Magdeburg

Zethlingen ( Altmark ) 5. Mai

Es war eine sommerliche Woche gewesen, doch gestern hatte es umgeschlagen und es war richtig kalt und ungemütlich geworden.

Zum Glück hatte ich noch mein Bewässerungssystem rechtzeitig fertig bekommen, damit wir auch unbeschwert in den Sommerurlaub fahren können. Denn was nutzt es, wenn man für viel Geld beim Dehner Gemüse Pflanzen einkauft und die dann vertrocknen. Und so einen gemüseleeren Garten wie vorletztes Jahr wollten wir auch nicht haben.  

Mit Zarrentin war ja schon die Eingewöhnungsphase überwunden. Alles war an Bord. Wirklich alles ? Auf dem Weg nach Magdeburg fiel mir dann ein, war denn überhaupt das Ladegerät für die E-Bike an Bord ?   – War es 🙂

Und wo ist wieder dieser (verdammte) Fahrzeugschein ? Der liegt warm und trocken Zuhause 😉

Wir wollten bis Magdeburg, wo ich für VR einen Termin hatten, aber nicht in einem Rutsch durchfahren, klar, wäre auch gegangen, aber wir sind Rentner und haben Zeit.

Sabine hatten einen kleinen Stellpatz ‚Rast ohne Hast‘ ausfindig gemacht, der entlang der Route in der Altmark gleich hinter Salzwedel lag. Dann war es bis Magdeburg nicht mehr weit. Ich hatte schon 2 Nächte in der Nähe von Magdeburg vorab einen Campingplatz direkt an der Elbe reserviert. Wir ( besser Sabine ) waren richtig gut im Reservieren, auch unseren Start in den Sommerurlaub war heute schon bis an die Oder alles von Sabine reserviert worden. 

Nicht weit ab von der B71 lag in dem kleinen Ort Zethlingen eine gemähte Wiese hinter einem der typischen Altmarkhöfe. Dort gab es Toilette und wenn Bedarf auch Dusche. Ich dachte schon an den Platz, den wir mal mit Landvergnügen angesteuert hatten.

Wir genossen doch noch die paar Sonnenstrahlen, bevor wir uns auf die Räder schwangen und Richtung Kalbe(Milde) fuhren. Erstmal natürlcih in die falsche Richtung, weil wir den Ort erkunden wollten. 

Schließlich erreichten wir dann doch über Umwegen, aber schöne ruhige Strecken, die ‚Künstler’ Stadt Kalbe.

Viel alte Fachwerkhäuser, aber doch nicht so schön wie Dömitz oder Quedlinburg. Hatten wir schon zu viel gesehen oder war wir nur nicht in der richtigen Ecke gelandet, weil es doch schon etwas spät war ?

Schnell noch Einkaufen für das Abendessen beim Edeka und dann den kürzesten Weg zurück, den Google für Fahrradwege kannte. Das waren dann aber dann doch nicht die netten kleinen Straßen sondern Feldwege und Platte 🙁

Die Vermieterin meinte, es könnte über Nacht sogar Forst geben.


Schönebeck 6. Mai

Es war über Nacht richtig kalt, morgens waren nur noch 7 Grad im Wagen. Wir haben zwar eine Heizung, aber Sabine meinte, der wahre Camper schafft es auch ohne. Zum Glück kam dann die Sonne auf den Wagen und es wurde langsam wärmer. 

Über Gardelegen ging es an Magdeburg vorbei Richtung Schönebeck(Elbe). Der Campingplatz hiess zwar ‚Magdeburg Camping‘, lag aber mehr an Schönebeck. Es war die Marina oder besser der Industriehafen von Schönebeck mit Schrottplatz, großem Speicher im Hintergrund und Gleisanlagen fast bis zum Campingplatz, der auch so etwas wie eine Bootswerft war. Jedenafalls lag der direkt an der Elbe, ich hätte aus dem Fahrerhaus eine Angel auswerfen können.

Wo war bloß mein Handy ? Ich muss es vor der Abfahrt auf der Sitzbank liegen gelassen haben und es war runtergefallen und durch den Schlitz zwischen Bank und Küche gerutscht. Wir könnten zwar das Kingeln hören, aber es erst nicht orten.  

Noch eine kleiner Call mit dem Medienzentrum, wie machen wir weiter mit VR ? 

Wir genossen die Sonne bevor wir uns mit aufkommender Bewölkung auf Richtung Schönebeck machen. Der eigentliche Elbradwanderweg war auf der anderen Seite der Elbe, aber auch hier, wie überall, gibt es die Alternative Elbradwanderweg Route auf der anderen Seite.

Bis Schönebeck waren wir auch schon mal mit Rädern gekommen, wir erinnerten die Brücke und das Volksfest. Jetzt war die Stadt doch ziemlich ausgestorben und viele leerstehende Läden. Wir radelten noch bis zu dem Park, der wohl mal Teil einer Gartenbausausstellung gewesen sein musste, bevor wir wieder umkehrten.  Zum Gradierwerk war es uns zu weit. 

Abendessen am Kiosk des Campingplatzes. Eine besondere Atmosphäre war nicht nur der Blick auf die Elbe. Der Biker mit dem Zelt, der neben uns saß; die Business Frau, die uns ansprach, die auch Hotels satt hatte und mit kleinem Campingwagen jetzt auf Dienstreisen war; die Camper neben uns, die ihre Mahlzeit auch mit in den Wagen nahmen. Die Frau des Betreibers kochte für uns persönlich. Ich hatte hausgemachten Kartoffelsalat mit Bratwurst und Sabine hatte einen Strammen Max in Erinnerung an ihren Vater, der den Strammen Max auch gerne ass. Wir saßen dort und genossen beim Bier die Umgebung bis uns zu kalt wurde.  


Magdeburg 7. Mai

Wir genossen noch die Ruhe am Campingplatz, bevor wir uns gegen 11:00 Uhr noch ein Kaffee machen und auf die Räder Richtung Magdeburg schwangen. Der Elb Radwanderweg ging erst an der Landstraße entlang, dann aber gleich Richtung Elb Auen, entlang von Gärten auf kleinen Wegen, bis nach Magdeburg rein. 

Magdeburg kannten wir noch gar nicht, 

Gartenhäuser auf Stelzen in den Elbauen , beeindruckend waren die neuen Gebäude direkt am Wasser, wunderschön gelegen, tolle Aussicht über die Elbe auf das Grün der Gegenseite. Tolle Promenade bis hin zum alten Hafen. 

Hier war das Gebäude der Fraunhofer Gesellschaft, wo ich heute an einer Veranstaltung teilnehmen durfte und sogar als Sprecher auf das Podium kam. Es ging um das Thema Wasserstoff, wir hatten in der Zukunftswerkstatt eine kleine App über Wasserstoff ausprobiert, von der ich berichten durfte. Ich nutze die Gelegenheit zum Kontakte knüpfen und habe viele interessante Unterrichtsmaterialien für die Zukunftswerkstatt mitgenommen. 

Sabine machte derweil eine kleine Tour durch die Innenstadt von Magdeburg und zeigte mir später die Highlights wie das Hundertwasserhaus und

den Dom, bevor wir uns auf den Rückweg machten. 


8.5. Rückfahrt 

Gleich hinter Schönebeck lag die historische Städte von Pömmelte,

dem deutschen Stonehenge.

Leider war vor uns eine Klasse mit jungen Kindern mit Bus auf einem Schulausflug, die, und das kann ich einfach nicht verstehen, hier auf diesem historischen Kultgelände am Herumtoben waren.

Über die Autobahn an Magdeburg vorbei, von dort nach Wolfsburg und über Gifhorn, Uelzen, Lüneburg zurück nach Hause.