Lutherstadt Wittenberg

Montag 21. Juni – Sabines Geburtstag

Gegen 4 Uhr war ein Gewitter aufgekommen und der Regen trommelte auf unser Dach. Erstmal die Lucken und die weit geöffneten Fenster schließen. An Schlafen nicht zu denken.

Anruf in Wittenberg auf dem Campingplatz. Mit der Testung scheint man es nicht so genau zu nehmen, jedenfalls müssen wir keinen Test bei der Anreise vorlegen. Mal sehen.

Wir durften bis 16 Uhr mit dem Auschecken warten, bis 15 Uhr hatte man jedoch Mittagspause. So waren wir fertig gepackt um kurz nach 15 Uhr an der Campingplatzrezeption zum Bezahlen. Sabines Trinkgeld kommt immer gut an.

2 x Umleitung auf der eigentlich kurzen Strecke nach Lutherstadt Wittenberg kostete zwar Zeit, führte uns aber durch nette Wälder und Felder.

Auf dem Campingplatz am Brückenkopf war nicht viel los. Neben uns noch 4 andere Fahrzeuge, keine Zelte. Lt deren Webseite waren Duschen und Toiletten geschlossen. Dafür war Strom inbegriffen und wir konnten tatsächlich mal den Kühlschrank auf 220 V umstellen. Die Wirklichkeit mit den Duschen sah anders aus. Die Duschen und Toiletten waren offen, nur der Abwaschplatz nicht. Wir genossen die Ruhe. Wenn nicht bloß die Mücken wären.

Zur Feier des Tagen waren wir tatsächlich mal in der Stadt was Essen.

21.40 Uhr, Lars und Rosio rauschen mit dem ICE auf ihrer Rückreise von Genf nach Berlin hier über die Brücke der Elbe. Wir konnten den ICE vom Campingplatz aus sehen. Schade, dass der nicht anhielt.

Meine ‚Bienchen‘-Lichter Kette wollte erst nicht leuchten, Erinnerungen an ‚Hilfe es Weihnachtet‘ kamen hoch. ‚Sieht toll aus, auch wenn sie nicht blinken’, doch dann … Die Chinesen können was – von Blinken bis Lauflicht war alles dabei.

Längster Tag heute. Ein wunderschöner Abend mit angenehmer Temperatur zum draußen sitzen, aber der war nicht zu genießen wegen der Mücken. Wir brauchen ein Mückennetz, denn Sabine wird so zerstochen und hat unter den Stichen zu leiden.


Dienstag 22. Juni Wittenberg

Über Nacht hatte es ordentlich abgekühlt. Es gab Brötchen direkt an den Bimo geliefert. Aber es war mit den 17 Grad zu kalt zum draussen sitzen und das hatten wir ja auch zur genüge die letzten Tage. Da war es alles doch viel einfacher drinnen zu frühstücken.

Ich hatte noch die Campingplatzverwalterin vor der Dusche getroffen. Sie hatte gerade ein neues Schild aufgehängt. Ich hatte eine schlechtes Gewissen, weil ich natürlich keine Maske zur Dusche dabei hatte, sie hatte aber auch keine dabei. Ich verwies auf die geringen Inzidenzzahlen und dass wir in Brandenburg auf dem letzten Campingplatz keine Tests mehr vorweisen müssten. Zur Zeit haben wir hier eine Inzidenz von 4 ( auf 100.000 Einwohner ). Sie erzählte, dass sie eine Bekannten durch Corona verloren hätte ‚so möchte man nicht sterben‘ und es läge an den ‚Unvernünftigen‘. Meinte sie mich etwa damit ? Ich verschwand ohne Maske in die Duschen ohne ein schlechts Gewissen. Aber es gibt immer noch die ganz Ängstlichen, eben radelte eine wie wir mit Maske auf dem Fahrrad an uns hier auf dem Campingplatz vorbei.

Wir radelten nach Wittenberg rein zum Lebensmittel Einkaufen. Bis in die Stadt sind es auch 3 Kilometer über die Brücke der Elbe.

Da konnte ich doch noch gleich bei der ‚alten Kanzlei’ den benötigten Test für den Campingplatz machen lassen. Ich musste in den ersten Stock, eine Aussentreppe hoch. Alles ganz einfach, kein Handy einfach nur eine Zettel ausfüllen ‚Nase oder Rachen ?‘

In 15 Minuten konnte ich das Ergebnis auf einem Zettel abholen. Das Risiko auf dieser steilen Stahlgittertreppe zu stolpern und sich zu verletzen war höher als diese Tage an Corona zu erkranken.

Alles gut, hatte ich auch vorher gewusst. Hat aber den Steuerzahler mal wieder 18 Euro gekostet, nur damit wir auf dem großen Campingplatz mit 4 weiteren Wagen stehen durften.

Die Erdbeeren waren diese Tage nicht gut, auch wieder die, die wir heute auf dem Marktstand erstanden hatten.

Nachmittags radelten wir noch die schöne Strecke nach Wörlitz. Hier südlich von der Elbe mussten wir nur noch ein Stückchen an der Bundesstraße entlang, bevor es auf wunderschöne Fahrradwege hinter dem Deich, die Elbe konnte man nicht sehen, 25 Kilometer bis zum Park nach Wörlitz ging. Eigentlich wollten wir nicht so weit, aber der leichte Rückenwind brachte uns in einer guten Stunde da hin.

Die Sonne war wieder raus gekommen und es war eine angenehme Termperatur zum Radfahren. Blick auf weite Felder mit unterschiedlichen Grüntönen, der gemähte Deich, die Gräser vertrocknet in verschienden gelb-braunen sommerlichen Tönen dazu.

Draussen konnte wir heute nur mit langer Hose und Pulli sitzen.

In den Duschen gibt es kein Licht zu später Stunde. Gut, dass wir eine Taschenlampe bzw die Stirnlampe haben. Camping ist immer etwas Abenteuer, auch wenn es nur alleine im dunkeln in der Dusche ist 😉


Mittwoch 23. Juni

Morgens um 6 Uhr schon ordentlich Verkehr auf der Brücke, ganz so leise ist es auf dem Campingplatz dann doch nicht, die Autos und die Bahn auf der Brücke sind hier leider gut zu hören. Aber um die Zeit konnte ich mich noch mal umdrehen.

Wir machten uns erst nach einem Espresso am Mittag zu unserer Radtour auf. Rüber über die Elbe und dann die Elbe aufwärts. Wir waren uns nicht sicher, ob wir die Strecke schon mal geradelt sind, als wir damals mit dem Zelt hier waren. Da sind wir ja eigentlich immer einen Tag den Fluss rauf, den den andern Tag den Fluss runter geradelt. Die Strecke kam uns gefühlt unbekannt vor. In Elster ( Elbe ) gab es ein Eis und es ging dann noch weiter bis nach Schützberg. Die letzten 1, 5 Kilometer waren nicht besonders angenehm, denn es war gerade auf dem Maisfeld gejaucht worden. Es stank fürchterlich, aber so lange konnte man keine Luft anhalten.

Am Sportplatz von Schützberg machten wir eine kleine Pause und kehrten dann um. Nochmal die frisch gejauchte Strecke 🙁

Mehrere Storchennester mit Jungen am Wegesrand oder in den Dörfern.

50 Kilometer war die Strecke zum Schluss in Summe.

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