Freitag 6. September Naufchatel-en-Bray
Es hatte die Nacht ordentlich geregnet, ich hatte schlecht geschlafen.
Wie waren schnell abreisebereit, es war alles eingepackt, nur die Räder mussten noch mal umgestellt werden, wir hatten es immer noch nicht drauf 🙁
Von der Fahrt gibt es nicht viel zu berichten, schnell waren wir in Frankreich. Dann ging es über mautfreie Autobahnen und Landstraßen nach Naufchantel-en-Bray. Sabine hatte diesen Campingplatz schon in Münster gebucht. Zum Glück, denn als wir gegen 14:30 Uhr dort ankamen, ging es Schlag auf Schlag mit anreisenden Wohnwagen. Dieser Campingplatz lag günstig für die Engländer Calais – Dover. Abends war der Platz und der danebengelegene Stellplatz ausgebucht.

Woran erkennt man, dass man in Frankreich ist ? Die Toiletten haben keine Sitze und kein Klopapier:)
Für mich war aber erstmal eine Pause wichtig, an diese vielen Kreisel muss ich mich erst wieder gewöhnen. Schnell die Stühle raus und auf dem schönen Rasen auf unserem Platz wurde erstmal eine kleine Siesta gemacht bevor es mit den Rädern in den Ort ging. Für die paar Einwohner ( 5.000 ?) hatte der reichlich viele Läden. Auch gab es wie auf den anderen Stops in Frankreich viele Immobilienangebote. Das wichtigest war aber, es gab einen riesigen Supermarkt, einen Leclerc. Hier tobte gerade der Bär, alle Franzosen machten gerade ihren Wochenendeinkauf. Diese Läden sind ein echtes Erlebnis, was sind wir in Deutschland doch arm dran, was das deutsche Lebensmittelangebot angeht. Unglaublich was hier geboten wird. Und obwohl der Laden gesteckt voll war, mussten wir nicht lange an der Kasse warten.

Wir werden das mal wiederholen, einfach ein paar französische Leckereien zum Abendessen und ein Schluck Bordeaux aus der Box ( der mitgebrachte Rotwein musste sich noch gedulden) .
Samstag 7. September Dieppe

Direkt am Ausgang vom Campingplatz ging eine alte Bahntrasse entlang, die zum Radweg London – Paris ausgebaut worden war.

Wir wollten unsere erste längere Radtour an den Atlantik machen, 37 Kilometer eine Richtung, immer nur langsam bergab ( und später wieder langsam bergauf ). Mit unseren alten Rädern hätten wir das nicht gemacht. Die Strecke hin und zurück wäre für uns zu lang gewesen. Mit den neuen e-bike wollten wir das mal ausprobieren. Die Räder waren voll aufgeladen und nach einem leckerem Frühstück aus Baguettte und Melone, die wir gestern erstanden hatten, direkt vom Bäckerwagen am Campingplatz .
Sanftes Gefälle und wunderschön glatt geteerter Radweg, was will man mehr ?
Ab und zu kreuzten Straßen und es gab eine kleine Schranke.

Gleich am Anfang wurde uns sogar noch ein Schloß geboten.

Schönes Tal, das uns direkt ans Meer bringen sollte. Leider alles etwas grau heute. Wir hatten keine Ahnung was uns erwartete und waren positiv überrascht.

Einen Triatlon mit Hunden konnten wir auch noch nie bewundern.
Gute 2 Stunden brauchten wir bis Dieppe.

Einmal nicht aufgepasst und schon waren wir durch Glas gefahren. Jetzt so weit weg vom Campingplatz durfte uns kein Platten ereilen. Richtig vorbereitet, wie ich einen Platten an diesen Rädern repariere war ich auch nicht. Zum Glück war nichts passiert.

An der Promenade ging es auf einem Radweg bis zu den Klippen.

Es war Mittagszeit und die Restaurants waren alle gut besucht. Warum sieht hier eigentlich alles so französisch aus?

Restaurant besuchen, machen wir auch mal wieder, nur nicht auf einer so langen Tour, jetzt wollten wir erstmal wieder heil nach ‚Hause‘ zum Campingplatz kommen.



Die deutsche Vergangenheit holte mich hier ein, hier landeten die Kanadier an, um im 2. Weltkrieg Frankreich von den Deutschen zu befreien.
Zurück wurde ein Gang ( oder zwei oder drei ?) mehr eingelegt. Etwas geschafft und kurz etwas nass geregnet kamen wir dann doch gegen 16 Uhr am Campingplatz wieder an,

Sonntag 8. September 2024 – Le Mans
Für das Protokoll : getankt haben wir heute im sonst so teuren Frankreich für günstige 1,58 €
Dafür musste uns ein Franzose mit keinen Englischkenntnissen und Sabine mit ihren ‚guten’ Französischkenntnissen (jetzt werde ich hier beworfen) erklären, wie der Tankvorgang funktioniert. Meine Kreditkarte wurde erst nicht angenommen. Sabines Kreditkarte wurde auch nicht angenommen, aber dann konnten wir feststellen, dass das, was an Bedienungsanleitung auf der Tanksäule aufgedruckt war, nicht richtig war, denn man musste erst die Kreditkarte einschieben und wählen, welche Benzinsorte man haben wollte. Meine Kreditkarte wurde vorsorglich mit 120 Euro belastet, ich muss zuhause checken, ob es das war, was der Beleg ausdruckte.
Autobahnen und Landstraßen mit vielen Kreisverkehren lagen auf der Strecke.

Jetzt wird erst mal gegrillt. Unsere kurze Radtour nach Le Mans wurde abgesagt, denn es fing gerade an zu regnen, als wir die Fahrräder fertig gemacht hatten und uns gerade orientiert hatten.

Facetime Anruf mit Lars, in Berlin war es noch richtig warm.
War unsere Anreisestrategie mit ca 250 Kilometern und 2 Übernachtungen richtig ? Wir kommen nicht so recht voran. Jetzt sind wir erst auf der Höhe vom Süden Deutschlands.
Montag 9. September
Es hatte ordentlich abgekühlt, 16 Grad waren heute morgen nur. Mit dicker Fleecejacke konnte man es gerade noch draussen zum Frühstück aushalten.

Es ging über die alte römische Brücke in den Vorort von Le Mans, wo der Campinplatz lag. Der Wanderweg rein nach Le Mans war nicht die richtige Enscheidung. Aber eine nette Villengegend konnten wir passieren.


Raus kamen wir schliesslich direkt beim Theater. Die riesige Kathedrahle ( Baubegin 12xx ) lag vor uns.

Die Altstadt drum herum war die Kulisse für mehrere Filme gewesen, da konnte man sich Filme aus dem Mittelalter so richtig vorstellen.
Es war Montag vormittag, die Geschäfte machten Montags erst um 14 Uhr auf. Dem entsprechend war die Innenstadt noch etwas ausgestorben. Es war auch kühl und nieselte gelegentlich. Keine Atmosphäre zum Wohlfühlen, obwohl die Stadt eigentlich nett sein musste.
Über die Landstraße ging es zurück, die e-Bikes bewährten sich an der Steigung vor dem Ort vom Campingplatz. Zum Glück gab es einen Radweg an der vielbefahrenen Landstraße.
Dienstag 10. September Angouleme
Die Straßen wurden immer enger, Google hatte es mal wieder gut mit uns gemeint und die kürzeste Route rausgesucht. Gut, dass wir unter 3,5 t sind, sonst hätten wir viele Abschnitte nicht fahren dürfen. In einigen Dörfern war es arg eng. Was ich nicht mag, wenn die Straße schon so eng ist und nach rechts abschüssig, ich dann doch gerne etwas mittiger fahre, dann aber ohne Vorwarnung oder Hupen noch überholt werde 🙁
Man sieht aber auf diesen Strecken sehr viel, z.B. Streifen von Heide, mächtige Felder mit Sonnenblumen, leider schon verblüht, was müssen die in der vollen Blütenpracht toll ausgesehen haben.

Ein Highlight war aber die enge Stahlbrücke über die Loire.

Die ersten Weinreben waren am Straßenrand zu sehen.
Die letzten der knapp 300 Kilometer waren dann aber doch Autobahn ähnliche National Straße N10.

Der Campingplatz hatte auf Sabines Anfrage vorgestern zwar nicht geantwortet, aber es war reichlich Platz für uns als wir kurz vor 15 Uhr dort ankamen. Es kam sogar die Sonne durch und es wurde wieder etwas wärmer.

Mit den Rädern ging es an dem nahegelegenen See vorbei und am Fluss entlang in die Stadt von Angouleme. Es war der Feierabendverkehr, der die Fahrten durch die teilweise steilen Straßen etwas ‚spannend‘ machten.

Der Supermarkt lag ganz oben in der Altstadt, ich hatte eigentlich einen anderen ausgewählt, aber Sabines Google Maps meinte es heute wirklich besonders gut mit uns.

Wir konnten wieder draußen sitzen und es gab keine Mücken:)
Mittwoch 11. September Angouleme
Es regnete bis späten Vormittag. Die Stecke am Fluss entlang war eine Empfehlung und ging bis in den Ort Cognac. Gerne hätte ich ich Cognac besucht, aber eine Richtung waren es über 40 Kilometer und bei diesem Wetter nicht unser Ziel.

Wir starteten trotzdem, als es endlich heller wurde, Wieder am See vorbei und die gleiche Strecke wie gestern bis zur Brücke in die Stadt. Viel Wasser war auf den Wegen und es tropfte noch von oben. Besser doch die Regenjacke anziehen. Kaum waren wir aus der Stadt wieder raus fing es doch heftiger an zu regnen. Eine gute halbe Stunden verbrachten wir unter der Brücke der N10 und schauten dem Spiel der Regentropfen auf dem Fluss zu. So schön die Wege auch mit diesem hellen Granulat befestigt waren, es spritzte doch ganz ordentlich und

An der Boots-Vermietungsstation gab es einen kleinen Kaffee, aber richtig durchgewärmt hat der nicht 🙁 Wir drehten um. Cognac war heute einfach zu weit 🙁

wir und die Räder sahen hinterher wirklich super aus. Da half auch ken Absprühen am Campingplatz, selbst nach dem Nachwischen waren immer noch helle Spuren.

Interessant war in einem kleinen Dorf, als wir es uns auf einem Abstecher noch mal etwas näher ansahen, der Container, der für die Lebensmittelversorgung diente. So etwas könnten wir auch in Deutschland in den kleinen Dörfern gebrauchen.




Donnerstag 12. September
Die Strecke zum heutigen Campingplatz bei Arcachon war nicht weit. Ca 190 Kilometer, nur Autobahn bzw Schnellstraße. Auch um Bordeaux war weniger los als auf der letzten Tour.
Vorher noch Einkaufen und Tanken ( 1,53 Euro pro Liter Diesel ), da wir bis zur Öffnung um 14.30 Uhr des Camingplatzes noch reichlich Zeit hatten.
Als wir dann am Campingplatz ankamen war dort bereits eine lange Schlange, den man konnte hier nicht reservieren. Wir bekamen aber noch einen Platz mit einem netten jungen Pärchen aus Wertheim gegenüber, die mit ihrer 7 Monate alte Michela für 4 Wochen Richtung Portugal wollten.





Wir drehten noch eine Runde mit den Rädern zu den Austernfischern. Hier gab es sogar Austern aus dem Automaten, gleich mit Zitrone.
Freitag 13. September Arcachon Düne
Draussen heute morgen nur 10 Grad. Da gab es den ersten Kaffee im Wagen. Doch als die Sonne rauskam, konnten wir weiter draußen frühstücken. Der Himmel war endlich wieder blau 🙂 Freunde von uns, die in den Alpen Wandern waren, hatten Schnee.
Wir liessen uns Zeit, es ging an den Austernfischern vorbei, in die Stadt. Letztes Mal waren wir zwar bis zum Seglerhafen gekommen, dieses Mal ging es richtig durch die Einkaufsstraßen von Arcachon. Parallel zu der Strandpromenade ging ein nett geschwungener Fahrradweg. Immer wieder Restaurants, Boote und Stege.

Es war um die Mittagszeit, es wurde gut gegessen, Muscheln natürlich und auch überall stand ein Gläschen Wein dazu. Frankreich halt.

Tolle Häuser, alles sehr mondän, aber auch einige Schilder ‚Vente‘ – zu verkaufen. Gernationswechesl ? Häuser mit direktem Strandzugang oder besser mit betonierter Beton Kaimauer.In Arcachone bei den Immobilienläden waren einige Angebote über 2 Mio.
Das Land gegenüber war noch der Teil der Archanon Bucht
Immer wieder kleine Zentren mit Restaurants, bis wir schließlich zur Düne kamen.
Erst die üblichen Touristenhütten mit Eis, Schnick und Schnack. Dann ging es durch einen kleinen Wald,

es wurde immer sandiger und unbefestigter, direkt auf die riesige Düne.

Zum Glück ging eine provisorische Treppe auf die Düne, sonst wäre es sehr anstrengend gewesen.

So konnte man ab und zu einen Stop machen und den Kreislauf wieder beruhigen.

Toller Ausblick von oben auf das Hinterland und das Meer.
Zurück ging es über die Landstraße und den Europa Velo 1 nach Arcachon.
Ich kam mit meinen Blog nicht weiter. Der Bambimo360 war abeschaltet worden. Plötzlich konnte ich nichts mehr posten. WARUM ? Habe den Fehler noch nicht gefunden und den Support angeschrieben.
Als die Sonne weg war, war es zu kalt zum draussen sitzen.

Samstag 14. September

Der Markt von Arcachon war angesagt, mit den Rädern ging es über die bekannte Strecke

Muschelfischer Restaurants, dem grusiligen Stellplatz an der Hauptstraße in die Stadt. Was für uns aber neu war, war der Radweg über die Holzstege am Strand entlang und dann wider parallel zur Strandpromenade. Auch heute , es war weider Mittagszeit, waren die Restaurants gefüllt und wir konnten vom Radweg denen direkt auf die Teller schauen. Lecker aber alles sehr teuer.



Noch Leckerer waren die Auslagen in der Markthalle. Aber unglaubliche Preise.
Wir radelten zurück, mit Stop beim HYPER intermarche. Dieser Laden hatte unsd letztes Jahr schon beeindruckt. Das war ein echtes Einlaufserlebnis. So einen Supermarkt hatten wir vorher noch nie gesehen. Sehr nett eingerichtet, eine Weinabteilung, da machen sie in D einen ganzen Aldi draus. Und dann dieses Angebot ! Unser neueste Strategie, wir kaufen uns ein paar Leckereien und probieren einfach was aus. Wenn schon nicht Essen gehen, dann soll es uns zumindest am Campingwagen gut gehen 🙂
Lecker gespeist und noch lange konnten wir heute draussen sitzen. Es wird wieder wärmer.
