Vierte Woche Spanien

Samstag 12. Oktober – Moncayo

Es ist furchtbar lange dunkel, wir stehen immer später auf. Aber es es sind draussen 16 Grad aber bedeckt. Wann haben wir eigentlich zuletzt die Markiese rausgehabt ? Chaves ?

Das Kloster, das wir gestern kurz besucht hatten, war nur 2 Minuten mit dem Fahrrad entfernt. Ob ich Rentner sei, wurde ich an der Kasse gefragt. Statt 1,8 Euro zahlten wir beide jeweils nur 0,6 € Eintritt. Unglaublich, nicht mal meinen Rentenausweis musste ich vorlegen. Sehe ich schon so alt aus ?

Der erste Teil war ein Weinmuseum, Erklärung Historie, Anbau, Reben, Farbe, …

sehr schöne Bilder, die Texte leider nur auf Spanisch. Sabine konnte fast alles lesen, aber zum übersetzen kamen wir nur zu den Highlights.

Der zweite Teil war dann das eigentliche Kloster.

Küche und Raum wo die Mahlzeiten eingenommen wurden

Der Kreuzgang

Das Kirchenschiff

wir waren begeistert, so ein gut erhaltenes und beeindruckendes Kloster hatten wir lange nicht gesehen. Ich fühlte mich an den Film ‚im Namen der Rose‘ erinnert.

Trocken kamen wir noch zum Wagen zurück, dann fiel leider unsere geplante Radtour zur Weinstraße ins Wasser. Es schüttete in Strömen.

Erst viel gegen 17 Uhr kamen wir noch mal los. Alles hing voller Nebel, Hamburg im November kann nicht schlimmer sein ( nur kälter ) 

Aber es war auch eine besondere Atmosphäre 

Die Olivenbäume im Nebel

Die Sonnenblumen im Nebel

Der Nachbarort im Nebel

Der berühmte Maler im Nebel

Das Kloster im Nebel

auf dem Weg zum Kloster entdeckten wir dieses neue Denkmal, aufgestellt 2023, es erinnerte und danke allen, die den Übergriff des Wald-Brandes in 2022 auf den Ort verhindert hatten.

Etwas weiter draußen am Ortsrand konnten wir dann die offensichtlichen Schäden des Brandes sehen. 


Sonntag 13. Oktober – Vera de Moncayo

Es dauerte etwas bis die Sonne durch kam, lange lag noch der Nebel vom gestrigen Regen auf der Umgebung. Erst dann machten wir uns auf in die Berge. Es sollte eine kleine Straße in den Nationalpark gehen. Gleich am Kloster ging die Straße ab. Und dort waren wir schon wieder im Nebel. Wechselnde Abschnitte, mal etwas Sonne und etwas wärmer, mehr aber erst noch Nebel, dann der Schatten der Bäume, die es etwas kühler machten. 

Es ist unglaublich wie uns die Räder in die Höhe trugen, klar haben wir auch kräftig reingetreten, aber ohne Unterstützung wären wir nie im Leben in der Lage gewesen diese 45 Minuten bergauf zu strampeln. Alle Achtung vor den Radfahrern, die uns später bei der Abfahrt mit Muskelkraft entgegen kamen. 

Es war wenig Verkehr, ein paar Autos parken in den Waldwegen, alle mit Körben ausgestattet zum Pilze sammeln. Scheint hier die richtige Umgebung dafür zu sein und dann noch der Regen vom Vortag. 

Oben am Aussichtspunkt genossen wir die wärmende Sonne und den sagenhaften Ausblick. Unten in den Tälern lagen noch einige Bereiche in den Wolken. Hinter uns Berge, die bis zu 2300 Meter hoch waren. Wir waren jetzt nach unserer Fahrradanwendung 400 Meter über dem Campingplatz. 

Wie wir gestern schon gesehen hatten, waren hier Waldbrände gewesen. Etliche Bäume waren noch schwarz und hatten sich nicht wieder erholt, nur noch der verkohlte Stamm und die Äste standen. Bei einigen kam wieder etwas grün. Wir meinten noch etwas von der Kohle riechen zu können.

In 20 Minuten waren wir wieder unten. Viel gebremst, Sabine rollte bis zum Campingplatz ohne noch einmal zu treten.

Die vielen Fliegen waren in der Mittagspause auf den Stühlen waren läßtig. Kaum war man etwas eingeschlafen, da summte es im Ohr 🙁

Gestärkt mit einem Kaffee ging es noch mal los. Die Nachbarorte lagen in 4 bzw 5 Kilometer Entfernung ab dem Kloster. 

Zu Alcala de Moncaya ging es aber erst noch mal runter zum Fluß und dann steil wieder hoch. Ohne eBikes wäre das nix für uns gewesen. So kamen wir oben an der Kirche raus und genossen den tollen Ausblick auf das Kloster in der Ferne und

den Gebirgsmassiven auf der anderen Seite. 

Die Bilder können das gar nicht wiedergeben.

Anon de Moncaya war nicht so spektakulär, am Besten war der Blick nachher zurück auf Alcala.

Wir waren Abends gut geschafft von unseren 2 Bergtouren. 


Montag 14. Oktober – Zaragossa

Hier in Vera de Moncayo sollte die Weinstrasse beginnen, nur den Wein haben wir nicht gesehen 🙁 Dafür viele auf terrassenförmig angelegten Felder mit Olivenbäume. Gibt es eigentlich auch Olivenbäume, die wie Hecken oder wie Wein gezogen werden, damit man sie mit maschinellen Erntern ernten kann ? Sah so aus.

Richtung Zaragossa war das Land flach, etwas Gebirge auf der rechten Seite. Interessant war aber dieser riesige Windpark. Unheimlich vile Windräder alle schön in Reih und Glied, nur drehen tat sich keines. Es war grau und gleichzeitig Flaute. Warum sollte es dieses Phänomen in Spanien nicht geben? 

Bevor es zum Campingplatz ging, noch mal kurz beim Mercadona einkaufen. Wir hatten gestern unsere Vorräte ziemlich aufgebraucht. War auch gut mal den Kühlschrank leer zu bekommen.

Großer städtischer Campingplatz erwartete uns. Siche war der mal ausserhalb der Stadt gewesen, aber Zaragossa war unglaublich gewachsen, rundherum große Neubaugebiete. Eigentlich heute keine Lage für einen Campingplatz. Es war irgendwie feucht und schwül. In T- Shirt und kurzer Hose ging es los. Die waren die letzten Tage nicht mehr angesagt gewesen.

Aber an den Radwegen in die City müssen sie noch arbeiten, das konnte Salamanca besser. 

Radfahrer gab es eigentlich wenige. Viel mehr waren die Rollerfahrer. Vor allem die von den Lieferdiensten mit der Box auf dem Rücken. Und Verkehrsregeln gelten für die nicht 🙁

So fuhren wir, teilweise schoben wir unsere Räder durch die Stadt. 

Kinder und Jugendliche in Schuluniformen auf den Straßen. Mädchen mit roten Burberry Muster Faltenröcken.

Klar war die Kathedrale beeindruckend, aber wir hatten inzwischen schon so viele gesehen. Auch hatten wir schon so viele Städte gesehen, es fehlte uns ein Highlight.

Gestärkt durch ein paar Tapas ging es zurück,

wo wir noch draussen sitzen konnten, sogar jetzt sind es draussen noch 21 Grad.


Dienstag 15. Oktober – Olot

Heute sollte Fahrtag sein, für einen Fahrtag sollte man entspannt und ausgruht für die Fahrt sein. 

Nix da, um 3 Uhr in der Früh, riss uns ein Flieger aus dem Schalf, der auf dem Flughafen von Zaragossa gestartet war. Eine halbe Stunde später der nächste und noch einer wieder eine halbe Stunde später, jedesmal, wenn man gerade wieder eingeschlafen war. Autobahngeräusche, eine Mücke , … das war keine entspannte Nacht 🙁

Morgens noch schnell mit den Rädern zum Mercadona, wir wollten heute abend Dorade grillen und die wollten wir nicht schon gestern früh kaufen, als wir sie gesehen hatten. Die letzte Dorade in diesem Urlaub 🙁 

Interessant, wie die dort für die Auslieferung die Bestellungen bearbeiten.

Und noch einmal günstig Tanken, für das Protokoll, wir haben für 1.22 €/l getankt. Wir suchten uns immer günstige Tankstellen. Die Repsol Kette im Vergleich wollte 1,50 €/l haben. 

Bis wir aus dem Gewirr der Straßen aus Zargossa raus waren, war es 11 Uhr. Eigentlich angenehmes Fahren, da nicht viel Verkehr später auf der Autobahn Richtung Lleida. 

Es überraschen uns doch immer wieder diese unterschiedlichen Landschaftsbilder. Wüsten, Canyons, rotes Gestein, Berge, Täler, Kiefernwälder, Olivenbaum Plantagen, graue gepflügte Felder zwischen Felsen, Orangenbaumplantagen mit Orangen, Maisfelder, … unglaublich wo der Mensch der Natur für den Lebensunterhalt abringen wollte

Die Strecke nach Olot war besser als gedacht, sie war fast überall Autobahn oder Autobahn ähnlich. Viele LKWs unterwegs, ich bin der Meiung, das ist eine ‚Rennstrecke’ Richtung Frankreich unter Umgehung von Barcelona. 

Am Campingplatz in Olot waren wir überrascht, wie warm es noch ist. Auch jetzt um 21.30 Uhr sitzen wir noch unter der Markise draussen. 

Die letzte Dorade hatte uns gut gemundet. Beim Reinigen des Grills habe ich mich noch nett mit einem Niederländer unterhalten, der viel Urlaub in Deutschland gemacht hatte. 


Mittwoch 16. Oktober – Santa Pau und Olot

Es ist so wunderschön ruhig hier, endlich konnten wir unser Schlafdefizit ausgleichen. Und die Luft ist super.

Heute war eine Tour zum Nachbarort Santa Pau angesagt. Die erste Strecke mit dem Rad kannten wir schon, es war die gleiche, die uns letztes Jahr zu den alten Vulkankegel geführt hatte. 

Aber dann meinten wir, das war nicht mejr der Radweg, sondern eines der Wanderwege, die es hier auch reichlich gibt, denn das war vom Untergrund kein Radweg mehr 🙁 

Also zurück auf die Straße. Und abwärts ging es. Wow das waren nicht viele Kilometer, aber ein ordentliches Gefälle. Nicht, dass wir das mit den Rädern nicht wieder hoch schaffen, es war nur der Verkehr auf dieser Landstraße, die keinen richtigen Seitenstreifen hatte, sondern gleich die Leitplanken.

Aber zum Glück und zur Überraschung war gleich am Ortseingang eine Touristeninformation. 

Sehr nett wurde mit auf einer Karte nicht nur der Rundgang durch den historischen Ort erklärt, auch gab sie mit den Weg mit, wie wir wieder zurückkommen ohne die Landstraße fahren zu müssen. 

Durch das alte Stadttour kam gerade noch ein Auto durch ( der Anwohner ) und wir landeten auf dem Hauptplatz.

Wir schoben unsere Räder durch die Gassen

und Arkadengänge

Vom neueren Teil der Stadt hatten wir noch einen schönen Blick auf die Altstadt.

Der Rückweg war am Anfang dann doch nicht so einfach zu fahren. Es ging zu steil bergauf. 

Raus kamen wir dann doch an der Stelle, wo wir heute morgen umgedreht sind. Wie bei uns in der Heide, gab es hier Kutschfahrten zu den Vulkankegeln.

Am Campingplatz hatte das Restaurant geöffnet, die Gelegenheit für ein Menü del Dia. 

Es ist schon unglaublich was man hier in Spanien für 16 € bekommt. Vorspeise, Hauptgang, Nachspeise und dazu für 2 Personen eine Flasche Wein. Der Wein hatte zwar kein Etikett, schmeckte trotzdem gut zum Essen. 

Radtour, Menü mit Wein, wir fielen in unsere Liegestühle.

Aber den späten Nachmittag dann nur noch rumsitzen? Wir fuhren noch mal runter in den Ort Olot. Lange gerade Strecke mit zum Glück wenig Verkehr. 

Letztes Jahr waren wir nicht in die Stadt gekommen, wir waren überrascht von den vielen Läden in der Innenstadt und der alten Bausubstanz. 

Olot ist mit 39.000 Einwohnern so groß wie unser Buchholz und ist das Zentrum der Schweineschlachtung. Die LKWs mit den Schweinen hatten wir gestern schon auf der Autobahn gesehen. Bis zu 18.000 Schweinen sollen hier am Tag geschlachtet werden. 

Alles eingeräumt, es soll Regen geben und für unser nächstes Ziel Millau gibt es für morgen eine Unwetterwarnung 🙁


Ganz grob unsere Route anhand der Bilder

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