Donnerstag 1. September Liepnitzsee
Länger geschlafen und dabei fast meinen Call mit dem AR/VR -Arbeitskreis der Unis verpasst. DA WLAN vorhanden war, konnte ich mich dann beim Frühstück einwählen und zuhören. Mir ging es vor allem drum, um meine Präsenz zu zeigen. Aber jedesmal nimmt man was interessantes mit.
Wir schnackten noch mit unseren neuen Nachbarn und den Engländern hinter uns, bis wir dann erst nach 11 Uhr vom Platz rollten.

Nördlich über Tegel raus aus Berlin, heute war der 1. September und der Tankrabatt war entfallen, Diesel kostete inzwischen wieder über 2.20 €, ein paar Diskounter waren bei 2.17 €/l. Obwohl wir noch einkaufen beim Lidl und Aldi waren, kamen wir zu früh am Campingplatz am Liepnitzsee an. Ich hatte uns vor 2 Tagen angemeldet, es gab reichlich Platz.
Unsere Barvorräte schwanden, auch dieser Campingplatz wollte Bargeld. Als ich mir dann noch etwas Geld von Sabine geholt und endlich bezahlt hatte, fragte ich nach WLAN. Er lächelte mich an, ‚unsere Leitung ist noch nicht mal stabil genug, dass wir Onlinebanking machen können.‘ und wir wären doch im Urlaub, da könnte man doch gut auf das Internet mal verzichten. Deutschland und Digitalisierung, eine Katastrophe:(
Nur wir konnten erst um 15 Uhr auf das Gelände. So hauten wir uns vor der Schranke nach dem Eincheken noch etwas auf das Ohr. Den Kaffee gab es dann als wir auf dem Platz durften.

Der Platz musste noch relativ neu sein, denn es fehlten große schattenspendende Bäume. Aber für uns war es genau richtig, wir brauchten die Sonne und waren froh, dass sie noch schien.
Kleine Radtour zum See runter. Es ging echt ordentlich runter. Unten war ein Fähranleger und eine Badestelle. Das Wasser war hier kristallklar, ganz anders als am Beetzsee. Aber Radfahren konnte man hier nicht, das waren mehr Wanderwege.
Mein Fahrrad machte Probleme, bzw die Bremsen schliffen plötzlich, als ich über einen Absatz gefahren war. Ich musste zurück, da ich das nicht vor Ort repariert bekam. Der Campingplatz war zum Glück gleich um die Ecke. Sabine wollte noch etwas weiter nach Wandlitz. Ich war noch nicht fertig mit der Reparatur, da war sie aber schon zurück. ‚Macht keinen Spaß so alleine‘.

Wir sassen noch bis 21 Uhr draußen, dann wurde es zu kalt. 14 Grad zeigte das Thermometer für draußen an. Da war es zum Lesen doch noch kuschelig drinnen.
Freitag 2. September Liebnitzsee
Kalt war es über Nacht geworden, aber wir schlafen dann besser. 11 Grad waren es draußen noch um 8 Uhr.
Eigenlich war dieser Campinglatz nicht das was wir uns von ihm versprochen hatten. Der See war zu weit weg und man hörte Nachts, gefühlt beim Einschalfen, recht laut die Autobahn Berlin – Stettin, die A11.

Unser heutiges Ziel war Wandlitz und der Wandlitzer See. Gestern waren wir mit dem Wagen durchgekommen. Durch den Wald ging es bergab und wir kamen in der Villengegend – oder waren es hier alles Villen ? – raus. Scheinbar ist auch ein Generationswechsel da. Viele alte Häuser, noch graue DDR Häuser und einfache Holzhütten, wurden platt gemacht und es entstanden die moderenen Klötzchen. Traumhafte Grundstücke, teilweise direkt am See haben wir dann auch auf der weiteren Strecke um den See gesehen. Sicher kann man die nur noch erben.

Am Wandlitzer See wollte ich durch das Drehtor von der Badeanstalt ein Bild auf den See machen. ‚ Fotographieren verboten‘ wurde ich von dem Kassenwart angeraunzt, ob ich das Schild nicht gesehen hätte. Hatte ich nicht, war auch nicht da. Ich würde Persönlichkeitsrechte verletzen. Es waren doch keine Leute da, der Strand war leer.

Ich hatte keine Lust mit solchen Blockwarten zu diskutieren, ich machte mein Bild ein paar Meter weiter.
Wir holten uns nach unserer Runde einen Kuchen beim Bäcker. Den gab es dann nach einer Siesta mit einem selbstgebrühten Kaffee am Wagen.
Die Sonne kam noch mal raus und wir fuhren runter zum See und gingen in dem kristallklaren Wasser baden. Traumhaft. Das besondere am See war, dass keine Bebauung am See war. Er lag im gemeinsamen Naturpark von Berlin und Brandenburg. Schaffe ich das morgen früh auch noch mal ?

Das Artikelbild war ein Schild am Waldrand Richtung Wandlitz. Betreutes Leben, kann ich nur sagen. Können die Waldbesucher nicht selber die Risiken eines Waldbesuches einschätzen? Typisch für die heutige Zeit 🙁
Die Entdeckung des Tages, das (Rind-)Grillfleich vom Lidl ist sehr gut. Wir grillten Gemüse und dieses eine Steak, das groß genug für uns beide war.
Heute war Freitag, es war heute Abend deutlich mehr auf dem Campingplatz los, as gestern. Kingergeschrei direkt gegenüber.
Samstag 3. September Liepnitzsee – Bernau
Ich habe direkt mal wieder etwas gefroren heute Nacht, so hat es abgekühlt.
Frühstück im Wagen, Sabine hatte Pfannkuchen gemacht.
Wir machten uns zeitig auf die Räder, denn wir wollten nach Bernau und dort nicht ankommen, wenn alle Geschäfte bereits geschlossen haben.
Es ging erst schön durch den Wald bis nach Bernau.

Bernau hatte noch eine eine schöne alte Stadtmauer und dort wurde gerade für ein ‚Dinner in Weiss’ heute Abend eingedeckt. Auch die Feuerwehr hatte große Wagendemonstration mit Musike und Hüpfburg am Ende der Innenstadt.

Wir suchen etwas den Einstieg in den Berlin – Usedom Radweg und folgten dem Radweg bis Biesenthal. Auf diesem Weg war einiges an Radfahrern unterwegs. Viele junge Leute, teils mit ReiseGepäck auf dem Fahrrad. Lars hätte unter den Radfahrern sein können.
Von dort ging es so unsichtbar kräfig bergauf, dass ich der Meinung war, meine Bremsen klemmten.
Lesen, Kaffee und Kekse am Wagen nach einer Siesta.

Kurz vor 18 Uhr rafften wir uns noch mal zum Baden auf an den Liepnitzsee, wo immer noch einige Leute, auch beim Wein, an der Badestelle saßen. Es kostete etwas Überwindung in den See zu steigen, wenn man dann aber erstmal drin war, dann war es toll.
Ungewöhnlicher Himmel bzw Bewölkung beim Sonnenuntergang. Es wird deutlich früher dunkel inzwischen.