VR WE Merseburg

Donnerstag 15. Mai

Sabine war mit ihren beiden Schwestern auf die Aida für eine kleine Ostsee Kreuzfahrt gefahren. Jetzt musste ich zum ersten Mal seit langer Zeit alleine mich auf eine Fahrt mit dem Wohnmobil vorbereiten. Das ist doch schon ganz schön etwas anderes, als wenn man das sonst so zu zweit macht. Und es ging nicht nur um das Wohnmobil. Es ging auch drum zu Hause und im Garten alles zu gießen und für die paar Tage bei diesem warmen Wetter nicht vertrocknen zu lassen. Zum Glück hab ich ja inzwischen die automatische Bewässerung.


Freitag 16. Mai

Ich wollte so gegen 11:00 Uhr los, doch mit all den Kleinigkeiten hier und da noch etwas einladen. Der Kaffee musste noch aufgefüllt werden und das Fahrrad eingeladen. So wurde es doch etwas später, bis ich los kam.

Ich fuhr die Strecke Lüneburg, Uelzen und dann an Braunschweig vorbei Richtung Harz und die A 34, führte mich direkt nach Bernburg. Wir hatten wunderschöne warme Tage gehabt und alle warteten auf Regen. Jetzt kam er. Hier am Rande des Ostharz mit den wunderschönen Blicken auf die Rapsfelder ging der Regen richtig los.

Ohne mein Navigator Sabine musste ich selber mit Google Maps mir den Weg finden. Das ist für mich ungewohnt. Das muss erst mal alles richtig eingestellt sein. Es ist schon ein Unterschied, ob man das iPhone senkrecht oder waagerecht festklemmt. Da muss auch Sound aus dem iPhone kommen und plötzlich in Bernburg war die Strecke weg.

Und wenn man so alleine unterwegs ist, muss man doch ganz besonders auf seinen Schlüssel achten. Hätte mich auf dem Rastplatz in Schlafen fast ausgesperrt:( Es wäre mir doch fast passiert, dass ich den Schlüssel im Wagen gelassen hätte, als ich die Wagen Tür zu machen wollte.  Wie sagt Sabine immer: ACHTSAMKEIT

Aber alles gut ich kam nach fast 4 Stunden mit kleiner Pause heil am Campingplatz an. 

Die nette Frau an der Rezeption vom Campingplatz meinte, sie erkannte mich wieder. Dabei war es doch jetzt zwei Jahre her, dass wir da waren. Ich glaube, es war einfach nur ihre freundliche Art Besucher willkommen zu heißen. Am Campingplatz war ein neuer Koch-Wagen aufgestellt worden, der für die Bewirtung auf der Terrasse zuständig war. Hier konnte man inzwischen gut, Zur Zeit gab es sogar Spargel, essen.

Ich radelte aber noch mal kurz nach Bernburg rein und holte mir beim Lidl etwas zum Abendessen. Und wieder genoss ich die Unterstützung von unseren eBikes, denn es ging doch hoch zur Burg ziemlich bergauf. 


Samstag 17. Mai

Ruhig war es über Nacht, gegen morgen hörte man etwas die Autobahn. Ich hatte Zeit und schlief lange bis 8 Uhr.  

Die Strom Abrechung erfolgte auf hier exakt, ich hatte zwar gelesen, dass Mindestabnahme 1 KWh ist, aber mir wurden nur 0,9 abgerechnet, bei einem Preis von 0,8 € pro Kilowattstunde, bei einer kWh bei ca 30 Cent im Einkauf. Andere Campingplätze nehmen die hier inzwischen unverschämte Preise.  

Eine gute Stunde war es nach Merseburg. Warum mich Google durch die Stadt leitet und dann den Stellplatz noch nicht mal findet, ist ein Rätsel. Eine Passantin gab mir nach 2 Runden um den vermeitlichen Platz, ich müsse nur eine Straße weiter links fahren. Für 3 Stellplätze war ausgeschildert, es standen aber schon 4 WoMos dort.

Ich stellte mich ganz nach vorne in die Sackgasse. Da vorne war niemand, ich kam gut in den Platz. Aber komme ich auch gut wieder raus, wenn sich da noch jemand zwischen stellt? Ich hatte keine Sabine, die mich rauswinken konnte. Zum Mittag gab es noch einen von den drei Wraps, die ich Zuhause für die Fahrt mir gemacht hatte.    

Das Wochenende in Merseburg war schon etwas Besonderes. Es war das Treffen von Leuten, die sich seit fünf Jahren fast regelmäßig mittwochs abends am virtuellen Lagerfeuer unter der VR Brille trafen. Heute wollte man sich zum ersten Mal im echten Leben treffen. Nicht VR, sondern in real live, IRL.

Organisiert hatte dieses Treffen die Mechthild, die auch die Sternwarte von Merseburg betreute und uns schon mehrere tolle Führungen ins Universum, auf den Mars, ins Sonnensystem in VR gegeben hatte. Das witzige war man traf Leute, die man vom Gesicht her nicht kannte, deren Stimmen aber sehr vertraut waren mit 2, 3 Leuten hatte ich auch schon mal telefoniert, beziehungsweise eine Videokonferenz gehabt. Aber der große Teil der Leute war mir eigentlich nur vom Vornamen her bekannt. Ich hatte keine Ahnung, woher sie aus Deutschland kamen, was sie beruflich machten und was eigentlich ihre Verbindung zu dieser VR Familie war.

Bevor das eigentliche Treffen begann, war noch ein Besuch vom deutschen Chemiemuseum in Merseburg eingeplant. Denn dort hatte Mechthild, die für die Hochschule Merseburg arbeitete, eine VR Anwendung über die Kautschukherstellung erstellt. Diese Anwendung wollten wir uns ansehen,

aber es gab noch so viel mehr zu sehen. Bimo blieb stehen, ich nahm das eBike.

Die Lok oben als 3D Scan in Scanniverse

Es war ein riesiges Museumsgelände inklusive einer gigantischen Kautschukpresse.

Sehr eindrucksvoll wurde uns gezeigt, wie damals hohe Drücke für die chemischen Prozesse erzeugt wurden.

Chemie ist eigentlich ganz viel Prozesstechnik,

das Produkt, das nachher hinten rauskommt, ist eigentlich nur eine Kleinigkeit.

Hier im Rundgang konnte man sich das erste Mal beschnuppern. Und es stellte sich raus, ich war nicht derjenige, der am weitesten aus dem Norden kam. Es war noch jemand aus Elmshorn dabei. Es war sogar jemand aus der Schweiz dabei.

Wir trafen uns in der kleinen Sternwarte von Merseburg. Wirklich eine kleine Sternwarte. Es passten vielleicht 30 Leute rein und wir waren 20,

das interessante war, dass den Begrüßung Vortrag der Oberbürgermeister von Merseburg macht. Ich muss noch mal rausfinden wie die Mechthild das geschafft hat diese Veranstaltung nicht nur In dem Veranstaltungskalender der Stadt Merseburg aufzuführen, sondern auch den Oberbürgermeister in diese Runde zu bekommen.

Der Organisator von unserer VR Familie, der Pierre, machte auch noch einen kleinen Vortrag, und ich betone klein, denn er ist sonst in seinem Redefluss nicht zu bremsen. 

Für alle von uns gab es auch noch das so genannte ‚VR Core Book‘, das Pierre mit dem ganz harten Kern der VR Familie gestaltet hatte.

Dann ging die Show unter der Planetariumkuppel los. Die Projektionen unter solch einer Kuppel waren unter anderem so etwas wie die Vorgänger der 3D Brillen. Denn unter der Kuppel hatte man das Gefühl, durch die 360° Sichtweise, dass die Bilder dreidimensional waren, auch wenn sie es in echt nicht waren. Nur richtig bequem saßen wir nicht.

Nach dem Essen beim Chinesen nebenan gab es noch mal ein richtiges Feuerwerk unter der Planetariumkuppel 

Ausschnitte

Und https://youtu.be/6HSUGcPDYiM?si=cyw9tbZdBNedebVT

Wir waren echt geplettet. Der Tag war eine gigantische Show !

Ich fand den Weg zurück zu meinem Bimo und meinem Bett und konnte zum Glück gut einschalfen. Als ich auf den Stellplatz zufuhr, kamen noch 2 richtig große Camper angefahren und zeichneten sich einen Platz, Wie kann man mit diesen gigantischen Fahrzeugen noch so spät einen Stellplatz suchen ?

Die Mechthild musste auch noch aufräumen und zurück nach Hause in Halle, wie sie später erzählte, vor 02:00 Uhr wäre sie nicht eingeschlafen, denn die Anspannung von solch einer Show, dass alles klappt, spannt doch ziemlich an.


 Sonntag 18. Mai

Ich musste mich tatsächlich mit dem Frühstück sputen, denn um 10:00 Uhr ging es schon wieder weiter.

Im Schloss von Merseburg war eine VR Installation für die Rekonstruktion des Spiegelsaales. Diese VR Anwendung hat auch die Hochschule Merseburg geschrieben.

Mechthild hatte wieder eine Studentin dabei die mit ihr zusammen die beiden Brillen für uns vorbereitete. Und es passierte, wie es kommen musste. Es lief anfangs nicht. Es waren die Controller vertauscht worden, als wir das rausgefunden hatten, lief es dann. Sehr interessant, wie Museen ihre Umgebung und Ausstellungsobjekte in VR darstellen.

Da wir als Gruppe in zwei Teile für die Demo aufgeteilt waren, hatte ich noch etwas Zeit die Stadt zu besichtigen. Aber ich kam nicht weit. Der Regen brachte mich dazu Schutz bei mir im Wagen zu suchen, der ja nicht weit weg stand. 

Um 12:00 Uhr war die nächste Demo angesagt. In einer Galerie sollte eine Ausstellung eines Künstlers  mit VR nachempfunden werden.

Große Verabschiedung und ein kleiner Rest der Teilnehmer trank noch gemeinsam im Schloßcafé einen Kaffee.

Stellplatz Sangerhausen mit unmöglichem Bezahlautomaten

Ich machte mich mit dem Bimo auf Richtung Sangerhausen, wo ich eigentlich noch PV Paneele kaufen wollte. Ich war jedoch nicht richtig vorbereitet, denn bei Ankunft auf dem Stellplatz in Sangerhausen neben dem Rosarium musste ich feststellen, dass der Laden montags nicht auf hat. Also werde ich mir die Teile doch schicken lassen. Der Umweg war nicht so groß. Ich fuhr weiter gen Norden, eine Straßensperrung war dann der eigentliche Umweg.

Um 17:30 Uhr erreichte ich das Flugfeld von Ballenstedt und

konnte wie schon zweimal mit Sabine mit dem Bimo auf dem Flugfeld stehen.

Ich wollte eigentlich noch den schönen alten Doppeldecker fotografieren, doch der kam erst ziemlich spät eingeflogen und fuhr direkt weiter in seine Halle (und nächsten Morgen war er gleich wieder unterwegs und ich konnte ihn starten sehen) .


Montag 19. Mai

Ruhige Nacht, bis morgens irgendein Flieger startete.

Für zehn Euro hatte ich eine warme Dusche und Toilette in den Containern direkt neben der großen Flughalle.

Noch etwas für meinen Duschen Blog von der Spanientour 2023: hier im Container war, obwohl nichts los war, der Beuler in Betrieb und das Wasser für die Duschen heiss. Ein Glück, dass ich alleine in den Duschen war, denn die Abtrennung zur Nachbar-Dusche war eine doch sehr transparente Milchglasscheibe.

Ich verabschiedete mich im Tower und fragte, ob ich noch mal ein 360° Bild machen dürfte. Klar war kein Problem. Hier ist das Ergebnis. Und etwas gescannt habe ich abschließend auch noch. 

Die Fahrt nach Hause über Braunschweig und Uelzen war ohne Probleme und eine schöne, geräucherte Forelle konnte ich für uns beide zum Abendbrot mitnehmen.

Was für ein verrücktes Wochenende.

Sabine war inzwischen auch von ihrer AIDA Kreuzfahrt mit ihren Schwestern zurückgekehrt und wartete schon auf mich.