Letzte Nacht war das Bett schon nicht mehr so hart wie die erste Nacht.
Das schlechte Wetter hatte sich verzogen, es waren nur ein paar wenige Wolken am blauen Himmel zu sehen.
Antonio begrüßte mich und die ersten Gäste gingen schon zum Frühstück, als ich als erster meine Runden im Pool drehte. Das leichte Frösteln beim Einstieg in den Pool erinnerte mich an meine Schulzeit zu Hause, wo ich auch im Sommer morgens vor dem Frühstück gerne ein paar Bahnen geschwommen bin. Es war noch etwas frisch im Wasser, aber die Dusche auf dem Zimmer wärmte einen wieder auf.
Der Plan war heute zu ‚unserem‘ Strand zu fahren und dort vorher zu der Kappelle auf dem Berg aufzusteigen.
Der kleine Nissan hatte gut zu tun, den steilen Berg raufzufahren. Eigentlich wollten wir ja hoch wandern, sind dann aber doch bis zum Besucherparkplatz hoch gefahren, weil es keine Haltemöglichkeit auf der engen Straße gab. Zum Glück kam niemand entgegen, es war doch ziemlich eng hier, durch den starken Regen lagen einige Steine auf dem Weg
und der Seitenstreifen war nicht befahrbar und teilweise unterspült.
Vom Parkplatz aus kam man über einen kleinen Wanderweg auf ein Plateau mit toller Aussicht auf die Bucht. Unglaublich viele Blautöne im Wasser unten in der Bucht.
Zurück zum Parkplatz, von dort gingen dann aber noch mal 300 Stufen durch den Kiefernwald zur Kapelle hoch. Man konnte genau sehen, wie weit man war, alle 10 Stufen waren nummeriert. Viel wärmer hätte es auch nicht sein dürfen, man kam schon bei dieser Temperatur gut ins Schwitzen und der Puls stieg auch kräftig an.
Auf der einen Seite lag ‚unser‘ Strand, eine der wenigen nicht zugebauten Buchten, auf der anderen Seite ein Ferienort mit den vielen Hotels. ‚Unsere‘ Bucht war angeblich nicht zugebaut, weil sie der Kirche gehörte, wozu auch diese kleine Kapelle und unten an der Kreuzung die andere Kapelle gehörte.
oben angekommen wurde man von der Kapelle aus mit einer super Aussicht verwöhnt.
Man konnte gegen eine kleine Spende einen Wunschzettel hinterlegen oder eine Kerze anzünden. Für ganz große Wünsche gab es Kenzen, die bestimmt 1 Meter lang waren.
Die Kappelle sollte Frauen bei der Fruchtbarkeit helfen. So war es uns doch etwas befemdlich, als wir Kerzen in Babypuppenform in einem kleinen Körbchen liegen sahen. Ich wolle es erst nicht glauben, dass es Kerzen waren, ich hatte nur Babypuppen gesehen. Sabine macht mich dann auf den Docht oben am Kopf aufmerksam. Andere Länder andere Sitten und Gebräuche.
An ‚unserem‘ Strand war nicht viel los, die Saison war eben doch schon zu Ende. Die letzten Hütten mit den kleinen Bars und Restaurants waren schon verwaist.
Wir fanden wieder unser Plätzchen am Ende des Strandes, wo keine Hütten mehr waren. Vorsorglich hatte ich Zuhause noch unsere Strandmuschel in den Koffer eingepackt. Die kam uns jetzt mehrfach zu Gute, sie schützte uns vor dem Wind, auch vor der Sonne und vor dem durch den Regen noch teilweisen feuchten Sand.
Das Wasser war noch angenehm warm, bestimmt 24 Grad. Das Wetter der letzten Tage hatte die See aber doch etwas unruhiger gemacht und die Wellen brachen sich vor dem Strand. Wenn man etwas näher am großen Felsen einstieg und dort losschwamm, konnte man jedoch der Brandung entgehen. Es ist einfach toll, wenn man das Gefühl hat, nicht wegen der Kälte das Wasser wieder verlassen zu müssen.
Das Wasser im Pool am Hotel war kälter.
Die MEXA Schilder der Pelzläden standen zwar noch immer an der Straße, aber die Läden waren alle inzwischen wieder geschlossen und man konnte auch sehen, dass sie leergeräumt waren. Die Russen sind dann wohl wieder weg von der Insel, obwohl, ein paar haben wir noch gesehen, bzw gehört, denn man erkennt die an der Sprechweise. Russisch klingt einfach anders. Leerstände und Bauruinen gibt es hier reichlich, nicht nur wegen der Russen. Die vielen Keramik Studios gab es aber immer noch. Dieser Markt müsste doch auch inzwischen gesättigt sein.
Zum Abendessen hatten wir Dorade bestellt, Michael, der Besitzer des Hotels steht immer selber am Grill. Die Dorade war nicht zu klein geraten, so hatte ich sie bestellt. Vorweg gibt es immer etwas Brot. Leider das gleiche Brot, wie zum Frühstück. Jetzt weiss ich wieder, warum ich das Brot nach einigen Tagen über habe. Nach dem Essen habe ich Michael dann für die toll gegrillte Dorade gelobt und gefragt, was denn das Geheimniss ist, denn bei mir klappt es mit Fischgrillen nie.
Der Geheimtipp ist : immer ein kaltes Rost und auch die Gitter in der man die Dorade hält, muss kalt sein. Während des Grillens muss man dann das Gitter alle 30 Sekunden wenden und öffnen, damit die Haut nicht kleben bleibt.
Das muss ich Zuhause auch mal versuchen !
Ausserdem erfuhren wir, dass das Hotel, 4 1/2 Monate im Jahr geschlossen hat. Gerne würde man auf 3 Monate verkürzen, aber Rhodos wird im Frühjahr erst spät wieder von den Fluggesellschaften angeflogen. Die Deutschen (Fraport) hätten jetzt den Flughafenbetrieb von Rhodos Airport übernommen, man erhofft sich, dass die dann auch mehr Umsatz, sprich früher angeflogen werden wollen. Mallorca hat durchgängig geöffnet. 3 Monate bräuchten sie aber schon, um alles zu renovieren und wieder in Schuss zu bringen. Weniger wäre Stress alles auf die Reihe zu bekommen. Weihnachten geht es mit den Kindern in die Schweiz zum Familiebesuch.