Zweite Woche Madeira


Dienstag 18. Februar 

Es muss die Nacht über noch ordentlich geregnet haben, die Steine auf dem Weg zum Frühstücksraum waren noch ganz nass und etwas glitschig. 

Es ging mal wieder mit dem Wagen los. Wir führen die Schnellstraße bis nach Ponta do Pargo und stellten unseren Wagen im Ort ab.

Großer Fehler, es war noch ziemlich weit bis zum Leuchtturm und dem Mirador neben an. 

So konnten wir aber den Ort etwas erkunden und die riesige Baustelle. Sabine fand später raus, dass dort 2 Hotels und ein Golfplatz gebaut werden sollen. 

Die steile Küste war schon beeindruckend. 364 Meter waren wir über dem Meeresspiegel am Leuchtturm. 

Ich war irgendwie besonders vorsichtig auf dem Plateau, das nicht abgesichert war.

Andere gingen noch dichter an die Kante, um Selfies zu machen.

Gegen Abend noch mal runter in den Ort, wir hatten beschlossen heute mal wieder einen auf Selbstversorger zu machen. Die Empanadas, die wir vor ein paar Tagen aus dem Supermarkt mitgebracht hatten waren sehr lecker. Ausserdem sassen wir in unserer Fensterecke sehr bequem. 


Mittwoch 19. Februar, letzter Tag

Das Wetter war klasse, die Front war wohl durch und es wurde gefühlt wärmer.

Wir machten uns nach dem Frühstück auf, die Levada Nova, hatte nur ein paar Kilometer vom Hotel entfernt einen Einstieg. 

Ein Hotelgast hatte ein echtes Problem beim Ausparken, beide Hotelparkplätze waren auch nichts für ängstliche Fahrer, jemand der Einweisungen gibt und Abstände kontrolliert, wie mit dem Bimo half Sabine mir auch hier. 

Die Levada selber war 18 (?) Kilometer lang. Eine Levada ist selber ziemlich waagerecht, keine Steigungen, denn das Wasser soll ja gemächlich laufen. Dafür war es für uns beim Einstieg nicht gemächlich, denn nach den schlechten Parkplatz Erfahrungen vom letzten Mal, wollten wir etwas früher im Ort parken. Gesagt, getan, aber die etwa 500 Meter die Straße hoch, hatten es in sich. Super steil ! Und einen Parkplatz hätten wir doch noch weiter oben bekommen.

Durch den Regen der letzten Tage war der Weg neben dem betonierten Levada Lauf recht aufgeweicht und teilweise matschig, dafür aber breiter und nicht so viele steil abfallende Stellen, wo man sicher balancieren musste.

2 deutsche Frauen, die uns entgegen kamen, beklagten die schlechten Ausblicke. Wir empfahlen den Treppenaufstieg in Calheta, da sie auch in unserem Ort wohnten und Herausforderungen suchten.

Wir sind in beide Richtungen die Levada gelaufen, beide Male schließlich umgedreht, als so eine glitschiger Wasserüberlauf überquert werden sollte.

Auf dem Rückweg zum Wagen fiel uns auf, dass der Regen und die Wärme über Nacht (?) so einiges an Blüten hervorgezaubert hatte. Das hatte die Tage bisher gefehlt. 

Noch etwas auf die Sonnenliegen und für den Abschluss hatten wir uns mal eines dieser Hotelmenues angemeldet. Alles soll besonders biologisch sein, das Gemüse wurde teilweise direkt neben den Wegen zu den Hotelzimmern angebaut. Es gab ein 3-Gang, 4- und 6-Gang Menü zur Auswahl. Wir hatten schon morgen uns für die 3-Gang Variante mit Fisch entschieden. War teuer genug. Obwohl die Empfehlung des Hauses 4 Gänge war. 

Etwas überrascht waren wir von der Frage, ‚sparkling or still‘ noch bevor wir Platz genommen hatten. Es gab auch keine Karte, derjenige, der uns auch morgens schon bedient hatte, ratterte eine Liste von Aperitifs runter. Keine Karte, keine Preise. Ich bestellte blind den Sherry. Der Sherry wurde stilvoll aus einer großen korbgeflochtenen Flasche showmäßig über die Schulter serviert. Zum Fisch war die Empfehlung ein besonderer Weißwein. Es wurden nur ganze Flaschen serviert. Uns hätte ein Glas genügt, denn wir hatten auf den Zimmer schon einen Schluck Rotwein aus dem Rest von gestern. War es schon ungebühlich, dass ich nach dem Preis für die Flasche Wein fragte ?

Das Essen war sehr gut, aber den restlichen Wein nahmen wir mit auf das Zimmer, zu ungemütlich waren die harten Holzstühle. Trotzdem war es ein richtiges kulinarisches Erlebnis zum Schluss unserer Reise.