf.
durch die beiden Ortschaften. Ein Stückchen an der Autobahn entlang. Unser Ziel erreichten wir dann doch nicht, weil wir keine Lust hatten an der N-634 ohne Radweg zu fahren. Da war uns einfach zu viel Verkehr und ich als Autofahrer hatte immer über die verrückten Radfahrer geschimpft, die hier auf der N fuhren.
Es war immer noch Ebbe.
Unterweg konnten wir mehrere Esskastanien einsammeln, die es die nächste Tage mal geben wird. Heute passte es nicht zum Essen.
Einmal sind wir dann aber vor dem Essen noch mal los, Sabine hatte ein besonderes Highlight des Ortes gefunden, einen Tunnel, der am alten Hafen endete.
Es ging wieder die ewig lange Promenade bis in den alten Ortsteil.
Kurz vor dem Campingplatz konnte man sich Pferde mieten und durch das Naturschutzgebiet reiten.
Man traf sich zum Sonnenuntergang durch das kleine Tor zum Naturschutzgebiet am Strand. Manche hatten sogar ihre Stühle mitgebracht.
Gute Nacht.
Donnerstag 19. September – Colombres
Letztens waren wir noch im Baskenland, die letzten 2 Tage waren wir in Cantabrien, heute ging es nach Asturien. Aber es waren nur ca 110 Kilometer und das fast nur Autobahn. Entlang der Autobahn waren dicke bluhende Stauden von dem Pampasgras. Ein ganz anderes Bild, als letztes Jahr im Frühjahr.
Erst mal wieder Lebensmittel einkaufen für die nächsten 2 Tage.
Lirganes war uns letztes Jahr in guter Erinnerung, ein ähnlicher Ort sollte heute nicht weit weg von der Autobahn liegen, Santillana del Mar. https://maps.app.goo.gl/pVE5bsjDaQPzxbxSA?g_st=com.google.maps.preview.copy
Aber wir wurden enttäuscht, Busse mit vielen Touristen, nur Restaurants für diese und kein echtes Leben. Da war Lirganes mit mehr Leben und viel mehr Blumen in den Balkonkästen. Wir drehten schnell wieder bei, denn es war auch nicht klar, wie der Parkplatz kontrolliert wird, der Parkscheinautomat hatte nicht funktioniert und wir hatten keine Lust auf ein Ticket.
Die Straßen erinnerten etwas an Colonial de Sacramento in Uruguay.
Auf dem Campingplatz in Colombres waren wir schon letztes Jahr gewesen. Fühlt man sich nicht gleich willkommen, wenn der Wlan Zugang sofort wieder da ist ? Es war erst schwül warm, zog dann aber zu und die Picos waren nicht mehr zu sehen.
Mit den neuen Rädern konnten wir unseren Radius gut erweitern. Schnell rein nach Colombres ud auf den Spuren der Pilger, mehrere kamen uns entgegen, ging es super steil bergab runter zum Fluß und noch mal rüber nach Cantabrien.
Der Ort Unquera war nix besonderes, deshalb hatte man sich eine Spezialität ausgedacht, die für den Ort steht, Corbata, ein Blätterteiggebäck.
Natürlich haben wir das gleich gekauft und probiert. War etwas trocken, ein Kaffee hätte noch gut dazu gepasst, aber den hatten wir gerade am Wagen gehabt.
Supersteil ging es wieder aufwärts, die Räder trugen uns. Die Camino Wanderer mussten ordentlich kämpfen.
Aber der Zauber von Colombres vom letzten Jahr kam nicht wieder. Die bunten Häuser und das Auswanderer Museum waren bekannt und auch bei besserem Licht fotografiert worden.
Die Kühe mit den Glocken ( wie in Bayern ) wiegten uns in den Schlaf.
Freitag 20. September – Colombres
Es wird morgens nicht hell, damit kann man auch länger schlafen 🙂
Die Fahrradtour, die Sabine rausgesucht hatte, führte durch das Hinterland zu einer Quelle. Es ging ziemlich rauf und runter, aber unsere e-Räder machten es uns leicht. Das hätten wir mit den alten Rädern nicht geschafft.
Es ging durch kleine und kleinste Ortschaften.
Und immer wieder der beeindruckende Blick ins Tal,
Bzw zu den Picos hoch.
Orte teilweise mit Häusern, wie wir sie in Colombres von den zurückgekehrten Auswanderern gesehen hatten.
Wenn das alte Haus mehr eine Ruine war, baute man einfach daneben die Villa.
Aber auch viele Ferienhäuser und sowie Grundstücke zum Verkauf.
Die letzten Meter mussten wir zu Fuß gehen,
konnten weitere Esskastanien sammeln und
Kamen an einer alten Wassermühle raus.
Ich wollte erst dort noch ein Bad nehmen, aber es gab keine richtig tiefe stelle, wo ich zumindest etwas untertauchen konnte. Das Wasser war glasklar, sicher auch kalt, also nix mit Baden. Nicht so schlimm, denn ein Handtuch hatte ich auch nicht dabei.
Der Rückweg ging wie im Fluge zurück, denn die Bilder waren alle schon gemacht.
Ein Gewitter war angekündigt, das Donnern hörte man in der Ferne. Hier kamen aber nur ein paar Tropfen runter und wir konnten unter der Markise etwas an unserer Route planen, die bislang noch nicht feststand und auch noch nicht fest steht, denn es soll zwar die Waldbrände auch durch den Regen gelöscht sein, aber wie weit wir nach Portugal kommen, ist noch nicht raus. Zumindest den Nationalpark im Norden war ja das eigentliche Ziel.
So freundlich wie uns das Wlan empfangen hatte, heute wollte es nichts von uns wissen. Ein Glück, dass ich noch genügend Uploadkapazitäten auf meiner Karte habe.
Asturien gefällt uns ganz besonders.
Samstag 21. September – Candas
Heute morgen wurden wir von entfernten Donnergrollen geweckt. Es war zwar noch warm, aber gen Westen war es ziemlich dunkel und die Wolken hingen in den Picos tief. Dieses Bild und die dazugehörige Stimmung kann man leider auf den Fotos nicht festhalten.
Wir kauften noch mal ein und tankten voll für 1,25 € pro Liter. Das ist sagenhaft günstig 🙂
Da der Campingplatz nach unseren Erfahrungen vom letzten Jahr erst um 16 Uhr aufmachte, konnten wir einen Zwischenstopp auf Empfehlung von Lars in LIanes machen.
Wir parkten am Seitenstreifen der Ausfallstraße, wo schon mehrere Wohnmobile standen, denn in die AltStadt konnte/sollte man mit unserem Wagen nicht hinein.
Der Weg zu Fuß ging auch gleich an mehreren prachtvollen alten Häusern vorbei, die an die Häuser von Colombres erinnerten.
Es war Rally Tag und mit Getöse donnerten die letzten Rallywagen an uns vorbei. Die Tribüne konnten wir noch in der Innenstadt sehen. Das es so etwas im öffentlichen Raum noch gibt! Da hat man in Spanien doch ein anderes Umweltbewusstsein.
Leider war das Wetter nicht sonnig, es war schwül warm und ging auf den Kreislauf, als wir zur alten Wehranlage am Hafen aufstiegen.
An der Kirche hat man bestimmt schon viele Filme über das Mittelalter gedreht. Auch hier war ein Schild von LIanes de Cine http://llanesdecine.com/itinerarios.htm
Wie wir es gestern schon an deem Ort der Quelle gesehen hatten.
Regen auf dem Weg nach Candas. Die Wolken hingen imposant tief in den Picos, die steil an der Autobahn aufragten.
Der Campingplatz war der vom letzten Jahr.
Wir schwangen uns noch mal auf die Räder und fuhren in den Ort und zum Hafen.
Mit den eRädern war es auch kein Problem mal schnell im Ort etwas höher zu fahren. Das wären mit den alten Rädern nicht möglich gewesen.