Montag 22. Mai
Noch ein kurzes Gespräch mit dem Radfahrer aus Augsburg, der bis nach Faro wollte und auch über die vielen Steigungen sprach.
Verabschiedung und Aufmunterung der gestrandeten Pinneberger, die erst nächste Woche ( hoffentlich ) ihr neues Getriebe für ihren VW Bus bekommen sollen. Aber hier auf dem Campingplatz hätten sie es gut.
Wir fuhren wieder den Lidl von Ourense an, denn dort sollen auch die Thermen liegen.
Nur leider lag der Parkplatz genau auf der anderen Seite vom Fluß und eine Fußgängerbrücke ging rüber zur Therme.
Es war an der Therme nicht viel los, das konnte man schon von der Brücke sehen. Ein par Einheimische, die wohl jeden Tag kommen, nutzten dieses kostenlose Angebot der Stadt. Aber es gab 2 die als Bademeister auftraten. Ich winkte ab, als man mich als Neuling erkannte und mich belehren wollte. Sabine konnte dann auf Spanisch kommunizieren. Kein Fotos, Umkleidekabinen, Badeschuhe, Duschen, nicht länger als 20 Minuten im warmen Wasser. Brav hielten wir uns dran und nach ca 10 Minuten reichte es schon in diesem klaren, warmen Wasser. Wir hatten das Gefühl es war auch etwas salzhaltiger, denn es gab Auftrieb.
Auch wenn es doch nur ein kurzes Bad war, der Ausflug hat sich gelohnt.
Wir kamen mit dem Wagen Richtung Sarria nach der Therme direkt an der Milenium Brü vorbei, die hätte man auch noch mal besteigen sollen.
Nach dem Flußverlauf ging es ordentlich in Kurven bergauf, wir sind bis auf 620 Meter hoch. Dann ziemlich gerade wieder runter. Wir hatten einen kurze Blick in den Canyon de Sil, der noch eine steile Strecke höher zu erkunden gewesen wäre. Aber wir entschieden uns dagegen.
Die Landschaft änderte sich, es war noch weniger los. Die Hänge an den Straßen und Hügeln teilweise komplett gelb durch den Ginster, der hier oben noch nicht verblüht war.
Auf dem Campingplatz, den wir schon auf der Hinfahrt besucht hatten, gab es am Restaurant noch was zu Essen, obwohl es schon 15:30 Uhr war, als wir eintraten.
Wieder Menue del dia für 12,5 Euro, lecker Fisch, Wein und Nachtisch. Sabine bekam eine Zitronencreme, die in einer Zitrone serviert wurde.
Siesta und der Nachmittag war gelaufen. Gegen Abend noch etwas Planung für weitere Reise an der Nordküste.
Die Musik im Restaurant war lauter als in der Erinnerung vom letzten Mal, da war es nur der quietschende Lüfter 🙁
Dienstag 23. Mai
Highlight das Morgens, Sabine hatte eine Warmwasser Ader in der Frauendusche gefunden. Bei den Männerduschen hatten ich beim letzten Mal nur lauwarems Wasser. Da nichts los war auf dem Campingplatz, bekam ich eine Einladung in die Frauendusche ! Leider ohne Einseifen 🙁
Anfangs fast die gleiche Strecke wie vor ein paar Wochen nach A Coruna ging es nach Lugo.
Wieder Berg- und Talfahrten, wieder die tollen gelben Ginster, die überall blühten.
Lugo war dann mal wieder eine Stadt auf einem Berg, bzw auf mehreren Bergen. Oder sehe ich das nur so als Flachlandtrioler ?
Schon der Parkplatz, der uns als zentrumsnah ausgeweisen wurde lag auf einem Hügel, zu dem es steil berauf ging. Selbst die Parkfläche war so schräg, dass ich ein Keil unter das Hinterad klemmte.
Rauf und runter fing es in die Innenstadt.
Stadtmauer,
zentraler Platz und
schöne Altstadt. Das Hutgeschäft erinnerte mich an das Hutgeschäft, das Onkel Bruno noch in der DDR hatte.
Die Markhalle war noch geöffnet und das interssante war, dass oben die großen Stände wie in andern Markthallen waren und unten nur so kleine Tische, wo scheinbar kleine Bauern oder auch Privatleute ihr Gemüse oder Honig verkaufen konnten.
Die noch gut 80 Kilometer bis Foz gingen durch Landschaften, die mich ein wenig an den Mittleren Westen in USA erinnerten, flaches Land, lange gerade Straßen, vereinzelt Baunerhöfe, es fehlten nur die typischen amerikanischen Silos.
Dann ging in die Berge und zum Schluss auf die Autobahn und immer höher.
Es wurde gewarnt, man solle langsam fahren, 60 km/h auf der Autobahn. Plötzlich wurde es klar. Ganz starker Nebel. Ein besonderes Leitsystem half die Orientierung zu finden
Siehe Artikel
Das war eine besondere Erfahrung, so viel Nebel hatte ich noch nicht gehabt und dann diese Steigung, bzw dieses Gefälle nach der Kuppe.
Heute morgen hatten wir noch Sonne, jetzt waren wir im Dunst des schlechten Wetters der Küste. Aber es war nicht kalt. Es war immer noch um die 18 Grad.
Der Strand war direkt gegenüber vom Campingplatz. Die Brandung war nicht zu überhören.
Es war auflaufendes Wasser. Der Spaziergang am Strand unterhalb der Felsen hatte schon etwas besonderes. Aber man ist hinterher wie gepöckelt, besonders an der Brille sieht man das.
Morgen wollen wir mal mit den Rädern zu den Strand der Kathedralfelsen, die nicht weit weg sein sollen. Das Ortchen Foz liegt in die andere Richtung.
Nächster Materialschaden ist zu vermelden, unsere ausfahrbare Treppe ist oben an der Halterung angebrochen. Das war zu erwarten, dass das irgendwann mal passiert, denn der Aluwinkel war durch den Aufprall letztes Jahr auch etwas verbogen worden.
Die Brandung war die ganze Nacht zu hören,
Mittwoch 24. Mai
Die Sonne wollte nicht durchkommen, es waren zwar um die 18 Grad, aber grau und etwas windig. Und feucht natürlich.
Wenn man nach hinten zum Campingpltz rausschaut, blickt man auf die Berge. Die sind grau und liegen bis tief runter in den Wolken.
Ebbe war für 15:15 Uhr angesagt, dann ist der Strand mit den Felsen begehbar.
Wir sind gegen 14 Uhr los, etwa 20 Minuten brauchten wir bei gutem Gegenwind.
Auch hier alles Ferienhäuser in lockerer Bebauung. Und noch alles tot, alle Rollläden waren runter gezogen, die Restaurants hatten geschlossen.
Von weitem konnte man schon den großen Parkplatz und den Campingplatz direkt gegenüber sehen. Holzstege führten an der Straße entlang. Wir fuhren erstmal an dem Parkplatz mit den Bussen vorbei bis zur nächsten Bucht.
Dort waren wir dann tatsächlich alleine.
Auf dem anderen Strand war das dann nicht mehr so. Hier soll es im Sommer nur Zugang gegen ein Ticket geben, das die Zahl der Besucher begrenzt. Es ist die Hauptattraktion der Region.
Jetzt war das Wetter nicht so gut und es war noch Vorsaison.
Die Bilder sprechen für sich. Das Donnern der Brandung kann ich nicht festhalten.
Gegen Nachmitag kam noch mal kurz die Sonne durch, hoffentlich wird es morgen besser.
Donnerstag 25. Mai
Abreise. Die Sonne war druchgekommen und wir fuhren noch mal die Strecke mit dem Wagen zu dem Strand der Kathedralen.
Jetzt war aber Flut und die Flut gab kaum etwas vom Strand frei, sodaß man nicht zu den Felsen mit den Brücken kam.
Es war trotzdem wieder sehr beeindruckend.
Nächste Ziel war Tapia de Casariego. Ein paar Restaurants am Hafen hatten schon auf. Interessant waren die Boote an den langen Leinen, die wie parallele Linien sich durch das Wasser zogen. Fische schwimmen im Wasser des Hafenbeckens.
Der Wow Effekt kam, als wir als wir noch mal abbogen und eine Bank entdeckten, die auf einer Klippe eine wunderschöne Sicht auf die Klippen und Felsen der umliegende Küste hatte.
Beim Einkaufen erstanden wir einen kleinen klappbaren Hocker, der den Einstieg ohne ausgefahrene Treppe erleichten sollte.
Über die Landstraße N634 ging es weiter nach Luarca. Und schon wieder begegneten uns Pilger, die auf dem Camino waren. Das muss noch ein anderer Camino sein, als den, den wir schon vom Osten ( z.B. Brugo ) her kannten.
Für Luarca mussten wir ziemlich weit ausserhalb parken und zu Fuß in den Ort. Mein Knie macht eher mehr Probleme inzwischen als dass es besser wird 🙁
Der Hafen lag in einer Flußmündung, die weissen Häuser an den Hängen der umliegenden Berge. Der Fluß hatte sich hier richtig in die Landschaft reingeschnitten.
Gestärkt mit Kaffee und Kuchen in einem Cafe ging es zurück.
Die Berge waren nicht weit, oben in den Bergen führte die Autobahn, die uns weiter nach Canero brachte. Wieder unglaubeliche Meisterleistungen, wie hier die Autobahn in die Berge gebracht worden ist. Steigungen und Kurven, Viadukte und Tunnel. Wieder so eine Stecke, wo ich Angst habe, dass mir das Bimo wg zu hohem Schwerpunkt bei den Kurven umkippt oder ausreisst. Da muss man bei den Talfahrten das Lenkrad kräftig festhalten und zeitig die Geschwindigkeit reduzieren und nachfolgende LKWs ausbremsen, die die Strecke besser kennen.
Die Sonne war ein klein wenig rausgekommen und wärmer brauchen wir es nicht.
Der Campingplatz lag oberhalb des Ortes. Da wollen wir morgen mal runter.
Google Earth zeigt das anschaulich, wie steil hier die Hänge sind.
Der Campingplatz lag innerhalb von alten Mauern, die wohl noch mal zum Herrenhaus nebenan gehörten. Die Berge lagen noch in den Wolken.
Freitag 26. Mai
Da hier auch Waschautomaten waren, wurdeheute wieder ein kleiner Waschtag eingelegt. Durch die Sonne und den Wind waren die Sachen ganz schnell trocken.
Späten Nachmittag sind wir in den Ort runter. Der Fußweg ging in Serpentinen bergab. Das soll schon was heissen. Ca 100 Meter Höhenunterschied waren zu bewältigen.
Der alte Fischereihafen war eines der schönsten historischen Häfen in Asturien.
Selbst die Hauptstrasse war eine enge Gasse, für Wohnmobile war die Zufahrt deshalb verboten. Nur noch wenige Geschäfte für Einheimische. Fast alles war auf den Touristmus ausgerichtet. Die Kirche war sehr dunkel und muffig.
Viele Häuser standen zum Verkauf. Aber wer möchte heute in diesen engen Gassen leben ? Für Autos war kaum Platz, aber auf das Auto war man angewiesen, wenn man hier nicht leben, sondern nur arbeiten wollte. Am Fischerreihafen gab es Parkplätze, hauptsächlich aber für die Touristen.
Die Bilder sprechen für sich.
Bei einem Bier genossen wir die Hafenatmosphäre in der Sonne der Vorsaison.
Auf dem Weg, wie auf dem Campingplatz, gab große Hortensien Büsche. Die Blütenknospen sind leider noch nicht aufgeblüht. Hier in der feuchtwarmen Umgebung gedeihen die besonders gut.
Hoch war dann doch nicht so anstrengend wie beim runtergehen befürchtet. Aber gut, dass es nicht Sommer und heiss war.
Käse und Wurst reichten heute für das Abendessen.
Nebenan machte eine Engländerin jeden Tag ihre Yoga Übungen. Warum schaffen wir das nicht ?