Pfingstsonntag 28. Mai
Auf der Autobahn setzte sich plötzlich ein Wagen vor uns und der Fahrer winke mir solange etwas zu, bis ich verstand, was er meinte. Ich hatte die Klappe für den Hebel zum Ablassen von dem Grauwasser aufgelassen oder nicht richtig zugemacht 🙁 Ich fuhr nächste Ausfahrt raus und schloß die Klappe. Zum Glück sind keine Schuhe oä verloren gegangen, die dort unten im Schrank lagen.
Wir wollten wollten heute den Bärenradweg radeln. Wir brachen vom Campingplatz auf und fuhren eine gute Stunde in die Berge südlich von Ovideo.
Der Parkplatz war eher leer, er soll sonst ziemlich voll sein. Immerhin war heute Pfingstsonntag.
Am Parkplatz war gleich ein Laden, der Fahrräder vermietete. Bei Bedarf fuhr er auch die Kunden nach oben, und sie mussten nur die Strecke bergabfahren.
Es gab aber auch einige Mountainbiker, die von hier in die Berge starteten.
Unsere Stecke ging auf einer alten Bahntrasse parallel zum Fluß aufwärts in die Berge.
Tolle Landschaft
Steile Hänge
Alte Brücken
Sogar beleuchtete Tunnel für die Radfahrer
Die Speicher auf den Stelzen, die wir aus Galicien kannten gab es auch hier, aber in quadratischer Form und aus Holz.
Es gib tatsächlich noch Bären in diesem Gebiet. In einem Ort war sogar ein Bär in einem Gehäge zu sehen. Etwas traurig lief er im Kreis. Erinnerte an das Gedicht von Rilke.
Wir fuhren ca 10 Kilometer aufwärts, mit Pausen und Fotostops waren wir ca 1 3/4 Stunden unterwegs.
Als dann die Gabelung kam, entschieden wir wieder umzudrehen, denn die Wegstrecke war nichts für Sabines Rücken.
Schon bei den ersten beiden langen Tunnel merkten wir, wie wir doch vorher ordentlich bergauf geradelt sind.
Runter ging es in einer Stunde.
Eine ganz tolle Strecke. Der Weg dorthin hatte sich gelohnt. Es waren ca 60 Kilometer vom Campingplatz gewesen. Schön, dass wir die Zeit dafür haben. Alle, die einmal Rund Spanien und Prtugal machen, hängen nur auf den Autobahnen.
Die Autobahen sind schon ein Erlebnis für sich. Wieder ging es rauf und runter, wieder unglaubliche Viadukte mit Steigungen und Autobahn Abfahrten in die Schluchten.
Wir liessen Ovideo links liegen und fuhren wieder an den Strand, jetzt an den von Candas.
Schreck, die Einfahrt vom Campingplatz war so voll, dass ich auf der Straße halten musste und Sabine klärte die Lage.
Die machten erst um 16 Uhr die Rezeption auf und wir bekamen noch einen schönen Platz. Später standen neben uns noch 2 Hamburger Pärchen. Die mit einem Kleinkind kannten wir schon von SanFrancisco. Das ist schon wieder sooo lange her. Die anderen waren im VW Bus mit Kleinkind, einem 6jährigen und einem Hund unterwegs. Wie passt diese ganze Familie in einen VW Bulli mit Hubdach?
Es war hier das erste mal richtig heiss auf der Reise, die Sonne bruzelte auf uns hernieder.
Wir radelten noch mal kurz in den Ort. Auch am Malecon waren die Familien am Spaziergehen, der Ort war gut gefüllt. An der Eisdiele eine lange Schlange. Die Cafes noch gut besucht.
Seltsam waren die Ballons, die man am Horizont sehen konnte. Erst dachte ich an ein Ballonfestival, dann zoomte ich weiter ran.
Sah etwas nach gelandeten Aliens aus.
War dann aber die Butanstation von Gijon
Die zwei spanischen Nachbarn brachen die Zelte um 18 Uhr ab.
Pfingstmontag 29. Mai
Hier in Spanien ist Pfingstmontag kein Feiertag. Die Bahn wekte uns frühzeitig bevor sie geräuschlos im Tunnel verschwand.
Wir radelten in den Ort zum Einkaufen. Gönnten uns aber vorher noch mal einen Kaffee und etwas Süßes dazu. Hier gibt es lokale Spezialitäten.
Die Anfahrt zum Lebensmittelladen konnte Google uns leider nicht ordentlich darstellen. Eigentlich war es vom Cafe nicht weit, aber durch die Einbahnstraßen machte Google einen komplizierten Zikzak Kurs draus, der erst wieder bergab und dann wieder berauf ging. Wir hätten es quer so einfach haben können 🙁
Kurz die Lebensmittel am Wagen abgeliefert und noch mal in den Ort. Wir hatten uns vorher schon ein Restaurant ausgesucht. Menü des Tages mit Blick auf den Hafen.
Diese spanischen Essenszeiten ‚verhauen‘ einem den ganzen Nachmittag.
Kleiner Spaziergang zum Bahnhof. Die Züge fuhren auf einer eingleisigen Strecke tatsächlich von Gijon bis Cudelliero, so war es an dem Fahrplan angeschlagen.
Der Cidre, der hier so das Nationalgetränk sein soll, war nicht so unser Ding. Wir hatten heute morgen einen Flasche im Supermarkt gekauft.
Auch von der Wärme ermattet fielen wir gegen 16:30 Uhr in die Liegestühle und suchten den Schatten.
Dienstag 30. Mai
Heute sind wir genau 8 Wochen unterwegs!
Der Platz in Candas hatte uns sehr gut gefallen, wir tatten tatsächlich überlegt, ob wir noch einen Tag verlängern. Aber es gibt sicher noch so viel anderes auf der Strecke zu sehen.
Wir konnten nicht bezahlen, da die Rezeption keinen Schlüssel zum Kassenraum hatte. Nicht nur wir, auch anderen fanden das dann nach mehrmaligen vertrösten nicht mehr lustig. Wir überwiesen noch auf dem Platz die 50 € online.
Es ging über die Autobahn Richtung Santander. Wieder großzügige Autobahnen und Tunnel. Ich frage mich, was die EU bzw Deutschland davon bezahlt hat.
Ersten Ziel war Ribadesella. Ein Küstenort, der für Touristen durch seine alten Häuser bekannt war. Auf dem ersten öffentlichen Parkplatz war kein Zugang für Wohnmobile. Eine Höhenbeschänkung verwehrte uns die Zufahrt. Das hatten wir bisher noch nicht. Der zweite Platz war so an den Hang gebaut, dass wir beim Aussteigen das Gefühl hatten, gleich kippt unser Bimo um. Etwas unentspannt gingen wir durch die Altstadt. Aber wir haben wohl schon zu viel gesehen.
Die Cafes und Touristenläden beeindruckten uns nicht.
Auch hier wieder das Nationalgericht Asturinens aus Bohnen, Wurst und fettem Speck fertig eingeschweisst zum selber kochen. Für dieses Nationalgericht, das eigentlich ein Eintopf ist, wird mit Cidre im Restaurant 20 € genommen. Das finden wir zu teuer.
Interessant wäre eigentllich einmal, wieviel Schäglage unser Wagen vertragen kann, ohne seitlich umzukippen. Sicher mehr als wir denken.
Noch ein Stückchen Autobahn und dann ging es eine Landstraße kurvenreich in die Berge. Höher und immer höher. Und wieder ein paar Kilometer bergab.
Dann waren wir in Avin. Bzw von den Ort merkten wir erst was als wir später in den Ort gingen. Als wir ankamen, waren wir voll in der Natur der Berge.
Dort gab einen Campingplatz für Wanderungen in den Picos.
Der Platz war größer als erwartet, hatte ein Aussenpool und ein neues Gebäude mit Innenschwimmbad. Hier wollen wir 3 Nächte bleiben und ein Stückchen wandern, was mein Knie denn so hergibt.
Am Ausgangspunkt von den Wanderungen gibt es eine Höhle mit alten Steinzeitknochen. Die schenken wir uns aber.
Um 21:30 Uhr wurde es dann doch zu frisch und wir gingen in den Wagen, obwohl es noch hell war. Draußen plätscherte der Bach neben unserem Platz und die Vögel zwitscherten. Drinnen war es noch kuschelig warm.
Mittwoch 31. Mai
Eigentlich nicht viel passiert heute.
Weil es noch so bewölkt war, kurz mit den Rädern runter in den Nachbarort und in der Touristeninformation von einem netten jungen Mädel ein paar Tips zum Wanderen geholt ( die wir aber eigentlich schon wussten ). Wir bekamen aber eine nett gemalte Karte dazu.
Im Ort muss zur Hochsaison wirklich mehr los sein, die großen Parkplätze gähnten vor Leere. Etwas von lokalen Produkten eingekauft. Sogar die hier quadratischen Speicher kann man als Modell kaufen. Auch richtig große, für 120 Euro.
Aber die Sonne kam raus und die lange gerade Steigung zum Campingplatz war schweisstreibend.
Direkt am Campingplatz ging ein Wanderweg los, den wollten wir heute mal rund laufen. Für 2 Stunden war er angesetzt.
Aber nach fürchterlichen Steigungen und vielen motivierden Worten von Sabine erreichten wir erst nach 2 Stunden den ersten Aussichtspunkt auf 500 Meter Höhe. Hoch ging es noch mit meinem Knie, zurück war dann besonders bei dem starkem Gefälle nicht mehr mein Ding.
Der Campingplatz ist voller VW Busse.
Wir treffen mindestens 2 Elternpaare mit ihren Kleinkindern in VW Bussen auf jedem Campingplatz. Was mich aber erschreckt, was die für Touren vor haben. Das ist doch nichts für diese meistens einjährigen Kinder. Sicher ist es der Traum von vielen Eltern so eine Tour zu machen, aber haben die wirklich auch die Entwicklung des Kindes im Blick, das jetzt gerade anfängt zu laufen, so wie unser Enkel ?
Heute noch lange draußen gesessen. Es ist 22 Uhr und noch hell. Neben mir plätschert der Bach, hinten kreischen noch Kinder. Irgendwo schließt sich eine Schiebetür eines VW Busses. Wir sind so geschafft, aber wir müssen irgendwie noch rein in den Wagen und hoch in die Betten.
Donnerstag 1. Juni
Unser letzter Monat bricht an. Jetzt haben wir die letzten Wochen viele wunderschöne Tage gehabt. Hier ein Campingplatz mit Schwimmbad und super Duschen. Kann das bis zur Ankunft Zuhause so weitergehen?
Die Campingplätze werden voller, da wegen schlechtem Wetter im Süden Spaniens die Wohnmobile gen Norden drängen. Bayern und BW haben Pfingstferien, auch da glauben wir, dass ein paar Wagen herkommen. Neben uns stand ein VW Bus mit 2 großen, bestimmt noch schulpflichtigen Kindern aus Schweinfurt.
Heute war bei uns Ruhetag und Waschtag. Wir gingen Essen im Ort.
Hinter uns parkte ein Allrad IVECO, der fast wie ein Bimo aussah, es war ein Woelcke Ausbau. Ein etwas größeres Teil.
Sabine entdeckte 3 kleine Zecken bei sich. Kamen die von der gestrigen Wanderung oder hier aus dem Gras ?
Und ich hatte dann abends 5 Zecken beim genauen hinsehen 🙁
Freitag 2. Juni
Es war keine große Stecke heute raus aus den Picos und die paar Kilometer Autobahn nach Columbres. Die Atobahn führte hier nicht mehr in den Bergen, sondern ganz nahe an der Küste.
Wir kauften noch am Ausgang der Picos im Ort ein und tankten. Es ist immer gut etwas für die Verpflegung an Bord zu haben. Gerne trinke ich inzwischen den roten Traubensaft gesprudelt oder fertig mit etwas Zitrone, auch die Sangria von Don Simon ist sehr lecker.
Wir waren früh am Campingplatz und gönnten uns etwas Ruhe. Aus etwas Ruhe wurde mehr Ruhe, denn es kam Gewitter auf, das wir erstmal abwarten wollten. Aber scheinbar bleibt so ein Gewitter hier in den Bergen der Picos hängen. Hier wurde es nur schwül warm.
So wurde es für ein Besuch in dem Auswanderer Museum von Columbres zu spät, aber wir sind dann doch noch mal in die Ort und haben us die vielen alten Villen angesehen, die hier von den Rückkehrern aus Süd und Mittelamerika errichtet wurden. Die erinnerten uns stark an Häuser in Kuba und Mexiko.
Asturien hat uns bisher sehr begeistert. Diese grüne bergige Landschaft ist einfach toll. Aber vielleicht haben wir auch nur einfach Glück mit dem Wetter. ( mit Blick auf die Gewitterwolken in den Bergen )
Ein unglaublicher Abend, noch bis 23.30 Uhr draußen gesessen.
Samstag 3. Juni
Die Frösche im Teich hatten gestern Abend noch ein riesen Geschrei gemacht.
Es war Nebel draussen, aber nicht kalt. Die Berge lagen in den Wolken bzw Nebel, man konnte hinter dem Campingplatz nur was Dunkels sehen, dass müssen die Berge sein. Wir hatten riesiges Glück mit diesem Platz, nacvh den Picos hatten wir gedacht, besser kann es nicht mehr auf dieser Reise werden, aber es wurde mit diesem Platz noch getoppt. Ruhig, Pool und die besten Duschen, die wir je hatten. ( siehe meinen Blogbeitrag ‚Abenteuer Duschen‘ )
Trotz Nebel konnten wir draussen frühstücken. So beginnt der Tag schon mal perfekt. Es ist zwar immer etwas Aufwand, aber doch viel schöner als immer drinnen zu sitzen. Erst durch den offenen Raum vor dem Womo macht das Camping erst richtig Spaß.
Gegen 11 Uhr kam die Sonne durch und der Himmel war strahlend blau.
Die Strecke in den Ort Colombres kannten wir von gestern, fix waren wir mit den Rädern im Ort, bzw am Museum. Wirklich gut, die Bewegungsfreiheit und den Radius, den wir mit den Rädern haben.
Das Museum war der Grund für den Aufenthalt hier am Campingplatz und ich muss sagen, es hat sich voll gelohnt.
Über WLAN und das eigenen Handy bekam man einen mehrsprachigen Audioguide, leider nicht auf Deutsch, aber Englisch war für mich gut genug.
Link Audio Guide
Ich hatte nicht nur unsere Mexikanische Verwandschaft, sondern auch unser Verbindungen nach Nashville USA im Auge, alles Familien, die auf Auswanderungen beruhten. Teilweise schon sehr berührend. Aber es hat mich auch sehr nachdenklich gemacht.
Alle Auswanderer waren damals dann sehr engagiert in den neuen Ländern gewesen, um zu überleben. Welche Versorgungsmentalität haben wir doch heute, zumindest in Deutschland.
Mitgenommen hat mich dann, als jemand der selber zur See gefahren ist, noch das eine Videobeispiel eines havarierten Schiffes.
Das Mexikanische Restaurant nebenan war gut besucht, es lag auch direkt am Campino. Der Campino ging hier voll durch den Ort. Als wir beim Essen waren, konnte ich die Pilger vorbei gehen sehen.
Siesta, Schwimmen, Spaziergang, …
In der Sonne ist es jetzt schon zu heiß zum Sitzen.
Gegen 19 Uhr kamen dann wieder Wolken auf und die Berge verschwanden.
Endlich kam mal die Bienchenkette zum Einsatz, wir saßen noch lange draußen.
Sonntag 4. Juni
War die Nacht über recht warm gewesen, obwohl morgens die Berge im Nebel waren, konnten wir wieder draussen frühstücken.
Das haben wir bislang noch nie gemacht. Wenn wir auf einem Campingplatz waren, dann blieb das Bimo dort stehen und wir sind mit den Rädern die Umgebung erkunden.
Hier ist es aber so hügelig, dann man kaum in den nächsten Ort kommt geschweige denn zum Fluss runter. Gut, runter kommt man schon und recht schnell, aber nicht wieder rauf und das dann bei dieser Wärrme.
Also wurd die Stromversorgung gekappt und alles verstaut und wir sind mit dem Wagen los. Für solche Situationen könnte man eigentlich die Absetzkabine nutzen, aber der Aufwand würde sich nur für mehere Tage an einem Platz lohnen. Und auch die Ständer hätte ich gar nicht dabei gehabt.
Mich erinnerte das Flußbett ohne das Wasser der Tide etwas an Mount San Michel.
Es ging eigentlich gar nicht weit, waren nur 30 Minuten und 2 Autobahnabfahrten nach San Vicente. Der Ort lag an einer Flußmündung. Schon bei der Anfahrt war zu sehen, dass wir Ebbe hatten und der Fluß bzw die Salzwiesen (?) trocken lagen.
Aber mit dem Parken wurde es schwierig, da Sonntag und alle Spanier wollten in der Mittagszeit sich im Ort den frischen Fisch gönnen. Das Parkhaus ging nicht und so sind wir mit etwas Umweg und viel Schweiß bei Sabine über enge und steile Wege dann doch in die Nähe der Brücke gekommen.
Es war wie gesagt Sonntag und es war wirklich der Bär los. Alle Restaurants waren gut besucht, bei den restlichen warteten die Kellner auf die Kunden. Die Kugel Eis kostet hier inzwischen 3.20 Euro. Für uns war es wie Westerland im Sommer und einfach zu voll.
Auch hier lief der Camino durch.
Oben neben der Burg lag die Kapelle. Wie in den anderen Orten mussten die Pilger dort hoch, um sich den Stempel abzuholen.
Der nächste Ort war Comillas mit dem Haus, das der junge Gaudi mit 30 Jahren gebaut hatte.
In der Hochsaison soll man dort für die Tickets anstehen müssen und nur einen Zeitslot haben. Wir hatten Glück, Vorsaison und nicht viel los.
Der Ort war sehr nett gestaltet, da war mal in früheren Jahren viel Geld.
Viele Villen
und auch eine Universität (?), wo wir erst dachten, das wäre ein Schloß.
Wir warfen noch einen Blick auf den Hafen, aber wir waren durch die Wärme so geschafft, dass wir nicht mehr runter an den Strand gingen.
Neben uns standen dann 2 riesige Wohnmobile aus Frankreich.