Freitag 12. September – Locarno und Ascona
Unsere deutschen Nachbarn hatten gestern und einen Tip gegeben. Der Fahrradweg #31 würde ganz toll in ein Tal führen, wenn man in Ascona weiter in die Berge fährt.

So fuhren wir die gleiche Strecke wie gestern, nur dann am Wasser und der Uferpromenade weiter in die Stadt. Alte Villen aus Naturstein neben modernen Beton und Glas Appartments.

Warum kann man heute nicht mehr so schöne Häuser Bauen wie damals ?

Tatsächlich doch mal ein öffentlicher Badestrand, neben den vielen von der Öffenlichkeit abgesperrten privaten Seegrundstücken.

Dann kam die Zone mit den Restaurants.

Was mich umhaut, dass hier am See schon Palmen wachsen, bzw den Winter überleben.

Und im Hafen waren die vielen Boote schon abgedeckt. Die Saison ist wohl schon zu Ende ?

An Schulen und vielen Sportanlagen vorbei ging es über die Brücke nach Ascona.

Sehr mondäne Uferpromenade mit Restaurants und

kleiner Fussgängerzone.

Wir radelten weiter in das Tal, das schnell enger wurde und der Gebirgsfluss das Tal bestimmte.

Kleine Dörfer mit alten Feldsteinhäusern.

Wir drehten beim Tachostand von 38 Kilometern in Maggia um.

Eis und Kaffee zu astronomischen Preisen, aber netter Garten. oder ist das die falsche Sichtweise ? Ich habe einfach zu wenig verdient bzw oder andere Maßstäbe.

Und es ging wieder flott zum See runter. Den Canyon hatten wir auf dem Hinweg übersehen, zu beeindruckend war die Brücke oder die entgegenkommenden Radfahrer gewesen, die mit ordentlich Tempo uns auf dem Hinweg entgegen kamen. Jetzt mussten wir uns bremsen.

Den Abstecher durch die beiden Orte haben wir nicht mehr gemacht.
Geschafft kamen wir nach 65 Kilometern wieder am Campingplatz an. Es war eine ganz tolle Tour gewesen. Zum Glück gab es dann den Pool.
Neben uns standen jetzt Schweizer mit Wohnwagen. Die hatten nicht einmal abgekuppelt. Viele Besucher des Campingplatzes sind auf der Durchreise und verbringen nur eine Nacht hier, es ist ein ständiges kommen und gehen.

Samstag 13. September – Markt in Bellinzona
10 Kilometer gen Norden sollte bis 12 Uhr Markt in Bellinzona sein. Da wollten wir hin und das hieß Wecker auf 7:30 Uhr. Das ist etwas früher als sonst.
Schon um 10 Uhr sassen wir auf den Rädern. Der tolle Radweg #31 von gestern, der uns in die Berge geführt hatte, führte ja direkt am Campingplatz vorbei und dieses Mal ging es in die andere Richtung, quasi in Richtung Gotthard Tunnel.
Vor bei an Maisfeldern und einigen Gewächshäusern, in denen dicke Tomaten noch am reifen waren. Einige große Felder mit Zuchinis, die Ernte muss eine Menge Arbeit sein, denn von Zuhaude wissen wir, die Dinger muss man echt unter den großen Blättern suchen. Übersieht man eine, ist sie am nächsten Tag meistens schon wieder zu groß.
Kurz vor Bellinzona, waren laute Schüsse zu hören. Wir kamen an einem Schiessplatz vorbei. Wie war das noch mal mit den Schweizern und deren Wehrpflicht ? Ich muss mal die AI fragen. Ich meine jeder Schweizer hat eine Waffe und muss regelmäßig üben.
Nicht jeder männliche Schweizer besitzt automatisch eine persönliche Waffe für die Landesverteidigung – aber viele Angehörige der Schweizer Armee tun es während ihrer Dienstzeit.
🇨🇭 So funktioniert das in der Schweiz:
- Militärdienstpflicht: Jeder wehrpflichtige Schweizer Mann muss grundsätzlich Militärdienst leisten, sofern er nicht aus medizinischen oder anderen Gründen untauglich ist.
- Persönliche Waffe: Während der Dienstzeit erhalten Soldaten eine persönliche Waffe – meist ein Sturmgewehr oder eine Pistole – die sie zu Hause aufbewahren dürfen. Diese Praxis ist Teil des Konzepts der Milizarmee.
- Schiesspflicht: Wer eine Waffe besitzt, muss jährlich an einem obligatorischen Schiessprogramm teilnehmen, solange er dienstpflichtig ist A B.
- Nach der Dienstzeit: Bei der Entlassung aus der Armee kann die Waffe ins Privateigentum übernommen werden – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen:• Ein gültiger Waffenerwerbsschein muss vorgelegt werden.
- Für das Sturmgewehr muss ein Schiessnachweis über mehrere Jahre erbracht werden C.
- Die Waffe wird dann zu einer halbautomatischen Einzelfeuerwaffe umgebaut und registriert.
💡 Wichtig: Wer keine Waffe behalten möchte, gibt sie bei der Entlassung zurück. Es gibt also keine generelle Pflicht, eine Waffe zu besitzen – aber viele tun es freiwillig oder im Rahmen ihrer Dienstpflicht.

Im Bellinzona waren wir schnell im Zentrum und stellten die Fahrräder in der Nähe der Fußgängerzone ab.
Hier begann auch der Markt, bzw es waren kleine Stände in der engen Gasse aufgebaut.

Es war 10:30 Uhr und man saß hier schon bei Espresso, Wein oder Aperol. Kleine überdachte Hinterhöfe mit Restaurants. Hier schien die Welt noch in Ordnung, etwa wie Deutschland vor 2015. Viele Familen mit kleinen Kindern.
Leckere Käse und Würste in den Auslagen.

Der Renner waren 2 Stände mit einer Polenta aus EssKastanien und Gorgonzola (?). Große Bottische, einmal sogar mit publikumswirksamen Rührgerät. Für 10 Franken gab es die Portion zum Mitnehmen.
Vielleicht hätte ich die eine oder andere Wurst oder Käse, auch wenn schweisstreibend teuer, mitgenommen, aber wir hatten keine Frankli in bar, bis auf die aus dem Einkaufswagen. Vielleicht hätten die ja auch Euro genommen, aber das wird dann meistens noch teurer, hatten wir ja gestern beim Espresso. Eigentlich kann man ja alles mit Karte zahlen, darauf waren wir eingestellt. Hätten wir doch besser wie in alten Zeiten Geld wechseln sollen ?

Seit ein paar Jahren ist Bellinzona mit der Burg auch ein UNESCO Weltkulturerbe.

Ich kletterte bis auf die Burgmauer, auf den Turm musste ich nicht mehr, zu eng war mir das Treppenhaus.

Architektonische Gegensätze sieht man hier überall, meistens noch deutlicher als hier im Bild. Alte Villen, daneben GlasBetonKlötze
Unser Lebensmittel Markt lag fast am Radweg. Die Taschen voll ging es zurück.
Diskussion beim 18 Uhr Bier und unserem eigenem Gruss aus der Küche, Sabine folgt einer deutschen Familie, die mit 3 Kindern im Wohnmobil ausserhalb von Deutschland leben will. Freunde finden auf einem Campingplatz im Winterhalbjahr in Spanien, wo nur alte Leute überwintern, Homeschooling, … wir sind gespannt, wie das ausgeht.
Den ganzen Tag sind wir zum Glück trocken geblieben, obwohl anders angesagt. Jetzt schüttet es und so ging es zum Abendessen rein in den Wagen.
Heute haben wir 44zigsten Verlobungstag :), dafür wurde eine Flasche Merlot aus der hiesigen Gegend geöffnet.
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