8. September
Die Sonne geniessen und obwohl es Nachts schon recht kühl gewesen war, konnten wir draussen frühstücken.

Noch ein kleiner Rundgang durch Seehausen, bevor wir aufbrachen. Hier gab es wieder viele Motive mit alten Türen, die lade ich aber nicht von unterwegs hoch. ( die hängen jetzt am Ende vom Seehausenblogbeitrag)
Nach Werben zum winzig kleinen Campingplatz am Schwimmbad waren es nur ein paar Kilometer.

Das Schwimmbad war bis 13 Uhr geschlossen, dort sollten wir uns laut Webseite melden. Einer der Camper sagte uns dann, wir könnten uns ruhig hinstellen, der vom Schwimmbad käme vorbei.

Noch war der Platz ziemlich leer, nur ein Zelt und 2 weitere Camper.
So war es dann auch, wir hatten inzwischen uns fertig gemacht für die Tour nach Havelberg. Es kam ein total lockerer Bade- und Hausmeister des Schwimmbades, der uns sagte, nur kein Stress, er käme später am Abend noch mal vorbei. Corona wäre hier kein Thema. Leider wäre das Schwimmbad schon seit 3 Wochen zu und das Wasser grün. Ich wäre so gerne noch baden gegangen:(
Aber die Duschen und Toiletten waren sauber, alles ruhig hier und kein Stress. So lieben wir es.

Erstmal rein nach Werben, der Campingplatz lag ja vor dem Ort.

Auch dieser Ort hatte sich verbessert, aufgehübscht oder lag es nur an der Sonne ?

Neben der Kirche war das Cafe geöffnet und viele Radfahrer gönnten sich eine Stärkung. Cafes oder sonstige Arten der Versorgung sind hier sehr dünn gesät.
Dem Elbradwanderweg folgend ging es auf bzw hinter den Deich nach Räbel zur Elbfähre.


Traumhafte Blicke auf die Elb-Landschaft.

Wir mussten etwas auf die Fähre warten, denn drüben hatte sich ein Camper beim Auffahren auf die Fähre festgefahren.

Die Fähre funktionierte ohne Motor, nur die Strömung der Elbe trieb uns an einem langen Drahtseil rüber.
Havelberg kannten wir von unserer Fahrrad und Zelt Tour Juli 2014. Wir erkannten fast alles wieder, die Altstadt, der Campingplatz auf der Spülinsel, wo wir unsere Haveltour damals starteten. Die Haveltour war für mich in der Erinnerung die erste Tour mit dem Zelt. Stimmt das ? Habe ich als sehr schöne Tour in Erinnerung, gut das ich den Blog habe, das muss ich ungedingt zuhause nachprüfen.
An dem Holunder Eis konnten wir nicht vorbei. Sehr lecker.


Als wir wieder auf die Fähre warteten, kam ein Polizei VW Bus. Über das Nummernschild und ‚Was bedeutet LSA ?‘ kamen wir ins Gespräch mit einem etwas älterem Polizisten. Eine für uns sehr realitische Einschätzung der Corona Lage. Über die Klüngelei in Havelberg und die touristischen Versäumnisse gegenüber Tangermünde. Schade, dass man so ehrliche Gespräche nicht aufzeichnen kann, denn das kann ich hier nicht so aus der Erinnerung wiedergeben. Und es kam von ihm als Empfehlung ‚Campingplatz Wassersuppe‘ da müssten wir unbedingt mal hin, sehr schön ruhig, mit Badesee.
Der Weg über die Landstraße zurück nach Werben war ein Fehler, wenn auch kürzer, so ging es doch fast die ganze Zeit über Steinpflasterung, bzw über den Seitenstreifen.

Der Campingplatz hatte sich mit Zeltern gefüllt. Schnell noch unter die Duschen, bevor es die anderen taten. Duschmarken waren hier nicht gefragt. Alles easy.
Zur Abrechung kam der Verwalter auf den Platz, für ein Zelterpaar hatter er sogar Bier dabei, in dem kleine Unterstand wurden die Personalien aufgenommen und handschriftlich in ein Buch eingetragen, 36 Euro für 2 Nächte ohne Strom. Ich zahlte 40 € für seine nette Art mit den Campern umzugehen, für die er sich wirklich Zeit nahm. Nur noch ein kurzes Gespräch über die Tagestour, denn die anderen zahlenden Gäste standen schon Schlange. Letztes Septemberwochenende war hier Ende der Saison. Er wäre auch urlaubsreif, denn seit Anfang Mai wäre er täglich dabei mit sehr viel mehr Gästen durch Corona.

Wir radelten zum Abendessen in das ‚Deutsches Haus‘, das einzige Hotel im Ort, die einen netten Biergarten hatten. Der Mücken wegen bot Sabine unseren Nachbar unser Mückenspray an, dabei stellte sich heraus, dass die auch aus Buchholz bzw Holm-Seppensen kamen und ab Arendsee mit dem Fahrrad, mit bis zu 80 Kilometern pro Tag, als Biobiker unterwegs waren. Klein ist die Welt. Wir kamen ins Gespräch, Impfen und Corona war natürlich das Thema. Genau das Thema, von dem wir eigentlich weg wollten und die entspannte Haltung der Leute hier schätzten.

Zurück zum Campingplatz war es mit Rad nicht weit. Ich schreib noch etwas am Blog draussen, bis es zu dunkel wurde, dass ich die Tasten nicht mehr sehen konnte. Die einzelne Radfahrerin, mit der wir uns vorhin noch unterhalten hatten, lag in ihrem Zelt und telefoniert so laut, dass es der ganze Campingplatz mit verfolgen konnte. Merkt die das nicht ???
Wir gingen in den Wagen, aber wo ist die Mückenklatsche ?
Wenn ich immer so lange Blog schreibe, dann komme ich nicht mehr zum Buch lesen 🙁
Sehr dunkel und ruhig war es draussen, als ich nach mal zu den Waschräumen ging. Die Reflexionen der Fahrradreifen leuchteten neben den Zelten im Schein meiner Stirnlampe. Meistens 4 hellweisse Ringe. Auch unsere Reifen leuchteten, das war mir vorher nicht so bewusst gewesen.
9. September Werben nach Rosenhof
Wir genossen die morgentliche (letzte ?) Septembersonne und rückten unsere Stühle immer weiter rund um den Wagen. Die Zelter brauchten bestimmt eine Stunde zum einpacken und alles in die Fahrradtaschen zu bekommen. Der Platz lichtete sich.
Unser Kühlschrank hatte wieder Probleme und sprang nicht an. Alle meine Versuche mit Durchblasen und Kontakte reinigen schlugen fehl. Jetzt ist er 3 Tage gelaufen und hatte keine Probleme gemacht. Was ist das Problem ? Zum Glück konnten wir auf 220 Volt umstellen. Nur damit waren wir ab jetzt nicht mehr autark.

Heute wollten wir einen Teil des Altmarkrundkurses radeln. Nur wir fanden den Einstieg nicht, wie wir aus Werben auf den richtigen Weg kamen.

Mindestens 3 Mal radelten wir über den Marktplatz.

Es war dann doch der Einstieg über den holprigen Weg Richtung Rübel, den wir gestern nicht so mit Begeisterung geradelt sind, als wir von der Fähre kamen. Aber wir wurden dieses Mal mit einem gut geteerten Weg und Zwetschen am Wegesrand belohnt. Die waren so richtig lecker, genau die richtige Reife.

Ein Hinweis zu ‚Sühnekreuze‘ machte uns im Dörfchen Berge neugierig und wir stoppten an der alten Kirche. Aber von ‚Sühnenkreuzen‘ war nichts zu sehen 🙁

Hinter Berge ging es auf den Deich, links und rechts alte Arme der Elbe.

Eine tolle besondere Atmosphäre durch die Bäume, die wie eine Allee aus alten Eichen bestand. Rechts unter uns soll ein altes Rittergut gewesen sein.

Gutshaus Böttchershof war ein Hotel und Restaurant, alle Tischen draussen waren besetzt. Die Kellner trugen diese lächerlichen Plexiglas-Ganzgesichts-Schutzmasken.
Wir stoppten an der alten Eiche und Kirche von Käcklitz. Traurig, wenn man diese Geschichte liest.
Unser Ziel das Dörfchen Rosenhof bestand nur aus ein paar Häuser. Ein Bäcker mit Cafe wäre uns hier recht gewesen, aber hier gibt es in den Dörfer nichts mehr an Versorgung. Wo kaufen die denn bloß alle ein ? Ich hatte gerade in FB eine Werbung von dem Enzo Konzept gelesen. Aus Bergen an der Dumme kannten wir den ‚Tante Enzo‘ Laden. Wir kehrten um.

Bei der Auffahrt auf den Deich, hatte meine Schaltung Probleme und die Kette verkantete sich irgendwie. Jedenfalls war anschliessend mein Kettenschutz ‚verbogen‘ und mit jeder Pedalumdrehung scheuerte die Pedale an dem Kettenschutz. Enttäuschend war nur, dass mein ganz neu angeschafftes Zündapp Taschenwerkzeug für Muttern nicht tauglich war. Aber wir kamen damit noch zum Campingplatz und mit dem Werkzeug im Wagen konnte ich es wieder reaprieren bzw hinbiegen. Schlimmer als das Problem mit der Schaltung waren aber die Mücken. Die fielen über uns so richtig her. Besonders Sabine musste wieder zu ihrem Mückenstab greifen, damit es nicht zu sehr juckt.
Es waren keine Zelte dazugekommen, der Platz war richtig leer im Vergleich zu gestern.
Eigentlich war es noch schön warm draussen, aber die Mücken treiben uns rein. Wolken zogen schon auf.
Draussen dröhnten noch bis spät die Erntemaschinen. Wird das Wetter ab morgen schlechter ?