
Das Wetter der letzten Tage war schon fast mehr November und nicht goldener Oktober, obwohl unser Ahorn im Garten wunderschön rot gefärbt in der Sonne strahlte. Auch bei grauem Himmel stach er heraus und der Wein unter der Terrassenabdeckung gab schöne rote Töne dazu.
Problem machte mir aber der Regen, der sich einen Weg in unser Wohnmobil auf der rechten Seite der Heckklappe gebahnt hatte. Ich hatte letztes Jahr schon einiges versucht und etwas an der Leiste abgedichtet, aber das war wohl nicht genug. Wo kommt nur das Wasser her? Kommt es oben vom Fenster oder kommt es durch die Heckklappe. Das Fenster wäre einfacher auszubauen und abzudichten, die Heckklappe rausnehmen und neu abzudichten wäre ein richtiger Akt.
Jetzt versuche ich erstmal den Schaden zu begrenzen und versuche mit Klebeband das Eindringen vom Wasser zu verhindern.
Wir hatten einen Termin am Wochenende mit rot. Freunden in Alfeld, Ziel war das Fargus Werk, der erste Gropius Bau. Wir wollten den Termin mit einer letzten Tour des Jahres kombinieren.
Erst war der Plan gewesen am Dienstag schon loszufahren, jetzt sind wir heute M Mittwoch losgekommen.
Ein erster Stop in Soltau im Designer Outlet Center. Ich brauchte eine neue Jeans und Schuhe. Da war so viel los, wie wir es noch nie vorher erlebt hatten. Es waren ja auch Herbstferien.
Über die Autobahn ging es an Hildesheim vorbei in das Salzgitter Dreieck. Dort hatte Sabine einen Campingplatz ausgemacht, der für uns von der Anreise und gleichzeitig günstig zu Alfeld liegt und der Innerste Radweg direkt vor der Tür des Campingplatzes beginnt.

Es erwartete uns eine alte Wassermühle von 1274 und ein neugieriges Eichhörnchen am Platz.

Kaffee, Fahrräder raus und eine kleine Tour nach Derneburg. Das Schloss Derneburg war wohl mehr eine Kunststätte geworden, später erfuhren wir, das Schloss war von einem amerikanischen Künstler gekauft worden. Habe die Kamera vergessen, aber das Licht war auch nicht besonders.
Bevor es dunkel wurde und der Regen begann, waren wir wieder am Wagen.
Unsere Gasflache war schon ziemlich leer, dashalb haben wir mal einen Platz mit Strom gebucht und ein Elektrolüfter brachte die Temperatur im Wagen schnell auf angenehmere 19 Grad. Das reichte dann schon und schonte unsere Gasflasche, die wir dann am Samstag sicher noch mal auf dem Stellplatz brauchen.
Die Autobahn war gut zu hören, störte aber nicht.
Abends im Dunklen über die Gitter der Brücke und über den dunklen Fluss, den man unter sich rauschen hörte, ging es zu den Toiletten in der alten Mühle.
Donnerstag 26. Oktober
Es hatte in der Nacht ein paar mal geregnet aber uns nicht gestört. Morgens war es grau, aber trocken und 13 Grad.

Da die Vorhersage keinen kräftigen Regen ansagte, machten wir uns auf Richtung Hildesheim. Es war der Innerste Radweg, der uns die Strecke vorgab. Bauern holten den letzten Mais ein, hatten die Äcker frisch geflügt und die Bäume waren schon etwas gelb, ein Frost und die Herbstpracht ist dahin.

Wir fuhren entlang von Landstraßen und auf gutgeteerten sowie schlecht geschotterten Feldwegen und Deichen oder war es eine Bahntrasse Richtung Hildesheim. Regenwolken hingen in den Hügeln.

Und wieder so ein typisches Phänomen der Radwegbeschilderung, die angegebenen Kilommeter stimmten nicht auf den Schildern, es wurden auf halber Strecke mehr als weniger Kilometer:( Die 20 Kilometer, die wir am Start für die Strecke nach Hildesheim auf dem esten Schild hatten wurden zu 24 Kilometern.

Über gute Radwege in Hildesheim kamen wir schnell in die Innenstadt und die Fußgängerzone. Aber nach Weltkulturerbe sah es bislang nicht aus.

Erst als wir den Marktplatz gefunden hatten, wussten wir warum Hildesheim diesen Status erhalten hatte.

Ich war mal vor vielen Jahren beruflich in Hildesheim zu einer Veranstaltung gewesen und anschliessend hatten wir eine Führung durch das katholische Archiv des Bistums gehabt. Beeindruckende alte biblische Schriften wurden uns gezeigt. Unvergessen in dem Zusamenhang das Video von der IBM Referenz Installation der Digitial Library im Vatikan.

Der Rückweg war dann wie immer schneller, der Regen verschonte uns, nur etwas Niesel bei der Ausfahrt aus Hildesheim.
Erschöpft fielen wir gegen 16 Uhr nach den 48 Kilometern in unseren Wagen.

In Holle hatten wir ein griechisches Restaurant gefunden. Holle war 4 Kilometer entfernt, auf dem Weg heute morgen hatten wir Holle durchquert. Holle lag wie der Campingplatz direkt an der Autobahn. Das Ortseingangschild von Holle, das vor der Unterführung der Autobahn stand, hatte jemand auf ‚Hölle‘ abgeändert. Was macht dieses ständige Rauschen des Autobahnverkehrs mit den Menschen die hier vor Ort leben ? Hören die das Rauschen des Verkehrs irgentwann nicht mehr ?
Der Grieche war die Sportgaststätte des Ortes. Der Hinweg ging noch im Hellen, als wir zurück wollten, war es stockdunkel ab dem obigen Ortsschild. Zum Glück bleibt Sabines Fahrradbeleuchtung noch etwas an, wenn man stehen bleibt. An der Kreuzung zur Landstraße war das unsere Versicherung, sonst hätten die Autos uns beim Abbiegen nicht gesehen.
Die letzten Meter zum Campingplatz haben wir dann auf dem Waldweg geschoben, so fühlten wir uns sicherer. Die Stirnlampe, die wir mal von Lars bekommen hatten half auch in dieser stocktiefen Dunkelheit.
Freitag 27. Oktober
Nur 11 Grad im Wagen am morgen, aber der Lüfter heuzte uns schnell ein. Ein paar Minuten reichen schon. Inzwischen hat man ja schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn man mit Strom heizt. Oder genau andersrum, Kohle und Gas sind doch die dreckigen Energieträger. Aber wenn der Strom aus Kohle gewonnen wird, weil Wind nicht weht, es grau und dunkel draußen ist und die deutschen Atomkraftwerke abgestellt sind ?

Das Duschen wurde auf heute Abend verschoben, wir wollten schnell auf die Räder, denn es war noch Regen ab heute Mittag angesagt.

Gleich eine erste Steigung hinter dem Schloss Derneburg brachte uns ordenlich ins Schwitzen. Wir wandelten die Stecke etwas ab, die uns die uns über Sottrum an der ersten Burgruine ( im Wald, nicht besucht ) vorbei nach Henneckenrode brachte. Steigungen waren heute an der Tagesordnung. Wir brauchen doch e-Bikes !

In den Innenhof von Schloß Henneckenrode konnten wir rein.

Unter den Bäumen vor dem Schloß war für mich eine besondere herbstliche Stimmung.

Eine Abkürzung am Waldrand und durch den Wald brachte uns richtig hoch.

Die Wolken hingen in den Tälern und die Windräder standen mal wieder still. Vielleicht war das unser Glück, das Regenband war noch nicht über uns.

Die Strecke durch den Wald war etwas schwierig, es wurde gerade Holz abtransportiert und der Waldweg war auch durche den Regen der letzten Tage ziemlich matschig.

Schloss Söder war das dritte Schloß auf dieser kurzen Tour. Auch sehr eindrucksvoll, aber wir durften nicht in den Hof. ‚Betreten verboten, Zuchtbetrieb ! Seuchengefahr !‘
Die ersten Tropfen kamen und wir beeilten uns wieder heim zu kommen, Es war zwar der südlichste Punkt der Tour, aber die Steigungen auf dem Rückweg waren nicht mehr so heftig.
Zum Glück nicht durchgefroren, aber etwas nass kamen wir dann doch am Wagen an.
Es regnete den ganzen Nachmittag weiter.
Auf dem Weg zur Dusche, die Pfützen waren noch viel größer geworden.
Am Abend wurde der Regen noch schlimmer und ich hatte die Fahrräder noch nicht eingeladen.
Die Nachrichten über die jüngsten Ankündigungen der Regierung zur Energiewende will man im Internet besser nicht lesen.
Samstag 28. Oktober
Besuch des UNESCO Weltkulturerbe Fagus Werke mit toller Führung








Führung von Thomas R. durch seine Heimatstadt Alfeld








Sonntag 29. Oktober
Besuch PS Speicher









Damit endete die Saison Dort wo sie 2023 angefangen hatte, auf dem Stellplatz von Einbeck
