Erste Woche Madeira

Donnerstag 6. Februar 2025

4 Uhr aufstehen bin ich nicht mehr gewohnt, auch wenn ich manchmal in der letzten Zeit um 4 Uhr wach wurde. Gefühlt hatte ich die Nacht nicht geschlafen. 

Um 5 Uhr ging es los, ich lieferte Sabine mit den Koffern am Flughafen ab und fuhr zu dem reservierten P8 Parkhaus, denn in dem bevorzugten P1 Parkhaus hatten wir vor einer Woche keinen Platz mehr bekommen. Damit musste ich 20 Minuten zurück zum Flughafen laufen. 

Das Abenteuer fing aber schon damit an, dass ich zwar vermeintlich der P8/P9 Beschilderung gefolgt war, ich aber mich nach einer ganzen Strecke mehr im Flughafengelände fühlte als draussen, denn die vermeintliche Straße, die ich fahren wollte war parallel links von mir hinter einem Zaun, rechts die Lichter des Flughafens, ebenfalls hinter einem Zaun. Ich wollte schon umkehren, hätte ich doch bloß das Navi auf dem Handy angemacht. Aber dann kam doch noch ein Schild im Dunkeln. Ich wurde direkt auf ein Parkhaus geleitet. Keine Plätze mehr frei! Doch die Schranke öffnete sich automatisch durch Videoerkennung meines Nummernschilds, wir hatten ja reserviert. Ich brauchte nicht mal den uns zugeschickten QR Code, den ich griffbereit auf dem Handy hatte. Ich hoffe, ich finde das Auto später wieder, es gab keine Parkplatz Nummern.

Vor vielen Jahren waren wir schon mal auf diesem Langzeitparkplatz, da gab es noch einen Schuttle Service, der war eingestellt worden. So lief ich die gleiche Strecke im Dunkeln zurück, an dem Zaun vom Flughafen entlang. Die Strecke kam mir noch länger vor als im Auto. Es gab eigentlich keinen Fußweg, nebenan auf der Strecke war ein Fußweg, aber da war dieser Zaun dazwischen. 

Gute 20 Minuten und ich war wieder am Flughafen, Sabine hatte inzwischen die Koffer am SelfCheckIn aufgegeben, damit war alles gut und wir hatten reichlich Zeit.

Lassen sich bei den neuen Fliegern die Sitze nicht mehr verstellen? Etwas Schlaf nachholen war sehr unbequem:(

Am Flughafen von Funchal gab es keinen Schalter von MadeiraDriving, wo für uns der Wagen reserviert war. Erst auf Nachfrage an einem Schalter, erfuhren wir, dass die draußen warteten, stand natürlich auch irgendwo in der Reisebeschreibung, hatten wir überlesen. 

Übernahme Auto war kein Problem, erstmal reichlich Bilder von all den Schäden bzw Kratzer gemacht. 

DIe Fahrt zum ersten Hotel im Norden der Insel ging fast nur durch Tunnel. So viele Tunnel hintereinander hatte ich noch nicht erlebt. 

Schon gegen 13 Uhr waren wir am Hotel, bekamen unser kleines Häuschen im ausgedehnten tropischen Park und fielen erstmal ins Bett, richtig warm war es in unserer kleinen Hütte nicht. 

Kleine Wanderung in den Ort und durch den weitläufigen tropischen Park des Hotels.

Unterhalb des Hotelgeländes gab es einen winzigen Dorfladen, wir konnten uns noch mit etwas zu trinken eindecken. 

Zum Glück fanden wir einen Weg, die Klimaanlage in eine Heizung zu verwandeln. Ich hatte viel zu wenig warme Sachen eingepackt.

Das Restaurant des Hotels lag quer über die Straße rüber, wir reservierten einen Tisch, als wir dann dort zum Essen kamen, war es dort auch so tierisch kalt. Die Bedienung lief in dicker Daunenjacke.

Wie tot fielen wir nach einem Schlückchen Wein in Bett.


Freitag 7. Februar

Auch beim Frühstücken war es im Restaurant wieder so tierisch kalt.

Zum Glück kam etwas die Sonne durch, doch hier im Norden war noch lange Schatten, da die Felsen gen Süden so hoch waren.

Wir wollten einen Wanderweg laufen, der am Ortsrand begann. Der Wanderführer hatte es genau beschrieben, nur wir nicht genau gelesen, es war eine rote Tour. Blau waren die einfachen, rot die schon schwierigen, schwarz die ganz schweren. 

Wir hatten gleich eine rote erwischt.

Es ging einfach los, auch schon mit spektakulären Ausblicken, dann ging es in steilen Serpentinen abwärts.

Sabine war froh, dass sie die Wanderstöcker gekauft hatte. 

Ganz bis zum Endpunkt der Wanderstrecke, einem Restaurant, schafften wir es nicht. Ganz runter und zum Restaurant wieder rauf ?

Wir wollten uns nicht übernehmen, denn schließlich mussten wir noch wieder zurück.

In jeder Kehre wurde Pause gemacht und schließlich waren wir wieder oben. Aufwärts ist vom Tritt her einfacher, dafür braucht man aber mehr Kraft. Senkrecht gingen die Felsen abwärts, fast alles war gesichert, aber nicht alles. Ein Glück, dass es nicht so heiss war, jetzt war uns nicht mehr kalt.

Am Einstiegspunkt war eine Bar und ein Restaurant, an der Bar gab es erstmal in der Sonne einen Kaffee für uns, einen Kaffee und einen doppelten Espresso für 2,40 Euro, dafür bekommen wir zuhause nicht mal einen einfachen Kaffee mehr 🙁 Die Speisekarten im Restaurant sah auch gut aus. Eine schöne Terrasse hatten sie, tolle Sonnenuntergänge soll man hier im Sommer haben. 

Nach einer kleinen Siesta noch mal einen etwas ausführlichen Gang durch den Ort am Nachmittag. Unglaublich was hier so wächst. Papaya, Bananen,

Passionsfrucht, ….

Auch vom Park des Hotels machte ich ein paar Aufnahmen. Leider war der dazugehörige Rosenpark noch geschlossen. So viele tolle großblättrige Pflanzen hätte ich auch gerne im Garten.

Der weitere Weg in das Restaurant vom Wanderweg hatte sich gelohnt, wir hatten noch die Kraft dort hin zu laufen. Unsere Frühstücksnachbarn vom Hotel waren mit dem Auto gekommen. 

Nicht nur das Essen war besser als gestern, es war auch geheizt! 

Für das Protokoll, die Karaffe Wein 1/2 Liter kostet hier 7 Euro. 

Dafür hatten wir im Hotel bestes Internet, sogar das Hochladen von einem 360 Grad Video war kein Problem, hier der Gang durch den Hotelgarten.

Die Tapete, die das Zimmer so richtig gemütlich gemacht hat.

Samstag 8. Februar 

Auch heute war es im Restaurant zum Frühstücken nicht wärmer als gestern 🙁 

Wir hatten einen Vater mit 2 jungen Kindern am Nachbartisch. Wie kann man bloß so ein Chaos beim Frühstück machen und die Kidas alleine an das Buffet lassen ?

Schöner Blick auf unseren Ort

Wir setzten uns in Auto und fuhren nicht mal 10 Kilometer zum Einstiegspunkt des Wanderweges an einer der Levadas, das sind die bekannten Wasserläufe von Madeira. Es ging ordentlich bergauf.

Es war alles auf dem Weg dabei, 

breiter gemütlicher Weg, 

Balancieren auf dem engen Betonweg neben dem Wasserlauf, 

Moos und Farn bewachene Felsen rechts senkrecht hoch, 

kleiner Tunnel, durch den wir durch mussten, 

links tiefe Abgründe ins Tal hinein,

Queren von Zuflüssen,

Wasserfall, 

an den engsten Stellen kamen uns Leute entgegen 

oder überholten uns raschen Schrittes

Wie im Dschungel, leider nur wenige Blicke ins Tal

Und das Ganze zurück. In Summe genau 3 Stunden. Wir waren gut geschafft. 

Hier mein Video dazu.

Im Nachhinein doch etwas eintönig.

Kaffee und Kuchen weckten die Lebensgeister. 

Sabine entdeckte eine Tafel am Restaurant am Ende des Weges und recherchierte im Hotel. Wir sollten jetzt nicht nur eine Touristmus Steuer für die ersten 7 Tage auf Madeira zahlen, die wurde gleich bar am Hotel kassiert, es sollte ganz neu auch für jeden Wanderweg ein online Ticket von 3€ pP pro Wanderweg gebucht werden. Und an jedem Wanderwege sollten die Parkplätze kostenpflichtig werden. Wie, was ? Wir hatten davon nix mitbekommen 😉


Sonntag 9. Februar 

Durch das Brummen der Klimaanlage vom Nachbarn konnte ich erst nach 1 Uhr morgens einschlafen. Dabei hatte ich den Nachbarn doch noch angesprochen, als mir die Rezeption sagte, dass sie da nix machen könnte 🙁

Dafür war im Frühstücksraum etwas geheizt. Nur den Ofen durfte man sich nicht genauer ansehen, kappute Frontglasscheibe, versetztes Ofenrohr. 

Weiter ging es zum nächsten Hotel, erster Stop in Santana.

Die bunten Häuser ansehen, mehr gab es da aber nicht zu sehen. Vom großzügigen Parkhaus ging es steil zufuß in die Innenstadt. 

Über die Bergstrecke ging es nach Funchal, der Hauptstadt. Es ging kräftig über viele Kurven bergauf. Eigentlich wollten wir noch mal unterwegs etwas anhalten und wandern, aber es war an den ausgezeichneten 2 Stellen ziemlich frisch, nur 7 Grad und tierisch voll. Links und rechts parkten die Autos, ich war froh, überhaupt durchzukommen. Mit diesen Massen müssen wir nicht auch noch auf die Piste. 

Durch die Wolken ging es wieder kräftig bergab. 

Toller Blick auf Funchal bei der Abfahrt. 

Das Hotel, das man für uns gebucht hatte, war schon erste Sahne.

Wir machten erstmal einen Rundgang durch den Hotelpark.

Jeden Tag Essen gehen finde ich schon anstrengend und das schon nach 4 Tagen. Das Menü im Hotel ist sicher erstklassig, aber uns war mehr nach Pizza. Dafür mussten wir fast bis runter auf Seehöhe. Zufuß wohlgemerkt. Uff, das sind steile Straßen hier.

Und nach der Pizza wieder rauf. Morgen nehmen wir den angebotenen Shuttlebus in die Stadt.


Montag 10. Februar

Wir frühstückten lange, verbrachten den restlichen Vormittag und frühen Nachmittag am Pool.

War leider nicht warm genug zum Baden und mehrmals flüchteten wir mit unseren Liegen unter die Überdachung vom kleinen Gym Häuschen wg kurzer Schauer. 

Zufuß ging es runter in die Stadt und den Hafen, wo 3 riesige Kreuzfahrtschiffe lagen. Davon 2x Aida Schiffe. Von oben sahen die ganz niedlich aus, als wir auf der Promenade waren, waren es gigantische Dinger. 

Sehr viele Touristen und Kreuzfahrer waren unterwegs, fliegende Händler und

saftige Preise in den Restaurants und in der Markhalle gehörten dazu, ebenso wie die Engländer in kurzen Hosen.

Und die Pasteis waren nicht nur noch warm, sie waren auch sehr lecker. 

Es gab aber doch noch die lokalen Spezialitäten, 2 Pastais und 2 kleine Kaffee für zusammen 3 Euro.

Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit, immer wieder Schauer 🙁

Auch Funchal überzeugte uns nicht so richtig. Es muss die letzten Jahre wie wild gewachsen sein. 

Sehr viele Neubauten, viel Glas und Beton,

Neben noch wenigen alten Villen

und ein paar restlichen armseligen Gärten mit Bananen Plantagen oder nur noch verfallenen kleinen Häusern.

Diese Steigungen der Stadt machten uns fertig, klar, wir hätten auch ein Taxi nehmen können, dann hätten wir aber nicht so viel gesehen.

Zum Glück fanden wir noch ein Restaurant auf dem Weg zum Hotel, wo wir dann noch auf dem letzten Metern vorm Hotel noch mal richtig nass wurden. 

‚We are not here for pleasure, we are here for adventure‘ war mein Spruch als die Dame am Empfang uns mitleidig ansah. 


Dienstag 11. Februar 

Die Kombi morgens an den Pool und Nachmittags in die Stadt gefiel uns. Heute mit kleiner Optimierung : 

Für 11 Uhr hatten wir den Jacuzzi für uns reserviert 

und

für 15 Uhr den Fahrservice in die Stadt.

Schön in der Sonne gelegen ( während es in Buchholz so um den Gefrierpunkt war ) 

und gelesen und im Netz gesurft. Die Nachrichten aus Deutschland sollte man diese Tage vor der Wahl eigentlich nicht lesen. 

Keine 10 Minuten brauchte der Bus mit uns und anderen Hotelgästen bis zum Hafen. Neben einer anderen Aida lag jetzt die Queen Mary II. Eine Gruppe der Aida Fahrer verliessen gerade den Hafen mit schicken Aida eigenen Bambus e-bikes.

Funchal präsentierte sich netter heute für uns, weil die Sonne schien. Es war gut, dass wir noch mal in die Stadt gegangen waren. 

Hinter der Markthalle ging es in die Altstadt, ein Restaurant neben den anderen. 

Die Seilbahn ging direkt über unsere Köpfe hinweg, nur leider fuhren die direkt in die Wolken, die sich oben in den Bergen hielten. 

Nochmal ein schöner Ausblick und es ging zurück zum Abholpunkt vom Hoteltranferservice. 

Nochmal bis zum Hotel hoch hätten wir nicht mehr gewollt, es reichte uns der Gang hoch in den Bezirk hinter dem Hotel, wo wir unter 4 Fernseher mit Fussballübertragung unser Abendessen, einen gigantischen Hamburger, genossen.