Es sollte sehr warm werden dieses WE. Da wollten wir gerne einen Camingplatz mit Bademöglichkeit. Oldendorf war passend, aber da waren wir gerade. Der Campingplatz in Uelzen, auf dem wir Mitte Juni waren, war auf Anfrage leider ausgebucht. Während wir noch einen Tag drüber schliefen, meldete sich Uelzen bei uns, es wäre eine Absage gekommen und wir könnten nachrücken. Gleich zugesagt, denn da war es letztes mal so nett.
Abends beim Tanken sprach mich jemand von der Nachbarsäule an. Es wäre ganz komisch mit meinem Blinker am Heck. Als ich hoch in die Bremer Straße nach links mich eingeordnet hätte, würde ich rechts blinken und eben rechts ab zur Jet, hätte ich links geblinkt. Ob mir das bewusst wäre ??? Bewusst war mir das nicht, aber ich konnte mir was denken. Beim dem letzten Werkstattbescuh, wo man mir den Stecker für die Kabine gewechselt hat, mussten linker und rechter Blinker vertauscht worden sein. Mit dem Fehler waren wir dann schon seit Mitte Juni unterwegs ! Wir hatten den Blicker zwar überprüft, geht – geht nicht – geht …. aber nicht welche Seite zur Schalterstellung passt.
Der Fehler war schnell bei Bardowiks kostenfrei behoben und zum Glück war auf all den Kilometern nichts passiert. Jetzt erklärte sich auch, warum wir gelegentlich angehupt wurden, wir aber nie etwas feststellen konnten.
So konnte ich am Donnerstagabend noch mit dem Bimo zum Rotary Spaziergang durch unser neues Industriegebiet vorfahren. Die neuen Straßen wurden gerade angelegt und wir wollten raus und endlich mal kein Zoommeeting machen. Persönlich miteinander reden ist doch angenehmer.
Mittag noch zuhause und schwupps waren wir kurz nach 15 Uhr in Uelzen auf dem Uhlenköper Campingplatz. Zum Glück bekamen wir einen Schattenplatz. Ich konnte noch einen Kaffee aufsetzen, bevor ich in den Call mit USA musste.
Der Campingplatz war brechend voll, Kindergeschrei vom Pool und der Duft von Currywurst kam mir auf der Terrasse entgegen, als ich uns noch Brötchen für die nächsten beiden Tage bestellte.
Aber etwas bewegen wollten wir uns noch, so schwangen wir uns auf die Räder und fuhren nach Uelzen rein. Im Stadt-Wald, der erste bzw letzte Teil der Strecke, war es angenehm kühl.
Sabine hatte zuhause schon vorgekocht, so ging es mit dem Abendessen ganz schnell als wir hungrig zurückkamen.
Ich hatte den Abwasch gemacht und gönnte mir noch ein Bad im Naturpool. Kinder hatten nebenan im Schilf Frösche mit Catcher gefangen und diskutierten lautstark welche sie freilassen sollten. Ein schöner großer grüner war dabei. Egal, ich hatte extra etwas gewartet, damit es dort etwas ruhiger war. Die Kinder hatten jedenfalls ihr Abenteuer.
Wir konnten noch lange entspannt draussen sitzen. Nebenan versuchte man seit 2 Stunden das kleine Mädchen ins Bett zu bringen. Nach viel Geheul war um 22.30 Uhr endlich Ruhe.
Samstag 8. August
Warum schläft man eigentlich so gut in unserem Bimo ?
Statt unter die warme Dusche ging es in das Naturbad. Sogar Sabine kam mit.
Brötchen hatte ich für beide Tage bestellt und es klappte richtig gut. Auch die Brötchen sind wie der ganze angrenzende Laden auf Bio ausgelegt. Zum Frühstück konnten wir draußen vor dem Wagen sitzen und mussten schon in den Schatten rücken. Es sollte ein richtig heisser Tag werden.
Wir wollten den aber nicht am Wagen verdösen, sondern schwangen uns auf die Räder Richtung Kloster Ebstorf. Wir hatten sogar eine Tour durch den nahegelegenen Wald gefunden. Das war unsere Rettung, denn im Wald war es angenehm kühl. Was waren wir erst begistert, wie gut die Strecke geteert war, leider ging es dann ab dem Wald auf einen sehr holperigen Wald-Wirtschaftsweg. Erst nach 2-3 Kilometern wurde es besser, nachher wieder richtig gut.
Kurz vor Elbstorf kamen wir aus dem Wald. Hier kreuzten einige Wander- und Radwege. Eine Bank war sogar mit Notrufnummer ausgestattet. Wie fürsorglich ist man doch in Deutschland. Doch was ist, wenn man auf der Bank auf der anderen Wegesseite sitzt? Da war kein Schild ! Oder lag es dran, dass hier einige ältere Herrschaften auf den kirchlichen Rundwegen ‚Auferstehungsweg‘, ‚Schöpfungsweg‘ oder ‚Inspirationsweg‘ unterwegs waren und hier am Ende ihrer Kräfte ankommen 😉
33 Grad zeigte die Apotheke ( später 34 ) als wir im Ort ankamen. In der Sonne war es kaum auszuhalten. Das Kloster hatte leider wg Corona nicht geöffnet, aber im Durchgang zum Klostergarten war ein Abbild der ältesten bekannten Weltkarte des Mittelalters. Welche Schätze haben wir in unserer Nähe von Buchholz und wussten das bislang nicht.
Am Schwimmbad war ein Campingplatz ( vllt auch mal eine Alternative, wenn am Schwimmbad nicht mehr so viel los ? ) und etwas weiter hin zur Landstraße vor dem Schützenhaus nett unter Bäumen Womo Stellplätze. Momentan etwas laut, denn durch die Umleitung quälte sich der Verkehr durch den Ort. Wir waren ja auch so gekommen.
Um zum Eis zu kommen musste ich etwas länger in der Sonne stehen. Viel länger wäre nicht gegangen. Im Schatten der TuriInfo genossen wir das lecker kühle Eis bevor es wieder durch den Wald Richtung Camingplatz.
Bevor wir wieder aus dem Wald kamen, fielen mir die Vertiefungen im Geände des Waldes auf.
Ein Schild erklärte uns die Mergelkuhlen. ‚Ausgemergelt‘ kannten wir als Wort, auch wenn die aktuelle Variante eigentlich ‚ausgemerkelt‘ heissen müsste.
Die Erfrischung war das Naturbad, auch wenn viel los war, egal, hinein ins kühle Nass.
Auf dem Platz war auch mal ein Zeltanhänger von Campwerk zu sehen. Campwerk hatte inzwischen 3Dog aus Hamburg übernommen, für die ich mich auch mal interessiert hatte, bevor wir uns das Bimo gekauft hatten.
Um 21.30 war es inzwischen dunkel. Nichts mehr mit langen hellen Sommernächten. Bis spät hörte man noch einen Bauern mit seinem Mähdrescher. Sabine holte noch die Rätselkarten raus, denn es war noch unglaublich warm.
Sonntag 9. August
Es war die Nacht einfach zu warm. Unser Kühlschrank mochte die Wärme auch nicht, denn der ging laufend aus und musste neu gestartet werden.
Die holländischen Zelter neben uns waren über eine Stunde damit beschäftigt Zelt, aufblasbare Matratze, Schlafsäcke und …. in die Fahrradtaschen zu bekommen. Interessant war gestern, wie die Matratzen aufgeblasen wurden. Sie hatten einen Luftsack dabei, der oben offen war, dann zusammengerollt und dann zusammengepresst wurde. Nicht sehr kontaktfreudig die beiden 🙁
Abwaschen mit Schnutenpulli macht keinen Spaß. Alle waren hier sehr korrekt, sobald man das Häuschen betrat, ob zur Toilette, Dusche oder Abwasch, es wurde der Schnutenpulli aufgesetzt, der inzwischen offiziell ‚Alltagsmaske‘ heisst. Ich hoffe, dass wir das Ding nicht mehr lange tragen müssen, denn ich bekomme Beklemmungen darunter. Auch sieht man nicht, ob man angelächelt oder böse angesehen wird.
Zuhause wurde erstmalig die Markise gereinigt.