Rhodos 6ter Tag

Rhodos 6ter Tag 27. Oktober

Eine Tour in den Süden der Insel stand für heute auf dem Plan.
Eigentlich waren wir da schon mal, aber es gab einige Plätze, die uns reizten sie wiederzusehen und die Veränderungen zu sehen.
Es ging unsere bekannte Strecke wie zum Strand gen Süden. Zum Glück war die Staße gut ausgebaut, dank EU Fördergelder, die noch an großen Schildern ihre Millionenwohltaten anpriesen, und da wenig Verkehr war, kam man auch in den Ortschaften gut voran.
Mit einem Blick auf Lindos, der akropolisartigen Tempelanlage, war unser erster kurzer Stop. Letztes Mal war es tierisch heiß gewesen, als wir hier waren. Mühsam sind wir runter bis fast auf Meereshöhe, um dann in der Hitze wieder den Anstieg auf die Tempelanlage zu machen. Heute bewunderten wir die Anlage nur von oben vom Ausweichparkplatz.
Die Straße ging jetzt enger an der Küste entlang. Große 5 Sternehotels lagen hier. Reizen konnten uns diese Anlagen aber nicht, wir bevorzugen mehr das familiäre kleine Hotel. Auch wären uns die Anfahrt vom Flughafen dorthin zu weit, vom Flughafen braucht man schon fast 2 Stunden bis hierher.
Überall versuchten die Griechen, oder besser die Rhodosianer, das zu verkaufen, was sie hier zu bieten haben. Strand, Sonne, Meer. Überall waren Hotels oder Appartments gebaut worden, bis dann die Krise kam. Es stehen ganz viele Bauruinen hier rum, an schönen als auch an nicht so schönen Plätzen. Bis zur Krise ist noch recht fleissig gebaut worden, jetzt sieht man nicht mehr eine einzige aktive Baustelle. Viele der angefangenen Hausgründungen sind inzwischen von der Natur überwuchert, der Putz blettert ab oder der Rost von den Stahleisen läuft die Wände runter.
Eine Ausnahme allerdings war die Hotelanlage, die wir vor 2 Jahren ganz unten im Süden in Plimiri gesehen hatten. Vor zwei Jahren sind wir noch durch die Dornen gestiegen und haben die unfertige Anlge gesehen, die Insekten hatten überall ihre Larven abgelegt, die sich gerade damals verpuppt hatten. Jetzt war da richtig Hotelbetrieb und alles eingezeunt und der letzte der alten Fischer bzw der privaten Häuschens waren verkauft und plattgemacht worden.
Was aber noch existierte, war der kleine Hafen mit den Fischerbooten und dem kleinen Fischrestaurant. Da waren wir schon vor 2 Jahren, da wollte ich unbedingt noch mal hin und gegrillte Krake essen. 2 Kraken hingem noch an der Wäscheleine des Restaurants. Es gab auch keine Karte, man musste in die Küche und sich an einem Tresen die Fische aussuchen, die man gerne haben wollte. Die hatten dort bestimmt 10 verschiedene Fischsorten auf Eis liegen. Wir entschieden natürlich für die Krake, Fische bekamen wir überall. Es dauerte über 20 Minuten, bis die Krakenarme für uns fertig gegrillt waren, der Grill war für die Gäste einsehbar.
Nur gegrillt, mit etwas Salz und Zitrone schmecken sie am Besten.
Laut unserem Gastgeber, Michael, gibt es zwei Zubereitungsarten, vorgekocht, das mögen die meisten Restaurants am liebsten, dannn muss man nur noch 10 Minuten Grillen oder, das ist sein Rezept, ein paar Stunden eingelegt in Essig, dann muss man zwar doppelt so lange grillen, aber, es schmeckt viel besser. Wir hatten bestimmt die einglegte Variante.
Besonders angetan hatte es uns schon vor 2 Jahren dieses Haus in barbiepastell Farben. Es stoch durch seine Alleinlage einfach raus. Schon vor 2 Jahren waren wir den unbefestigten Feldweg hochgelaufen und hatten das Haus mit dieser tollen Aussicht bewundert. Damals war es scheinbar noch nicht bewohnt. Wenn wir ein Haus auf Rhodos gekauft hätten, dann dieses. Unser Traum. Damals wie heute. Nur heute war das Haus inzwischen bewohnt. Leider ausgeträumt. Auch heute war die Sicht über die braunen Felder atemberaubend. Das Meer war zu sehen und es waren keine großen Gebäudeanlagen, wie Hotels, die die Sicht versperrten, nur ein paar wirklich nette Häuser lagen zwischen unserem Traumhaus und dem Meer. Dazu diese samtweiche Luft, die herbstliche Nachmittagssonne und der Geruch nach wildem Rosmarin.
Das Haus erinnerte uns an die Diskussionen, die wir immer wieder haben, als wir vor ein paar Jahren mal das Buch ‚der beste Platz zum Leben‘ gelesen hatten.

Noch einen griechischen Kaffee und griechischem Joghurt mit Nüssen und Honig bevor es wieder Richtung Norden ging. Nicht nur viele Restaurants waren in den griechischen Nationalfarben ausgestattet, blau-weisse Tischdecken waren hier überall Standard, wir hatten auch einige sehr nette private Häuser in weiss mit blauen Fensterläden gesehen.

Wie würde es in Deutschland eigentlich aussehen, wenn wir auf Tischdecken und Häuserwänden in unseren Nationalfarben darstellen würden ?
Heute Nacht war Vollmond. Wir hatten eine sternenklare Nacht. Auch auf dem Balkon war es heute nicht zu windig und gut auszuhalten. Bis fast 22 Uhr kamen die Flieger rein. Fast wie die Perlen an der Kette, in regelmäßigen Abständen kamen sie direkt auf uns zu. Man konnte es an den Lichtern erkennen. Kurz vor der Küste bogen sie Richtung Rhodos Stadt ab, um dann nochmal eine Schleife zu fliegen, um dann parallel zu Küste, 5 km entfernt an uns vorbei und schon ziemlich niedrig den Flughafen anzusteuern.

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