Für den Abend hatten wir noch eine Einladung von unseren Vermietern. Der Tag war sonnig und nichts besonderes, schwimmen, am Pool liegen, lesen und spazierngehen runter zu den verlassenen Straßen. Wir trafen tatsächlich noch mal auf den Ziegenhirten, der inzwischen mehr Schafhirte ist und auch nur noch so um die 50 Tiere hat. Damals soll er über 200 Ziegen gehbt haben. Nach wie vor läuft er mit seinen 72 Jahren querfeldein über die Hügel von Torrox.
Unserere Vermieter wohnen in der ‚La Finca‘ unter uns, das war das große Haus direkt unterhalb von uns. In dem Haus waren wir schon 2 oder 3 Mal mit den Kindern gewesen. Wir kannten sie persönlich, da sie bei uns Zuhause ziemlich in der Nähe wohnten, nur ein Dorf weiter sozusagen. Das Haus hatte am Ende des Grundstücks einen großen Felsen. Den hatten die Kinder damals geliebt, man konnte dort auf dem Felsen sitzen und nach Torrox runterschauen.

Auch die Vermieter hatten einen tollen Blick von der Terrasse auf Torrox und wir waren uns einig, dieser Blick ersetzt einen großen Fernseher. Bei Tapas und einem schönem spanischen Rotwein beendeten wir unseren letzten Tag.
Gepackt hatten wir ja schon am Abend, aber wir mussten früh aufstehen, denn wir mussten die Betten noch abziehen, Kühlschrank leer räumen, das Haus einmal durchfegen und unser Frühstücksgeschirr abwaschen und wegstellen. Ein paar Reste, wie Zucker, Kaffee und Zwiebeln blieben vor Ort für die nächsten Mieter. Es ist eben doch nicht so wie in einem Hotel. Unseren Müll mussten wir auch mitnehmen, der wurde oben im Dorf in große Container geworfen. So konnte dann auch zum Glück niemand nachzählen, wieviele Weinflaschen wir entsorgt haben. Das kostet alles dann doch mehr Zeit als man denkt, wir waren zwar früh aufgestanden, aber …
Vor Malaga war noch etwas Stau und kostete uns auch etwas Zeit. Nach dem Tanken wieder auf die richtige Schnellstraße zu finden ebenfalls. Zusätzlich in diesem engen dunklen Parkhaus eine Runde gekreist um den Auto Vermieter zu finden, der dann eine Etage höher lag.
Eigentlich hatten wir noch nie Probleme mit billigen Vermietern, aber dieses mal war es nicht so. Das erste Problem war, dass unserer ‚Schadensreport‘, das ist das Blatt, wo die Vermieter vermerken, mit welchen Vorschäden wir gestartet sind, mit der Brieftasche ebenfalls abhanden gekommen war. Das zweite Problem war, dass sich keiner die Zeit nahm unseren Wagen zu begutachten, da wir alle zusätzlichen Versicherungen abgeleht hatten und damit immer wieder hinten an gestellt wurden. Fahrzeuge, die mit abgeschlossenen Versicherungen wurden bevorzugt. Wir hatten inzwischen nicht mehr so reichlich Zeit. Und das alles in dieser dunklen Garage, bedient von 2 abgebrühten Frauen, die wir in einem zum Büro umgebauten VW Bus die Abfertigung machten. Endlich kamen wir dann doch dran und man wollte uns den kleinen Kratzer vom Vorschaden anhängen. Zum Glück hatten wir beim Abholen Fotos gemacht und da war der Schaden zu erkennen. Nach einiger Aufregung sind wir dann doch ohne zusätzliche Zahlungen davon gekommen. So einem Stress hatten wir aber noch nie.
Und raus aus dem Parkhaus kamen wir auch nicht, Ich schleppte die Koffer 2 Etagen runter, um dann festzustellen, dass wir eigentlich nur eine höher gemusst hätten. Als 3 Etagen wieder hoch mit den Koffern. Beim Air Berlin Schalter waren wir inzwischen schon fast die letzten, denn wir kamen sofort ran, nur Security war brechend voll, lange Schlangen. Kurz, unser großzügig kalkulierter Puffer war dahin geschmolzen, 10 Minuten vor Boarding waren wir dann am Gate.
Reichte doch.
– Nur es hätte nichts mehr zusätzlich schiefgehen dürfen.
