Sommerurlaub 2022 – Fürstenberg

Sonntag 4. September

Wie letzte Nacht hatten wir die Markise draussen gelassen. Ich hatte die ordentlich mit Heringen und extra Seil festgebunden. Doch in der Nacht wurde ich wach vom Schlagen der Markise. Beim zweiten kräftigen Schlag, zog ich mir dann doch was an und ging raus, um die Markise einzufahren. Sicher ist sicher.Sabine wurde dabei natürlich auch wach. Da war danach ich natürlich voll wach. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder einschlafen konnte.

Heute war Abreise vom Liepnitzsee. Es hatte uns gut gefallen. Die Autobahn störte dann doch nichts so und der See war nicht mehr so weit weg. Da kann man wieder kommen.

Über die B96 ging es nach Fürstenberg. Sind wir bestimmt auf dem Weg zum Hexenwäldchen mal durchgekommen, aber an Fürstenberg selber erinnerten wir uns nicht.

Der Weg zum Campingplatz etwas ausserhalb am Röplinsee wurde uns von Google Maps auf dem kürzesten Weg präsentiert.

Jetzt war es tatsächlich mal so weit, dass ich durch einen Tunnel nicht fahren wollte. Vielleicht hätte es noch gepasst, aber ich wollte nichts riskieren. So mussten wir einen kleinen Umweg fahren.

Der Campingplatz war einfach, aber Toiletten und Duschen frisch renoviert. Wir standen fast am See.

Wir wurden gleich von einen Ehepaar aus Dresden angesprochen und Dieter stellte sich als unser Nachbar aus Heilbronn mit seinen beiden kleinen Kindern vor, die gerade vom Paddeln zurück kamen.

Erkundung von Fürstenberg, das Schloß, der Schloßgarten am See,

Bis hin zum Technologiedenkmal einer Eisenbahnfähre, die für die Waffentransporte nach dem ersten Weltkrieg gedient hatte.

Der Campingplatz ‚Wilde Heimat‘ hatte Lars wohl schon mal besucht. Vielleicht eine Alternative für das nächste Mal hier auf der Ecke. Schöne Parzellen, aber jetzt war das Sanitärgebäude noch nicht fertig.

Die Badeanstalt von Fürstenberg lag gleich neben dem Campingplatz. Ich ging noch eine Runde Schwimmen im See, da Wasser sollte noch 18 Grad haben.

Draussen wurde es schnell kühl, lag wohl an der Feuchtigkeit hier direkt am See. Wir verzogen uns schon kurz nach 9 Uhr in den Wagen.

Unser Nachbar Dieter hatte sich im Webergrill ein kleines Lagerfeuer gemacht.


Montag 5. September

Ich schwang mich auf das Rad und holte Brötchen zum Frühstück. In den Ortskern von Fürstenberg war es nicht weit, der Netto gegenüber der Kirche hatte einen Bäcker. Wir hatte lange keine Brötchen mehr geholt, auch Zuhause nicht, denn da backen wir ja selber. Die Brötchen sind inzwischen merklich teurer wegen der hohen Energiepreise geworden. Ein Dinkelbrötchen kostete hier inzwischen 0,95 €. Ein Mehrkorn 0,85 €. Es sollen schon die ersten Bäcker wegen der Energiepreise den Laden schliessen 🙁

Als ich vom Bäcker zurück kam, war Sabine im Gespräch mit unseren Nachbarn vom VW Bus hinter uns. Sie Deutsche, er Neuseeländer. Sie, im Alter von Sabine, hatte ihren Sohn in Neuseeland für ein Sabatialcal besucht und dabei ihn, etwas älter als ich und auch geade in Rente, kennengelernt. Jetzt pendeln Sie zwischen Deutschland und Neuseeland und er lernt gerade mal Deutschland kennen. Nächstes Wochenende wollten sie nach Wien, aber mit der Bahn. Sie denkt auch über frühzeitiges Aufhören und Ausstieg aus dem Job nach.

Gestern hatten wir die Schilder für die Gedenkstätte Ravensbrück gesehen.

Das war unser erstes Ziel. Deutsche Geschichte von ihrer dunkelsten Seite. Ein Konzentrationslager für Frauen im zweiten Weltkrieg. Sehr nachdenklich schwangen wir uns wieder auf die Räder.

Befreiung des KZs durch die Russen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Ukraine Krieges sieht man ein solches Denkmal mit anderen Augen.

Es ging eine ganzes Stückchen auf dem Havelradwanderweg, Habe gerade noch mal nach meinem alten Blog gegooglet. Der Blog ist noch da, aber ie Bilder lagen alle in Google Picasa, das es nicht mehr gibt. Hoffentlich passiert so etwas nicht mit WordPress.

http://go4havel.blogspot.com/?zx=53558c26a0262810

2014 sind wir den Hafelradweg gefahren, lange ist es her.

Viele Seen gab es hier. Der Stechlinsee war unser Ziel, angeblich der schönste Klarwassersee Norddeutschlands, bis zu 70 Meter soll er tief sein und Theodor Fontane hat ihn in einem Buch beschrieben.

Es ging ziemich auf und ab durch diese Endmoränenlandschaft auf teils geteerten und dann wieder ungeteerten Waldwegen.

Deshalb war hier auch fast so ein Auflauf, wie in Worpswede. Ich war jedenfalls ganz überrascht, nach so langer Strecke durch den Wald, durch das Nichts und auch nicht vielen Menschen.

Spektakuläten Seen, diesen großen Parkplatz auch für Busse zu sehen.

Wir radelten direkt an den Strand und beobachteten erst das Treiben von Seniorengruppen, kartenspielenden volltätowierten Männern, barbusigen Badegästen und Wissenschaftler bei der Entnahme von Grundwasser für die Untersuchung der Wasserqualität. Ich hatte noch eine kleine Telko, die erst ins Wasser fiel, da ich kein Netz im Wald hatte.

Etwas weiter runter am Ufer gingen wir dann auch noch baden. Wenn der Schwan uns nicht so nahe gekommen wäre, dann wären wir wohl etwas entspannter in diesem super klarem Wasser geschwommen.

Zurück ging es auf einem Fahrradweg ( zum Glück) neben der Landstraße, denn den andern Weg wolten wir nicht zurück, der war zwar schön, hatte aber uns fertig gemacht. Ich habe keine Bilder von Fahrrad Wegen, weil ich gefilmt habe und einen kleinen Film unserer Radtouren machen möchte.

Noch Einkaufen am Ortseingang von Fürstenberg beim Aldi und wir waren nach 31 Kilometern wieder am Campingplatz.

Wir hatten entdeckt, dass an dem Strandbad nebenan freies WLAN gab. Die paar Meter mussten wir rüber, denn bis zum Campingplatz reichte das nicht. Wir saßen in der Sonne auf der Tribüne. So schonten wir unser Datenkontingent. Bei mir war heute zwar neu die 3 GB aufgebucht, aber Sabine war vermutlich wegen der Google Routenplanung am Ende.

Richtig kaputt fielen wir ins Bett.

Putin hatte heute Deutschland das Gas endgültig abgedreht. Ich träumte schlecht davon.


Dienstag 6. September

Ich holte wieder Brötchen bei Netto. Kaffee brauchte ich auch noch.

Es war grau heute und auch etwas windig. Ich hängte zwar mein Solarpanel raus, aber der Ertrag war den Tag über, als wir unterwegs waren, nicht gut.

Wir haben ein Wohnmobil und ein Wohnwagen rechts neben uns. Es gibt schon seltsame Leute hier, die ein Frau steht fast den ganzen Tag vor dem Vorzelt und raucht.

Bei losradeln kamen wir auf die Idee doch mal eine Liste von seltsamen Gewohnheiten auf Campingplätzen zu machen.

Sabine hatte beizusteuern, eine Frau, die ihren Hund mit in die Damentoilette nimmt.

Ich hatte gerade jemanden erlebt, der unbedingt eine Zigarette auf dem Klo rauchen musste. Einer der Jugendlichen?

Mal sehen, was wir noch so erleben.

Nachtrag, ein Jugendlicher der zähneputzend am Pikelbecken stand.

Wir radelten noch mal an der KZ Gedenkstette vorbei, Ziel war Himmelpforte. Es war ein wunderschöner Radweg. Bis Himmelpforte noch der Havelradweg.

Dann ging es auf den Himmelspforter Weihnachts(Rad)weg.

Hier in Himmelpforte wurden Briefe mit Weihnachtswünschen ( von Kindern ?) beantwortet.

Es drehte sich das ganze Jahr hier einiges um Weihnachten.

https://s.insta360.com/p/5fd24813258ed8e3c1f736d248933d67

Das Koster war mal der Ausgangspunkt der Besiedelung hier in Himmelspforte. Jetzt gab es noch die Kirche. Die Brauerei wurde gerade aufwendig wieder hergestellt.

Die Bahngleise neben dem Radweg mussten mal die Gleise der Draisinenbahn gewesen sein. Jetzt wurden sie abgebaut. Die Schienen waren schon weg, ein Haufen Schrauben lag noch da.

Wir kamen an mehreren Ferienhaussiedlungen vorbei. Teilweise noch alte DDR Astbesthütten, aber auch Blockhütten und Bootsstege für Wohn-Boote zum Vermieten.

Eine tolle Wohnanlage entstand direkt am See vor Lychen.

Lychen selber hatten keine Charm. Noch viele Plattenbauten in der Innenstadt. Dabei lag dieser Ort so toll zwischen 5 Seen.

https://s.insta360.com/p/bd55e41f357631e2810a4ab40814cb0c

Nach einer Stärkung ging es die selbe Strecke zurück. Wie immer ging es zurück viel schneller als hin. Es gab zwar mehrer Stellen auf dem Weg, die sich als Badestellen geeignet hätten, aber der Wind und die fehlende Sonnen luden nicht zum Baden ein.

War das die beste Strecke, die wir bislang hatten ?

Wir verlängerten noch um einen Tag, denn ich habe morgen noch eine Telko, die ich doch gut am Standbad mit freiem WLAN machen konnte.


Mittwoch 7. September Fürstenberg

Nachts rauschen doch so einige Züge durch den Ort. Tagsüber ist der Ort belastet mit der B96 und dem großem Verkehrsaufkommen und Nachts die Bahn. Was ist das überhauot für eine Bahnstrecke, dass da Nachts die (Güter-?) Züge durchrauschen.

Deshalb wird wohl auch das Fürstenberg Hafen City Projekt nichts. Ein Investor hatte die alten Getreidesilos gekauft und wollte dort LuxusWohungen reinsetzen. Die Lage wäre ideal, so an der Havel, wenn die unmittelbare Nähe der Bahn nicht wäre. Fast ähnliches gilt für das Schloß.

Wir machten uns früh auf die Räder gen Norden. Der einsam gelegene Fürstensee war unser Ziel.

Schöne Stecke, die zwar auf kleinen Landstraßen ging, auch der Verkehr war überschaubar.

Es ging ordentlich auf und ab, uns graute schon etwas vor dem Rückweg.

Auch der Zugang zum See war noch fast 500 Meter von der Straße über eine Waldweg zu erreichen.

Es erwartete uns ein wunderschön einsamer See. Keine Bebauung, keine Boote, kein sonstiges. Wir waren mit 2 anderen Paaren alleine dort am weissen Strand.

Wir lagen kurz in der Sonne am Strand, zogen es dann vor ins Wasser zu gehen, da Wolken aufzogen. Die Badehose konnte trockenbleiben, das Wasser war kristallkar und immer noch bestimmt 18 Grad, wie die anderen Seen, kleine Fische im Wasser.

So eine natürliche Umgebung, klares Wasser, ohne menschliche Gestaltung hatte wir zwar etwas am Liepnitzsee und am Stechlinsee gehabt, aber hier wurde es durch die Einsamkeit getoppt.

Der Rückweg war dann – wie immer – doch nicht so schlimm. Wir traten in die Pedalen, denn die ersten Tropfen erreichten uns kurz vor Fürstenberg.

Den Kuchen vom Bäcker schafften wir gerade noch trocken in den Wagen, dann fing es an zu regnen.

Das Wohnmobil neben uns, wo wir erst dachten, das die Frau den Wagen nicht verläßt, enpuppte sich als alleinreisender Nürnberger, der schon öfter hier war. Er hatte als nächstes Ziel zum Überwintern einen Campingplatz in Calpe Spanien für 10€ pro Tag bei 5 Monaten Buchung. Er war dort auch schon öfter und hatte bereits im Voraus bezahlt. Über die Schweiz ging es bis nördlich Barcelona, wo er ca 40 Kilometer vor Barcelona für 3 Tage stop machte und sich mit der Bahn in dei Stadt und dann immer noch mal eine Stadtrundfahrt durch Barcelona gönnte.

Solche Tips müsssen wir uns merken, können wir sicher bald auch gebrauchen.

Bei strömenden Regen saßen wir dann über eine Stunde am Unterstand des Cafes des Strandbades, das wegen des schlecheten Wetters geschlossen hatte. Ich nutzte das Brandenburg WLAN für eine Telko. Es schüttete heftig draußen.

Auch heute war das Abwaschwasser so heiß, dass man sich dran verbrühen konnte. Meistens ist das Abwaschwasser auf den Campingplatz zu kalt. Das zeichnete den Platz aus, auch die großzügigen Duschen, alles neu und keine Duschmarken.

Heute mal kein draussen sitzen, dafür Blog schreiben bei Licht und mal wieder etwas Lesen. Für die nächste Reise brauchen wir beleuchtete E-Reader, damit man auch im dunkeln schön draussen sitzen und lesen kann, ohne (häßliche) Beleuchtung.

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