Zuhause war der Garten zugewuchert. Der Rasen war eine große trockene braune Wiese geworden. Eine Johannesbeere und eine Blaubeere sind vertrocknet, die weißen Johannesbeeren waren, wegen nicht gewässert, fast nur Kerne, die Himbeeren sehen nicht gut aus, …
Dafür ist die ausgesäte Blumenwiese in den Hochbeeten ein Traum.
Aber für das Ankommen wollen wir uns viel Zeit lassen, die Vorbereitung hat ja auch Zeit gekostet. Und Zeit haben wir jetzt ja.
Jules Verne hat in 80 Tagen die Welt umrundet. Wir haben in fast genau 80 Tagen ca 6.600 Kilometer Nordspanien erkundet. Unser VW Bus mit der Bimobil Aufsetzkabine hat alles gut mitgemacht.
Wir sind gesund geblieben. Es gab nicht mal ein kleines Wehwehchen, wie Magenverstimmung oä. Auch keine Verstimmung zwischen uns beiden, obwohl wir auf wenigen Quadratmetern eng zusammen gelebt haben. Mein Knie hat für ein paar Einschränkungen beim Wandern und Laufen gesorgt. Hoffentlich können wir weiter Reisen machen, ohne gesundheitlich eingeschränkt zu sein. Zugenommen haben wir beide nicht, obwohl wir erst Befürchtungen hatten.
Für beide von uns war das die bislang längste Reise. Urlaub möchte wir diese Tour nicht nennen. Urlaub ist, wenn man eine begrenzte Zeit hat und anschliessend wieder Arbeiten muss. Wir hatten keine begrenzte Zeit und müssen nicht morgen wieder arbeiten. Aber irgentwann zieht es dann doch nach Hause, vor allem wenn man schon auf dem Rückweg ist.
Was haben wir am meisten vermisst ?
- Einen Backofen, zum Backen und Überbacken
- Sabines elektrischen Mückenstift, den wir vergessen hatten
- Heisses Wasser beim Abwasch
- und natürlich unseren Enkel
Aber es ist doch wieder schön unter der eigenen Dusche zu stehen, die Privatsphäre und das eigene Klo zu haben und die volle Bandbreite des Glasfaseranschlusses ins Netz Zuhause nutzen zu können.
Was haben wir gar nicht vermisst ?
Radio und Fernsehen. Während manche Deutsche Camper als erstes nach ihrer Ankunft auf dem Campingplatz ihre Satelliten Antenne ausgefahren haben und auch den sonntäglichen Tatort nicht verpassen durften, waren wir froh ohne Fernsehen und Radio zu sein.
Was war besonders, anders als geplant ?
- Sabine ist überzeugt, dass mit 2 Reiseführern in Buchform, die Reise besser zu organisieren war, als mit nur einem Buch oder gar nur über das Netz. Jedes Buch hatten seinen Schwerpunkt, aus beiden konnten wir unsere Reise gut planen.
- Für ( die Hinreise und ) die Rückreise hatten wir keine Reiseführer. Damit gestaltete sich vor allem die Planung der Rückreise als schwieriger. Frankreich und die Niederlande sind sicher ein schönes Reiseziel und noch mal eine eigene Reise wert. Wir waren aber nicht richtig vorbereitet, es war eine Durchreise mit Stops, damit wir nicht zu lange im Auto sitzen.
- Der ganze Zauber und der Zeitaufwand, den wir für die Umweltplakette Frankreichs aufgewendet hatten, hat sich als vergebens rausgestellt. Niemanden interessierte diese Plakette. Auch nur einmal haben wir ein Schild einer Umweltzone gesehen. Bei den Franzosen auf den Campingplätzen in Frankreich haben wir keine Plaketten gesehen.
- Ich hätte nicht gedacht, dass wir mit einer Gasflasche auskommen. Dadurch, dass wir mit der ACSI Karte durch den Nebensaison Tarif immer Strom mit im Paket hatten, haben wir den Kühlschrank nicht auf Gas laufen lassen müssen.
- Damit haben wir auch das Solarpanel nicht einmal gebraucht, um die Batterie zu laden.
- Wir haben viel zu viel Klamotten mitgehabt. Durch die Waschmöglichkeiten am Campingplatz und die Icebraker Hemden, die man länger tragen konnte, ohne durchgeschwitzt zur sein, kamen wir mit viel weniger aus. Wozu habe ich eigentlich all die Socken eingepackt ?
- Jeden Abend haben wir uns gefragt, wie groß die ‚Gaseinleitungsgefahr‘ ist. Es wurde schon zum running gag. Nein, wir haben uns nie unsicher gefühlt. Campingplätze sind auch so etwas wie ein ‚sicherer Hafen‘. Wir haben auch teilweise die Heckklappe, mit Wäsche trocknend, offen gelassen, wenn wir kurz unterwegs waren. Auch auf den Stellplätzen und Supermärkten haben wir uns nicht unsicher gefühlt. Ich habe nie die Lenkradkralle (?) oder den Spanngurt für die Sicherung beider Türen verwendet. Beides hatte ich dabei. Auch auf den Parkplätzen für Besichtigungen, war eine Einbruchgefahr für uns nie gegeben.
Was war in Spanien anders als in Deutschland ?
- Die Dieselpreise waren viel günstiger, Wir haben so im Schnitt 1,45 Euro pro Liter bezahlt. 1,29 Euro war das günstigste, das wir gesehen haben.
- Lebensmittel waren stärker wegen der Inflation in der MwSt. reduziert.
- Pfandsysteme für Flaschen haben wir nicht gesehen.
- Wir haben so gut wie keine Migranten gesehen.
- Wenige Windkrafträder und Solarfelder. Private PV Installationen so gut wie keine.
- Die Autobahen neuer und damit besser. Wahnsinnige große Viadukte bzw Autobahnbrücken.
- Überall, auch an dicht befahrenen Straßen gab es Cafes oder Bistros und die Spanier, nicht nur die Touristen, saßen dort zum Kaffee oder Bier.
Liste ist noch nicht final