Mi 23.10 Wolfenbüttel
Ich hatte mich noch für einen Vortrag auf dem Thüringer Mediensymposium beworben und habe doch noch einen Zuschlag bekommen. Die Idee war jetzt mit dem Bimo über den Ostharz nach Erfurt zu fahren und ein Wochenende im Ostharz dranzuhängen, denn wir wissen aus Erfahrung, das Wetter im Ostharz ist mit viel mehr Sonnenstunden gesegnet, da der Harz die Wolken abhält. Und ein paar Sonnenstunden nach all diesen ersten grauen Tagen konnten wir gebrauchen, denn es stehen uns noch viele graue Tage diesen Winter bevor.
Eigentlich sind es nur fast 400 Kilometer bis nach Erfurt, aber wir wollten das nicht an einem Stück fahren. In Celle gerieten wir in den Feierabendverkehr und so kehrten wir in Wolfenbüttel ein. Ein Stellplatz am Schwimmbad an der Ocker.

Wir mussten richtig ins Schwimmbad hinein und uns einen Schlüssel für die weitere Stellplatz-Schranke besorgen, nachdem wir erstmal den Parkschein für den Schwimmbadparkplatz gezogen hatten. Einen Stellplatz konnten wir uns aussuchen und dann war es doch schon dunkel, als wir einparkten. Wie groß der Stellplatz war, sahen wir erst am Morgen, ebenso, dass wir direkt an der Ocker standen.

Wir gingen nochmal zufuss in die Wolfenbüttler Altstadt, es war ja nicht weit. Aber hier war nicht viel los. Dafür waren viele alte Fachwerkhäuser nett beleuchtet und auch das Schloss war angestrahlt. Das alte Karstadtgebäude war inzwischen abgerissen und ein Neubau war dort entstanden. Es war noch recht warm für die Jahreszeit.

Sabine hatte ein neues Spiel entdeckt und mit in den Wagen genommen. Ein Memory Spiel mit Sprüchen und Bildern. Ich habe fürchterlich verloren.
24.10. Erfurt

Es war noch lange dunkel, als wir vor 7 Uhr aufgestanden sind. Und es war nebelig. Der Nebel zog sich weit bis in den Ostharz, zwischendurch dort die ersten sonnigen Abschnitte, toll anzusehen, ein Heißluftballon stieg neben der Autobahn auf, Baumalleen verschwanden im Nebel.
Ich hatte noch meinen Abteilungscall für fast 90 Minuten so nebenher. Ich mit Knopf im Ohr und Sabine leitete mich mit Gesten über die Landstraßen.
Zeitig waren wir in Erfurt. Der Parkplatz der Messe neben dem MDR Kinderkanal war leer. Ich baute noch für Sabine das Fahrrad zusammen, damit sie in die Stadt fahren konnte. Ich schmiss mich in Geschäftsklamotten, Rucksack mit Laptop über und machte mich auf. Eine Parkreihe weiter stieg Andre von R&S aus seinem Wagen, Andre wohnt auch in Buchholz, welch ein Zufall, da hätten wir auch gemeinsam fahren können. Aber er kam aus Köln vom Kunden.
Ich Symposium, Sabine Erfurt Altstadt.


Kurz nach 18 Uhr trafen wir uns wieder und fuhren die 11 Kilometer zum Campingplatz ‚Erfurt am See‘. Aber vom See hatten wir nichts, denn es war schon halbdunkel, grob ahnen konnte man den See.
Memoryspiel
Bevor ich Krokodilstränen weinen musste, passte ich auf wie ein Schießhund und gewann das Memory. Ich kann das nämlich gut, das kann sich Sabine mal hinter die Ohren schreiben!
25.10 Erfurt, Oberhof, Zella-Mehlis, Tembach-Dietharz

Im Bimo so früh aufstehen ist kein Gefühl von Urlaub. Um 6.30 Uhr klingelte wieder der Wecker, aber die 2 Stunden bis zur Abfahrt, um rechtzeitig auf dem Symposium zu kommen, brauchten wir schon. Aber die Kassette zu leeren in den den Klamotten, in denen ich später ‚auf dem Seil‘ stehen werde, ist schon ungewohnt. 30 Euro hatten wir Pfand für den Schlüssel bezahlt, so bekam ich heute mal ‚Geld zurück‘. Teuer war er gewesen und Kurtax hatten wir auch noch zahlen müssen 🙁
Die 11 Kilometer zum MDR bzw Kika bzw Ega Park waren schnell und ohne Stau bewältigt. Ich baute noch schnell Sabine das Fahrrad wieder zusammen und war kurz vor 9 Uhr in der Veranstaltung.
Sabine Ega Park, ich Medien Symposium mit letzten Vortag um 12.30 Uhr.
Anmerkungen Sabine:



Da ich keine Lust hatte, wieder einige Stunden in Erfurt totzuschlagen und anschließend über drei KM den Berg zum MDR hochzustrampeln, entschied ich mich, in den Egapark zu gehen, der gleich neben dem MDR liegt. Nicht ahnend, was mich für nur 6 Euro Eintritt erwartete! Der Egapark ist der größte ornamental angelegte Blumenpark und war, obwohl Herbst und durch viele Baustellen für die anstehenden BUGA 2021 etwas eingeschränkt, den Besuch allemal wert. Besonders beeindruckt hat mich der große japanische Garten mit Teehaus, Wasserspielen und schön geschnittenen Bäumen. Ein Aussichtsturm bot eine tolle Aussicht auf Erfurt und den Rennsteig und im integrierten Museum konnte ich für Götz etwas Kaffee mahlen.
So verging die Zeit im Fluge und ich schaffte es gerade rechtzeitig zum Ende von Götz Veranstaltung zurück ins Bimo.

Geschafft, raus aus den Klamotten und noch eine Kleinigkeit zum Mittag bevor es weiter ging. Ich hatte einen Kunden, der ein ganz interessantes Medien Projekt in Oberhof plante. Drei Burgen auf dem Weg dorthin in der Ferne gut zu sehen. Da ich Oberhof nicht kannte, nutzte ich die Gelegenheit so nahe dran zu sein und fuhr ich mit Sabine in diesen Skiort hochoben in den Thüringer Wald. Der Stellplatz dort war direkt am Sportzentrum auf häßlicher asphaltierter Fläche. Hier liefen scharenweise Leute mit Sommerskier, eine Art Inliner nur viel länger.



Auch Zella Mehlis gehörte zum Projekt, deshalb fuhren wir den den Berg die andere Seite noch mal runter. Wir hatten erst überlegt, ob wir uns da für die Nacht hinstellen, aber so schön war es dann doch nicht, sodaß wir wieder umkehrten und in einem anderen Tal des Thüringer Waldes in Tambach-Dietharz auf einem kostenfreien Stellplatz. Der Platz vorher war kostenpflichtig und direkt an der Hauptstraße, da vertranken wir die Gebühr lieber und kehrten nach etwas Suche durch den toten Ort mit mehreren geschlossenen Gasthöfen in das lokale Landhaus ein und bekamen sogar noch etwas ‚Sternenstaub‘ von Prinz … der hier mal übernachtete. Internet gab es hier nicht, das auffinden einer Gaststätte konnten wir nur klassisch suchend erlaufen.

Wir waren schon kurz nach Acht mit dem Essen fertig und eigentlich vom Tag so geschafft, dass wir ins Bett gehen könnten. Aber es musste ja noch Blog geschrieben werden. Dabei stellten wir fest, dass wir Thüringen noch gar nicht kannten, da gab es noch viel zu sehen.
Sa. 26. Okt. Schmalkalden, Gotha, Ballenstedt
Ich hatte gut und fest geschlafen, erst als morgens gegen 8 Uhr mehr Autos an uns vorbeifuhren wurde ich so richtig wach.
Beim Rundgang gestern Abend hatten wir einen Bäcker gesehen, ich wollte Brötchen zum Frühstück, also musste ich los. Hoch bis zur Hauptstrasse und dann war da doch nicht der Bäcker. Erst wieder die Straße weiter runter. Gleich um die Ecke gab es eine Abkürzung zum Parkplatz und Wagen. Die Brötchen waren lecker und saftig.

Sabine hatte schon mal was von der Fachwerkstadt Schmalkalden gehört, ich noch nie. Da sie aber nur 11 Kilometer entfernt lag, wollten wir da hin. Die 11 Kilometer gingen aber noch mal richtig durch den Thüringer Wald, rauf und wieder runter.

Dafür bekamen wir eine Fachwerkstadt vom Feinsten zu sehen. Unglaubloch schöne Fachwerkhäuser und das älteste Fachwerkhaus Thüringens von 1367 (?). Es war Markt und wir bummelten durch die Gassen. Eine echte Pracht bei diesem Sonnenschein.


Und wieder durch die Thüringer Wald rauf und wieder zurück, da wir ein Schild für eine Absperrung nicht gesehen hatten. Es macht zwar Spaß mit dem Wagen auch die Berge rauf zu fahren, zum Glück hat unser Bambimo ja richtig viel PS, aber dann schluckt er auch ordentlich.

Nächstes Ziel Gotha. Sabine war da mit ihren Geschwistern vor 2 Jahren zum Schwesterwochenende und kannte sich damit aus. Kurz vor der Innenstadt am Tierpark stellten wir den Wagen ab und nahmen die Räder in die Stadt. Zum Schloß ging es ordentlich bergauf.

Zum Glück waren jetzt um 13 Uhr noch nicht alle Geschäfte geschlossen und es war noch etwas Leben in der Fußgängerzone. Wir gönnten und noch eine echte Thüringer im Brötchen, statt dem üblichen Kaffee und Kuchen. Den Kaffee gabe es dafür im Wagen.

Nach Ballenstedt waren es doch fast 2 Stunden, aber die Strecke war viel einfacher als am Donnerstag morgen mit all den LKWs auf der Landstraße, gefühlt ging es schneller an Erfurt vorbei und über Mansfeld nach Ballenstedt.

Mansfeld war die Ortsdurchfahrt so was von häßlich, aber wer will da auch investieren, wenn da all die LKWs durchbrettern, egal ob da mal die Schule von Luther war.

Wir durften wieder auf dem Flugfeld neben der Halle stehen. Wir waren gerade noch rechtzeitig gekommen, denn fast hinter uns schloss man die Pforten. Der Wagen war geparkt, wir machten uns auf zum ‚Großen Gegenstein‘. Es ging ordentlich bergauf und wurde immer windiger. Oben angekommen konnten wir den tollen Sonnenuntergang hinter dem Brocken sehen und hatten auch einen tollen Blick auf unser kleines Bambimo unten vor der großen Halle auf dem Flugfeld.

Als wir unten wieder ankamen, war es schon fast dunkel.

Das gute hier am Stellplatz waren die Duschen und Toiletten für die kleinen Häuschen. Im Stockdunklen mit Taschenlampe bewaffnet sind wir rüber, Sabine hatte nur leider kein warmens Wasser, ich habe mir dann erstmal den Boiler angemacht und hatte dann schönes warmes Wasser. Zum Wagen zurückzukommen war nicht so schwierig, das grüne LED Licht leuchtete hinten am Fenster und zeigte mir den Weg. Der aufkommende Wind brachte die großen Tore der Halle zum Schwingen und dumpfe metallene Geräusche waren die Nacht über zu hören.
27.10. Heimweg
Durch die Zeitumstellung konnten wir länger schlafen. Ich schlüpfte schon mal kurz aus dem warmen Schalfsack, um den Warmwasserboiler in den Duschen anzumachen. Da Sabine dann später kein warmes Wasser in den Damenduschen bekam ( eigener Boiler?) ist sie dann mutig in die Dusche der Herren gegangen. Wir sind ja alleine auf dem Flugfeld.

Als wir beim Frühstück saßen fing es an zu regnen. Meine Theorie, der Broken schiebt die Wolken beiseite, wurde widerlegt. Es regnete heftig, so wurde aus unserer geplanten Wanderung nichts.
Der Regen wurde immer heftiger, ich mochte noch nicht mal rüber ins Toilettenhäuschen. Aber plötzlich war Schluss, wir machten den Abwasch und uns auf den Weg nach Ballenstedt.

Fast 1000 Kilometer sind wir über die Tage gefahren.
